Schmerzen in Deutschland
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Gastgeber*innen & Gäste
Dr. med. Marco Wintruff
Dr. med. Jan-Peer Rogmann
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Fortbildungspunkte
Die Ärztekammer Hamburg hat die Veranstaltung (Podcast) mit 1 Punkt anerkannt (912404097).
Der/Die CME-Punkt/e können unter der Angabe der notwendigen Schlüsselwörter bis zu 14 Tage nach der Veröffentlichung, unter folgendem Link, beantrag werden:
https://forms.gle/7k95zeiEu6KScJLw5
Literatur und kurze Zusammenfassungen
_Zusammenfassung: _Chronische Schmerzen betreffen 10–20 % der deutschen Bevölkerung, was etwa 8–16 Millionen Menschen entspricht. Hauptursache sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, insbesondere Rückenschmerzen. Fast die Hälfte der Patienten wartet über ein Jahr auf eine Diagnose, und 19 % empfinden ihre Schmerzbehandlung als unzureichend. Die Arbeitsfähigkeit ist bei mindestens 42 % der Betroffenen beeinträchtigt. Zudem wirken sich die Schmerzen negativ auf Beziehungen und das Privatleben aus. Hausärzte benötigen mehr Schulungen zur Behandlung von chronischen Schmerzen. Die volkswirtschaftlichen Kosten belaufen sich auf 20,5–28,7 Milliarden Euro.
_Zusammenfassung: _Chronische Schmerzen sind eine weitverbreitete Herausforderung. Etwa 17% der Deutschen leiden unter lang anhaltenden Schmerzen, was mehr als 12 Millionen Menschen betrifft. Die Ursachen sind vielfältig, und die Behandlung erfordert Geduld und eine ganzheitliche Herangehensweise. Neben Medikamenten spielen psychologische Schmerzbewältigung, Entspannungsübungen und gezielte Physiotherapie eine wichtige Rolle. Es ist entscheidend, die zugrunde liegenden Ursachen sorgfältig zu untersuchen, um effektive Therapieansätze zu finden.
Zusammenfassung: Schmerzen sind in Deutschland das häufigste Gesundheitsproblem. Laut dem Statista Global Consumer Survey gaben 65 Prozent der Befragten an, in den letzten zwölf Monaten Rücken-, Kopf- oder andere Schmerzen gehabt zu haben. Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen liegen an zweiter Stelle (42 Prozent), gefolgt von Erkältungssymptomen (38 Prozent) und psychischen Problemen (33 Prozent). Ein möglicher Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zeigt sich besonders bei laufenden Nasen, Husten und Halsschmerzen. Hautprobleme sind hingegen weniger verbreitet und haben sich nicht verändert.
Zusammenfassung: Die Schmerzmedizin steht vor großen Herausforderungen, da 23 Millionen Menschen in Deutschland unter chronischen Schmerzen leiden. Aktuell versorgen etwa 1.200 ambulant tätige Schmerzmediziner rund 3,4 Millionen schwerstgradig Schmerzkranke. Allerdings wären mindestens 10.000 Schmerzmediziner erforderlich, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) arbeitet intensiv an individuellen und sektorenübergreifenden Behandlungskonzepten, um neue wissenschaftliche Erkenntnisse gezielt zu vermitteln und in die Praxis umzusetzen. Die Unterversorgung ist besorgniserregend, insbesondere in Städten mit über 50.000 Einwohnern fehlen Schmerzzentren. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, sind interdisziplinäre Ansätze und bedürfnisorientierte Strukturen sowohl ambulant als auch stationär unverzichtbar.
- Karst, M. (2014). Chronische Schmerzen – ein Update. Anästhesiologie & Intensivmedizin, 55(4), 190-197.
Zusammenfassung: Chronische Schmerzen treten in Deutschland mit einer Prävalenz von 17% häufig auf und können durch neuroplastische Vorgänge, die Lernvorgängen ähneln, auch zu einer eigenständigen Erkrankung werden. Dabei spielen somatische, psychologische und soziale Faktoren in gleichberechtigter Verwobenheit eine bedeutsame Rolle. Eine sorgfältige Evaluation des Zusammenspiels dieser Faktoren und die korrekte Diagnose sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. Statt von “Schmerztherapie” sollte eher von “Schmerzmedizin” gesprochen werden. Multimodale Ansätze, hohe Behandlungsdichte und viel Behandlungszeit sind idealerweise erfolgversprechend. Neben der Schmerzlinderung ist auch die Integration der Symptomatologie in das tägliche Leben ein wichtiger therapeutischer Aspekt. Neue Erkenntnisse über pathophysiologische Vorgänge, die mit chronischen Schmerzen assoziiert sind, haben zu einer differenzierten Auswahl medikamentöser und nicht-medikamentöser Strategien geführt, die individuelle Faktoren berücksichtigen. Zukünftige Therapieentscheidungen könnten sich an neu identifizierten Biomarkern orientieren.
