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Weiter gedacht - der Podcast der WZ

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Author: Wiener Zeitung
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Bei „Weiter gedacht - der Podcast der WZ“ präsentieren wir jede Woche eine neue Geschichte - und werden ganz persönlich. Anja Steigmeier, Petra Tempfer und Mathias Ziegler sprechen mit Menschen aus der Mitte der Gesellschaft.
112 Episodes
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Er war gerade einmal drei Wochen alt, als Nik Weiss 1994 mit seinen Eltern zum ersten Mal nach Washington flog, wo sein Vater Martin Weiss in der Botschaft arbeitete. Es sollte nicht der letzte Ortswechsel bleiben, denn in Niks ersten Lebensjahren pendelte die Familie regelmäßig zwischen Österreich und den USA hin und her, ehe sein Vater Generalkonsul in Los Angeles wurde. Mit 15 Jahren zog Nik dann wegen des Botschafterpostens seines Vaters nach Zypern um und kehrte erst nach dem Schulabschluss für den Zivildienst endgültig nach Wien zurück.
Weder die Kälte, die auf der Haut brennt, noch eine Eisbärfamilie hielten Jonathan Fipper davon ab, ein Studienpraktikum auf einem norwegischen Gletscher zu absolvieren. Ganz im Gegenteil: Es zog ihn weiter in die Arktis und ins ewige Eis, das allerdings gar nicht so ewig sein könnte, wie man vielleicht denkt.
Von einem Tag auf den anderen war Karl Pewny einfach weg. Erst nach fünf Jahren meldete er sich bei Verwandten und Freunden. So lange dauert die Grundausbildung bei der Fremdenlegion: eine professionelle Truppe der französischen Armee, die vor allem aus freiwilligen Soldaten aus dem Ausland besteht, und der er sich angeschlossen hatte.
Sie ist zu zweit gestartet, war zwischenzeitlich zu fünft unterwegs, weite Teile der Strecke hat Leoni Kolberg aber ganz allein zurückgelegt. Und zwar auf dem Rad, ohne Elektromotor, nur mit dem Nötigsten im Gepäck. Rund 45.000 Kilometer spult die 28-Jährige seit mittlerweile drei Jahren ab, ihre Weltreise führt durch 36 Länder von Deutschland über den Balken, Skandinavien, den Iran und Indien bis nach Südamerika.
Wäre Künstliche Intelligenz nicht nur innovativ, sondern auch umweltschonend, wäre das ein echter Wendepunkt. Die Informatikerin Ivona Brandic zeigt mögliche Wege dorthin.
Es ist überall: im Wasser, im Boden, in der Luft – und auch in uns. Vor dem Mikroplastik gibt es kein Entkommen, selbst auf dem Nordpol schwirrt es im Schnee herum. Dass nicht nur Fische im Meer damit kontaminiert sind, sondern auch wir, ist seit 2018 bekannt. Damals verhalf das Mikroplastik dem Wiener Mediziner Philipp Schwabl (37) zu einem wissenschaftlichen Durchbruch: Zum ersten Mal weltweit konnte er es im Menschen nachweisen. Seine bahnbrechende Studie in Kooperation mit dem Umweltbundesamt machte Philipp zu einem gefragten Interviewpartner für Medien aus aller Welt.
Der Klimawandel zwingt die Landwirtschaft zum Umdenken: Denn der regnerische Juli heuer war ein Ausreißer, meint Lukas Windholz (29), der seinen Betrieb in Bruck an der Leitha bereits vor zehn Jahren auf neue Beine gestellt hat. Damals begann er Melonen anzubauen. Acht verschiedene Sorten Wasser-, Honig- und Zuckermelonen hat er seither schon angebaut. Damit war er der Erste in seiner Region und gehört zu den Südfruchtpionier:innen in Österreich. Lukas ist allerdings Nebenerwerbsbauer – hauptberuflich arbeitet er bei einem Saatgutunternehmen im selben Ort, direkt neben seinem Melonenfeld.
Meer, Palmen und Sandstrand: Vor 15 Millionen Jahren wäre das Wiener Becken die perfekte Urlaubsdestination gewesen. Welche klimatischen Veränderungen und Katastrophen hat die Erde bisher schon überstanden, und wie reiht sich der aktuelle Klimawandel in diese ein? Der Erdwissenschafter Mathias Harzhauser vom Naturhistorischen Museum gibt in dieser Folge Antworten.
