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Gespräche zwischen USA und Ukraine in Berlin

Gespräche zwischen USA und Ukraine in Berlin

Update: 2025-12-14
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Die zwischen den USA und der Ukraine geführten Gespräche über ein Ende des russischen Angriffskriegs werden am Sonntag in Berlin mit europäischer Beteiligung fortgesetzt.









Die US-Delegation mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, sowie die ukrainische Delegation mit Ex-Verteidigungsminister Rustem Umjerow sind bereits in Berlin. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Deutschland angekommen.





Das teilte Selenskyjs Büro mit. Verhandelt wird zunächst auf Beraterebene. An den Gesprächen sollen auch deutsche Unterhändler teilnehmen. Nicht öffentlich bekannt ist bisher, welche konkreten Vorschläge aktuell auf dem Tisch liegen.












Selenskyj will bei seinem Treffen in Berlin mit dem US-Gesandten Witkoff vor allem seine letzten Vorschläge zum Friedensplan von Präsident Donald Trump erörtern. Er habe bisher keine Reaktion auf seine jüngsten Änderungsvorschläge erhalten, antwortete Selenskyj laut ukrainischen Medien auf Fragen von Journalisten.





Der Sonntag sei bei den Verhandlungen in Berlin zunächst ein ukrainisch-amerikanischer Tag. Er hoffe auf konstruktive Gespräche, sagte er. Geplant seien auch Treffen mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz (CDU) und anderen Führern europäischer Länder, sagte er. Vorab hatte Selenskyj erklärt, dass er die Ukraine in einer starken Verhandlungsposition sehe.





Selenskyj zeigt sich kompromissbereit





Ein Friedensplan werde nicht so aussehen, dass er allen gefalle, meinte Selenskyj. Es gebe Kompromissvorschläge. “Das Allerwichtigste ist, dass der Plan möglichst gerecht ist, vor allem für die Ukraine. Das Wichtigste ist, dass er effektiv ist”, sagte er.





Der ukrainische Präsident Selenskyj zeigte sich zu Kompromissen bei Friedensvorschlägen zur Beendigung des Krieges bereit. Sicherheitsgarantien der USA sowie europäischer und anderer Partner anstelle einer NATO-Mitgliedschaft für sein Land seien ein Kompromiss von ukrainischer Seite, sagte Selenskyj auf Reporterfragen in einem WhatsApp-Chat.







Einen Waffenstillstand mit Russland entlang der aktuellen Frontlinien bezeichnete Selenskyj als eine faire Option. Die russische Forderung nach einem Abzug ukrainischer Truppen aus Teilen der östlichen Regionen Donezk und Luhansk sei hingegen unfair, bekräftigte Selenskyj. Die territoriale Frage sei weiterhin ungelöst und sehr heikel, fügte er hinzu. Russland hatte gefordert, dass Kiew seine Truppen aus den Gebieten abzieht, die die Ukraine in den beiden Regionen noch hält.





Selenskyj will “würdevollen Frieden”





Der ukrainische Präsident forderte einen “würdevollen Frieden” und Garantien, dass Russland sein Land nicht erneut angreift. “Die Ukraine braucht Frieden auf würdevolle Weise, und wir sind bereit, so konstruktiv wie möglich zusammenzuarbeiten”, erklärte Selenskyj auf der Online-Plattform X. “Die kommenden Tage werden von Diplomatie geprägt sein. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese zu Ergebnissen führt.”





An den Gesprächen zum Punkt der Sicherheitsgarantien nähmen insbesondere Vertreter der Geheimdienste und des Generalstabs der ukrainischen Streitkräfte teil, sagte er. Selenskyj schloss auch ein Scheitern der Gespräche für eine Beendigung des Krieges in seinem Land nicht aus. In dem Fall müsse dann ein anderer Weg gesucht werden, sagte er.





Selenskyj: Russland muss zu Kompromissen bereit sein





Wenn die USA nun Druck machten, um den Krieg tatsächlich zu beenden, müsse auch Russland zu Kompromissen bereit sein, sagte Selenskyj. Einen direkten Dialog zwischen Ukrainern und Russen aktuell zu den Friedensverhandlungen gebe es nicht. Bei den Gesprächen in Berlin werde die US-Seite die russischen Positionen vortragen, sagte er.





<figure class="wp-block-image"><figcaption class="wp-element-caption">Das Treffen findet im Hotel Adlon in Berlin statt.AFP </figcaption></figure>



Zugleich bekräftigte Selenskyj das Ziel, die in Belgien eingefrorenen russischen Staatsmilliarden für die Ukraine zu verwenden. Die Ukraine erwarte, aus den Mitteln bis zu 45 Milliarden US-Dollar (rund 38 Milliarden Euro) pro Jahr.





Während des Flugs nach Berlin bekräftigt Selenskyj im Gespräch mit ukrainischen Medien auch die Bereitschaft, Präsidentenwahlen abzuhalten, sollten die Verbündeten die Partner für die Sicherheit im Land sorgen. Und er betonte, dass die Ukraine möglichst rasch EU-Mitglied werden solle und dafür zu Reformen bereit sei.





Russland erwartet “kaum etwas Gutes”





Russland erwartet unterdessen von den Verhandlungen in Berlin nach Kremlangaben “kaum etwas Gutes”. Die Beiträge der Europäer und der Ukraine zum Friedensplan von US-Präsident Trump werden “wohl kaum konstruktiv sein”, wie der außenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin, Juri Uschakow, dem russischen Staatsfernsehen sagte.









“Darin liegt das Problem”, sagte Uschakow vor den Verhandlungen in Berlin zwischen Ukrainern, Europäern und US-Vertretern. Zugleich lobte er, dass die US-Seite die russische Position verstehe.





Uschakow machte deutlich, dass Russland vor allem nicht von seinen Territorialforderungen für eine friedliche Lösung des Konflikts abrücke. Moskau verlangt, dass Kiew seine Truppen auch aus jenen Gebieten im umkämpften Industriegebiet Donbass abzieht, die Russland bisher nicht erobern konnte und die von der Ukraine weiter kontrolliert werden.





Kreml: Amerikaner verstehen russische Position





Russland lehne Änderungen an den Punkten zu Gebietsfragen ab, sagte Uschakow. “Die Frage der Gebiete wurde insgesamt in Moskau aktiv diskutiert. Die Amerikaner kennen nicht nur unsere Position, sondern verstehen sie auch”, sagte Uschakow, der unter anderem mit US-Vermittler Witkoff und Putin Anfang Dezember etwa fünf Stunden über Trumps Friedensplan gesprochen hatte. Witkoff führt nun für die US-Seite auch die Gespräche in Berlin.





Was nach den Konsultationen zwischen den Ukrainern und Europäern in dem Plan stehe, sei Russland bisher nicht bekannt, sagte Uschakow. “Es wird wohl kaum etwas Gutes sein”, meinte er. Seine nun veröffentlichten Äußerungen waren bereits am Freitag aufgezeichnet worden. Uschakow sagte in dem Interview auch, dass Selenskyjs “Träume” einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und einer Rückeroberung der bereits 2014 von Russland einverleibten Schwarzmeer-Halbinsel Krim keine Chance auf Verwirklichung hätten.





(APA/DPA/REUTERS)

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LukasWild