Das denkbar größte Vorbild
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Die Sache mit der Feindesliebe gehört zu den zentralen Stichworten in dem, was Jesus, der Wanderprediger aus Nazareth, der Sohn der Maria, den Menschen seiner Zeit zugemutet hat. Es muss wichtig sein, sonst würde es nicht in den Evangelien in gleich mehreren verschiedenen Zusammenhängen auftauchen. Am bekanntesten ist natürlich die entsprechende Passage in der Bergpredigt: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.“ Im Lukasevangelium steht’s unwesentlich anders: „Liebt eure Feinde und tut denen Gutes, die euch hassen.“
Hier im Lukasevangelium Kapitel 6 gibt’s obendrein eine Begründung, die hat es in sich. Steht ein paar Sätze später in Vers 35: „Liebt eure Feinde. Tut Gutes und verleiht, ohne etwas dafür zu erhoffen. Dann werdet ihr großen Lohn erhalten und Kinder des Höchsten sein. Denn Gott selbst ist gut zu den undankbaren und schlechten Menschen.“
Wenn ich lese „Liebt eure Feinde“, dann ist mein spontaner Impuls: Das macht doch kein Mensch – das schafft doch kein Mensch! Aber dann geht’s ja weiter, und ich erfahre: Immerhin einer macht es. Gott. Und Gott bekommt es hin. Jesus hat seinen Gefolgsleuten allen Ernstes empfohlen, sie sollen sich am denkbar größten Vorbild orientieren – an Gott. Feinde lieben. Gutes tun, ohne auf Gegenleistung zu spekulieren. Säumigen Schuldnern nicht das Inkassobüro auf den Hals hetzen. Weil Gott selbst so tickt. Gott geht ja auch mit undankbaren und schlechten Menschen so gütig um. Zugegeben: Diese Latte liegt extrem hoch. Trotzdem: Das gibt zu denken – und das spornt an.
Autor: Markus Baum
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