„In Gottes Hand“
Description
<figcaption class="copyright" style="display: none;">© Frank Wiesen</figcaption></figure>Wenn unsere Kinder beschließen, das Weite zu suchen, dann ist es ja nur eine Frage der Zeit, bis uns Eltern im heimischen Wohnzimmer die Decke auf den Kopf fällt. Nicht wahr?
Ich meine, wer soll denn jetzt unseren Partykeller verwüsten, unsere Klamotten peinlich finden und über unser Essen meckern? Wen sollen wir denn jetzt Samstagmorgens um 4 von der Party abholen, wer wird uns wortreich über unsere verstaubten Ansichten belehren, wer wird uns zeigen, wie unser Smartphone eigentlich funktioniert?
Wenn unsere Kinder und Enkel, Nichten und Neffen das Weite suchen, dann können wir uns ja nur schwer damit abfinden, dass die Zeit so schnell vergeht, als flögen wir davon.
Dann wird uns siedend heiß klar, dass die Zeit natürlich viel zu kurz war, um ihnen all das mitzugeben, was sie brauchen, um in der weiten Welt zu finden, was sie suchen.
Dann möchten wir den Koffer für sie am liebsten gleich noch einmal packen und alles reinstopfen, was nicht niet- und nagelfest ist, die warmen Socken für den kalten Winter und das verwaschene ausgefranste alte Kuscheltuch. Die zerknitterte Eintrittskarte von unserem ersten gemeinsamen Besuch im Zoo und allen Glauben, alle Liebe, alle Hoffnung, die wir ihnen bislang noch schuldig geblieben sind.
Wenn unsere Kinder das Weite suchen, dann kommt plötzlich alles zusammen, Ende und Anfang, Abschied und Aufbruch, Weinen und Lachen, Hoffen und Bangen, Sorge und Segen. Und dann beten wir ganz leise: Guter Gott, halte du doch deine Hand über unsere Kinder!
Der Song zum Impuls
Autor: Martin Buchholz
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