DiscoverERF Plus - HERZ+MUND„Meine Seele sing“
„Meine Seele sing“

„Meine Seele sing“

Update: 2025-09-23
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<figure style="float: left; margin: 0 5px 5px 0;"><figcaption class="copyright" style="display: none;">© Frank Wiesen</figcaption></figure>

Was ich an den alten Liedern der Bibel, den Psalmen, so sehr mag, ist ihre Ehrlichkeit. In diesen Songs wird nichts beschönigt. Da singen keine großen überlegenen Glaubenshelden. Sondern zerbrechliche, zweifelnde, sehnsuchtsvolle und dann trotz allem irgendwie auch immer wieder hoffnungsvolle Menschen wie Sie und ich.



Und wenn ich mich selber mal wieder hin- und hergerissen fühle zwischen Zweifel und Zuversicht, dann tut es mir gut, in dem alten Buch der Psalmen zu blättern. Und mich daran zu erinnern: Ich bin mit meinen gemischten Gefühlen in bester Gesellschaft. Und ich bin vor allem wahrhaftig nicht der erste Mensch, dem es in seinem Glauben so ergeht. Denn schon vor zweieinhalbtausend Jahren hat einer gesungen:



„Wie eine Hirschkuh im trockenen Bachtal nach frischem Wasser schreit, so sehne ich mich, Gott, nach dir. Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem Gott meines Lebens. Zu Gott, meinem Fels, will ich sagen: Warum hast du mich vergessen, warum muss ich so traurig durchs Leben gehen, bedrängt von meinem Feind? Die ganze Zeit sagt man zu mir, wo ist denn nun dein Gott?“



Der Dichter von Psalm 42 kennt sich gut aus mit dem Gefühl, von allen guten Geistern verlassen zu sein. Umso überraschender finde ich, wie sein Lied weitergeht. In Vers 12 singt er:



„Was bist du so bedrückt, meine Seele? Warum bist du so aufgewühlt? Halte doch Ausschau nach Gott, denn bald werde ich ihm wieder danken!“



Auch das fasziniert und berührt mich immer wieder an diesen alten Liedern: dass in ihnen alles zusammenkommt und direkt nebeneinander zur gleichen Zeit zur Sprache kommt: Klage und Jubel. Trauer und Trost. Verzweiflung und Hoffnung.



„Was bist du so bedrückt, meine Seele? Halte doch Ausschau nach Gott. Denn bald werde ich ihm wieder danken!“



Die Theopoetin Christina Brudereck nennt das die „Trotzkraft des Glaubens“. Ein sperriges, widerspenstiges Wort. Aber genau das ist ja auch gemeint. Eine Hoffnung mit Ecken und Kanten, ein Glaube, der sich wund gerieben hat an der oft grausamen und ungerechten Wirklichkeit der Welt. Aber eben auch ein Glaube, der sich trotzdem weigert, die Hoffnung aufzugeben. Die Hoffnung darauf, dass es sich lohnt, weiter Ausschau zu halten nach Gott. Und nach seiner Macht der Liebe, die stärker ist als der Tod. Allem Augenschein zum Trotz.



Der Song zum Impuls




Autor: Martin Buchholz





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