Zusammengefasst: Rein rechnerisch war jeder Deutsche im Jahr 2021 knapp zehnmal beim Arzt. Dies entspricht einer nahezu verdoppelten Konsultationshäufigkeit im Vergleich zu 1991. Die ambulante Versorgung in Deutschland wird vor allem von niedergelassenen, freiberuflich tätigen Ärzten gewährleistet. 94 Prozent der deutschen Bevölkerung hatten 2021 Kontakt zu einem ambulanten Arzt. Die Bundesärztekammer verzeichnete zuletzt insgesamt 421.252 berufstätige Ärzte.
- Quelle: KBV, Kassenärztliche Bundesvereinigung
Zusammengefasst: In Deutschland gibt es insgesamt 187.441 Ärzte und Psychotherapeuten, die an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmen. Diese arbeiten in 98.985 Praxen und behandeln jährlich 553 Millionen Patienten. Beeindruckend, oder? Außerdem haben niedergelassene Ärzte im Durchschnitt eine 53-Stunden-Woche, und es gibt 330.000 Medizinische Fachangestellte, die in ihren Praxen tätig sind. Wenn es um Notfallbehandlungen geht, werden 70 Prozent der ambulanten Notfallpatienten von niedergelassenen Ärzten versorgt. Und hier ist eine interessante Zahl: 83 Prozent der Patienten in Deutschland erhalten innerhalb eines Monats einen Termin bei einem Facharzt. Ärzte und Psychotherapeuten absolvieren in der Regel 12 Jahre Ausbildung, bevor sie sich als Hausarzt, Facharzt oder Psychotherapeut niederlassen dürfen. Fortbildung ist ebenfalls wichtig: Ein niedergelassener Arzt oder Psychotherapeut muss sich mindestens 37,5 Stunden pro Jahr fortbilden. Im Durchschnitt kostet die ambulante Versorgung in der Praxis 571 Euro pro Patient pro Jahr, während die stationäre Krankenhausversorgung 5.088 Euro pro Patient beträgt. Und schließlich, fast alle (98,3 Prozent) der Bevölkerung erreichen ihren nächstgelegenen Hausarzt in unter 15 Minuten. Das sind beeindruckende Zahlen, die einen Einblick in die Gesundheitsversorgung in Deutschland bieten!
Zusammenfassung: Die Zahl der Arztbesuche in Deutschland ist sehr hoch. Im Vergleich zu Schweden, wo Menschen im Durchschnitt weniger als dreimal im Jahr zum Arzt gehen, sind Deutsche viel häufiger in der Praxis anzutreffen. Hier sind die zehn häufigsten Krankheiten, für die Menschen in Deutschland ärztliche Hilfe suchen:
- 1. Rückenschmerzen: Etwa ein Viertel der Deutschen lässt sich jährlich wegen Rückenschmerzen behandeln.
- 2. Bluthochdruck: Knapp ein Viertel der Bevölkerung geht wegen Bluthochdrucks zum Arzt.
- 3. Fehlsichtigkeit: Etwa ein Viertel der Deutschen besucht jährlich den Augenarzt aufgrund von Fehlsichtigkeit (Akkomodationsstörung).
- 4. Fettstoffwechsel/Cholesterin: Bei knapp 19 Prozent aller Arztbesuche lautet die Diagnose “Störungen des Lipoproteinstoffwechsels und sonstige Lipidämien”.
- 5. Grippe/Influenza: Grippe und grippale Infekte sind bei 17 Prozent aller Arztbesuche der häufigste Grund. Sie führen auch zu vielen Krankschreibungen in Deutschland.
- 6. Nichtentzündliche Krankheiten der Vagina: Für knapp zwölf Prozent der Arztbesuche sind nichtentzündliche Krankheiten der Vagina verantwortlich.
- 7. Bauch- und Beckenschmerzen: Insbesondere Frauen leiden unter Bauch- oder Beckenschmerzen, was bei 15 Prozent der Arztbesuche der Fall ist.
- 8. Akute Bronchitis: Jeder zehnte Deutsche muss wegen einer