Berufsbegleiter

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Update: 2019-11-1510
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60 - Berufsbegleiter


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18. Berufsbegleiter


Transkription des Textes

„Berufsbegleiter“


3.000 Berufsbegleiter oder Bildungslotsen sollen jungen Menschen beim Start ins Arbeitsleben helfen. Vor allem lernschwache Schülerinnen und Schiller gewinnen so an Perspektive. Das Ziel des neuen Programms „Bildungsketten“ sei, schon früh festzustellen, wo die Potenziale der jungen Menschen liegen und diese Potenziale gezielt zu fördern.


Berufsbegleiter oder Berufseinstiegsbegleiter – im ersten Moment hört sich das sehr unverständlich an. Wozu braucht man einen Begleiter im Beruf?


Damit schwache Schülerinnen und Schüler einen Beruf bekommen, ist frühe Orientierung erforderlich. Darum stehen erfahrene Helfer den Jugendlichen zur Seite: Schon jetzt arbeiten an Schulen und Ausbildungsstätten, 1.000 Berufseinstiegsbegleiter, die Jugendliche mit Informationen versorgen, also Orientierungshilfe leisten und praktisch unterstützen. Bald kommen neben 1.000 ehrenamtlichen noch weitere 1.000 hauptberufliche Bildungseinstiegsbegleiter hinzu. Schon heute begleiten so genannte Berufseinstiegsbegleiter etwa 20.000 Schülerinnen und Schüler. Doch künftig sollen bis zu 30.000 Mädchen und Jungen ab der siebten Klasse individuell betreut und in Betriebe vermittelt werden. Es sollen bald insgesamt 3.000 Helfer bereitstehen.


Wie funktioniert die Arbeit der Berufsbegleiter praktisch?


Am Anfang steht die so genannte „Potenzialanalyse“ in der siebten Klasse: „Was will ich einmal werden?“, „Was kann und was will ich erreichen?“ Sind die Fragen, die es zu beantworten gilt. Sie sind die Grundlage für die berufliche Orientierung ab der achten Klasse. Besonders gefährdete Schülerinnen und Schiller sollen durch Berufseinstiegsbegleiter über mehrere Jahre gezielt und kontinuierlich bis in die Ausbildung begleitet werden. Vor allem informiert und motiviert, sich mit dem Thema „Beruf“ auseinanderzusetzen.


Wer profitiert besonders von dem Programm?


Vor allem Schülerinnen und Schiller aus Zuwandererfamilien gewinnen so an Perspektive. Man muss das Problem realistisch betrachten, und die Realität sieht nun mal so aus. Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund verlassen die Schule häufiger ohne Abschluss als ihre deutschstämmigen Mitschüler. Das ist das Hauptproblem. Darüber hinaus fehlen ihnen oft auch Netzwerke oder Ratgeber, die manch anderem Schüler den Weg zum Ausbildungsplatz erleichtern. Hier die Berufsbegleiter: Mit Rat und Erfahrung können sie besonders den Schützlingen aus Zuwandererfamilien zur Seite stehen.


Verfolgt dieses Programm auch ein politisches Ziel?


Ja, das ist eines der wichtigsten Ziele der Sozialpolitik.

Man darf nicht vergessen, dass etwa junge Menschen jedes Jahr die Schule ohne Abschluss verlassen. Bund und Linder haben sich nun zum Ziel gesetzt, diese Zahl zu halbieren – mithilfe des Engagements der Berufseinstiegsbegleiter. Gleichzeitig sollen Berufsbegleiter dafür sorgen, dass mehr schwache Schülerinnen und Schüler den Übergang in eine Berufsausbildung schaffen. Die Bundesregierung investiert bis zum Jahr 2018 755 Millionen Euro in das Programm.


Könnten Sie noch ein paar Worte über die pädagogischen Ziele sagen?


Man konzentriert sich viel zu sehr auf die Schwächen und vergisst die Stärken zu fördern. Heute erfahren viele schwache Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schulzeit oftmals nur, welche Schwächen sie haben und werden dann irgendwo hingesteckt. Für

ihre Stärken interessiert man sich nicht oder nur wenig. Das Ziel des neuen Programms „Bildungsketten“ sei nun, stattdessen schon früher festzustellen, wo die Potenziale der jungen Menschen liegen und diese gezielt zu fördern.


Gab es schon erste Erfolge?


Ja. In Modellregionen, vor allem in Nordrhein-Westfalen, zeigte dieser Ansatz große Erfolge. Es zeigte sich vor allem, wie wichtig der betriebliche Rahmen ist, dass man also nicht alles in der Schule macht, sondern in einem Betrieb das Arbeitsleben anschaut und kennen lernt. Der betriebliche Rahmen motiviert sehr viel stärker als schulische Maßnahmen.

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