50. Todestag von Hannah Arendt: „Eine streitlustige und mutige Denkerin“
Update: 2025-12-04
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Arendt wollte nicht gefallen
Arendt habe sich zu den totalitären Abgründen und auch zu den vielen Krisen der Demokratie im 20. Jahrhundert, deren Zeitzeugin sie war, sehr pointiert und nachdrücklich zu Wort gemeldet, sagt die Politikwissenschaftlerin Grit Straßenberger.
In ihrer Biografie „Die Denkerin. Hannah Arendt und ihr Jahrhundert“ beschreibt Grit Straßenberger Hannah Arendt unter anderem als „konfliktaffin“. Ihr sei es wichtig gewesen, den Konflikt zu riskieren und das Wagnis einzugehen, in der Öffentlichkeit nicht nur Zustimmung zu erhalten.
Lustvoller Streit fördert die Demokratie
Diese Einstellung beeinflusste auch ihr Verständnis von Demokratie: „Sie kritisierte sehr scharf die Praxis demokratischer Politik, die Konflikte eher scheut und die einen Hang hat zum Konformismus.“
Hannah Arendt sei der Meinung gewesen, Demokratien seien nur langfristig stabil, wenn alle Konflikte ausgetragen werden und man diese gemeinsam bespricht, sagt Grit Straßenberger.
Schon 1933 die Gefahren des NS-Herrschaft erkannt
Hannah Arendt war erst 26 Jahre alt, als Hitler Reichskanzler wurde. Kurz darauf – im März 1933 – floh sie nach Paris, als noch vielen gar nicht so klar war, worauf dieses Regime zusteuern würde. Ihr aber war das klar.
„Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ ist die wohl bekannteste Schrift der Philosophin und politischen Theoretikerin, wie sie sich selbst genannt hat. Geschrieben hat sie sie in den USA, wohin sie 1941 emigrierte und wo sie vor 50 Jahren am 4. Dezember 1975 starb.
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