Das Interesse deutscher Arbeitnehmer, sich beruflich weiterzubilden ist zurückgegangen. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Demnach will sich lediglich jeder Zweite noch fortbilden. Vor fünf Jahren waren es noch sechs Prozent mehr.
Vielen Menschen sei das Weiterbildungsangebot zu unübersichtlich, meint Martin Noack, Autor der Studie und Weiterbildungsexperte bei der Bertelsmann-Stiftung. Darüber hinaus würden viele keinen Vorteil für ihre berufliche Laufbahn sehen. Diese Menschen lehnten Weiterbildung mit folgender Hinterfragung ab: “Warum soll ich das denn machen, was bringt mir das denn? Wenn ich nicht mehr Geld bekomme oder bessere Gehaltschancen habe oder ich schon zu alt für Weiterbildung bin, dann lasse ich das halt. Sie straucheln also schon an der Motivationshürde, bevor sie zur Informationshürde kommen.”

Investieren kann sich lohnen

Zwar würden Unternehmen viel in Weiterbildung investieren, allerdings komme das nicht immer bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Oft fehle es an Wertschätzung für Weiterbildungsvorhaben oder an Unterstützung durch Vorgesetzte, sagt Noack und rät:
“Arbeitgeber sollten jetzt, wo die Wirtschaft noch ein bisschen stagniert investieren, damit sie die Fachkräfte, die sie in zwei bis drei Jahren brauchen, auch wirklich zur Verfügung haben.”
Warum er für Unternehmen besonders einen Vorteil sieht, wenn sie jetzt in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 50 investieren, erklärt er im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Gerald Pinkenburg.