Das Gendarmeriekommando Berlin, 1945-1994 (1)
Description
1945 betraten französische Gendarmen ein zerstörtes Berlin – eine Trümmerlandschaft, in der es an allem mangelte. Ihre erste Mission war die einer Besatzungsmacht: die Jagd auf Nazis und der Kampf gegen den Schwarzmarkt, der auf dem Elend der Menschen gedieh.
[Bild von Berlin in Trümmern 1945]
Mit der Berlin-Blockade 1948 zementierte der Kalte Krieg die neue Realität. Isoliert im Herzen der Enklave, vollzog die Gendarmerie einen Wandel: Aus Besatzern wurden Beschützer des französischen Sektors.
Ihr Alltag war von symbolträchtigen und angespannten Missionen geprägt. Sie hielten Wache am Kriegsverbrechergefängnis Spandau und bewachten die letzten NS-Kriegsverbrecher, darunter den berüchtigten Rudolf Hess.
[Bild der Alliierten Wache vor dem Spandauer Gefängnis]
Dann, 1961, wurde die Mauer gebaut – eine Betonnarbe, die die Stadt teilte. Die Gendarmen waren in permanenter Alarmbereitschaft. Ihre Patrouillen fuhren entlang dieses Symbols der Unterdrückung, den Blick nach Osten gerichtet und zu allem bereit. Sie waren nicht länger nur Gendarmen, sondern Soldaten an der vordersten Front der alliierten Verteidigung.
[Bild der Berliner Mauer und Wachposten]
Der Mauerfall 1989 läutete das Ende ihrer historischen Mission ein. Nach fast einem halben Jahrhundert an der Seite der Stadt verließen die letzten Gendarmen 1994 Berlin.
Von Siegern zu Hütern: Sie waren die stillen Zeugen und zentralen Akteure auf Berlins Weg aus der Dunkelheit in die Freiheit.