Mit 33 Jahren startete die studierte Biologin Franziska Brugger noch einmal neu durch und begann eine Tischlereilehre. Heute hat sie ihre eigene Werkstatt im 16. Bezirk in Wien – und ist damit in jener Branche gelandet, von der sie eigentlich schon in ihrer Kindheit in Osttirol geträumt hatte. Ihr Studium und die Arbeit in einem Verlag davor bereut sie aber nicht.
Isabella Lüber war erstmals vor sechs Jahren mit zwanghaften Ängsten in Zusammenhang mit ihrer Gesundheit konfrontiert. Das führte dazu, dass sie sich immer mehr sozial isolierte. Heute ist diese Angststörung ein Kapitel ihrer Vergangenheit.
U-Bahn-Mitreisende, die diskutieren, ob er wirklich blind ist, und Passant:innen, die seinen Blindenstock nehmen und einem alten Mann in die Hand drücken: Patrick Bitzinger hat schon vieles erlebt. Dass er mit 14 Jahren erblindet ist, sei eher für sein Umfeld schwierig gewesen, meint er. Er machte die Ausbildung zum Masseur – „mit einem gewissen Startvorteil“.
Fast sein halbes Leben lang hat Norbert (60) illegale Drogen genommen, und zwar nicht nur Haschisch und Kokain, sondern auch Heroin. Seine Drogensuchterkrankung hat sein Leben zwar nicht zerstört, aber massiv beeinträchtigt. Einerseits häufte er massive Schulden an, andererseits leidet sein Körper bis heute an den gesundheitlichen Folgen. Trotzdem ist Norbert jetzt mit sich im Reinen. Nach etlichen Versuchen hatte die Therapie Erfolg, und er konnte sich ein neues Leben aufbauen – mit Frau, Hund und ohne Drogen.
Triggerwarnung: In dieser Folge geht es um den intensiven Konsum von illegalen Substanzen.
Berni Kaut war knapp über 40, als bei ihm Lungenfibrose diagnostiziert wurde: Die Lunge vernarbt dabei immer mehr und kann immer weniger Sauerstoff aufnehmen. Die Folge: Er bekam eine neue Lunge, die allerdings ebenfalls erkrankt war. Sein hohes Ziel, das er sich gesteckt hatte, hat er dennoch erreicht.
Acht Jahre lang war Astrid Hainzl ständig krank, bis sie 2018 endlich eine Diagnose bekam: Die 34-Jährige leidet an ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom). Die Ursache dafür ist meist ein Infekt – die Auswirkungen sind vielfältig und reichen von Schlafstörungen über verschiedenste, oft diffuse Schmerzen und Husten bis hin zu kognitiven Beeinträchtigungen. Bis zu 200 Symptome treten in Folge von ME/CFS auf. Obwohl die WHO diese Krankheit bereits 1969 offiziell anerkannt hat, werden Betroffene immer noch von manchen Ärzt:innen nicht ernst genommen.
Seit elf Jahren lebt der Berufsfotograf Christopher Klettermayer mit HIV (Humanes Immundefizienz-Virus). Die Diagnose war damals ein Schock – heute geht der 43-Jährige dank entsprechender Medikation entspannt damit um. Das größte Problem sieht er allerdings in der immer noch bestehenden Tabuisierung und Diskriminierung in unserer Gesellschaft.
Livepodcast: Manche Traumata werden sich erst nach Jahren zeigen – andere führen schon jetzt zu Angst, Schlafstörungen oder Albträumen: Im Rahmen der Podcastnacht des Podcaster:innen-Netzwerks Missing Link sprach die Traumatherapeutin Regina Lackner mit der WZ auf der Bühne darüber, was der Amoklauf an einer Grazer Schule mit elf Toten mit unserer Psyche macht. Sie zeigt uns Wege, mit dieser Angst, die nun an Österreichs Schulen und unter den Eltern herrscht, umzugehen.
Um sein Ziel zu erreichen, fehle ihm nur noch die Staatsbürgerschaft, sagt Jawid Mohebzada in dieser Folge des WZ-Podcasts „Weiter gedacht“: Als 15-Jähriger flüchtete er von Afghanistan nach Österreich, begann hier mit Trainer und Manager Henry Lewis wieder zu boxen und möchte nun den Weltmeistertitel für Österreich holen. In seiner Freizeit trainiert er selbst Jugendliche und hole diese von der Straße ins Box-Studio, sagt er.
Die Gehälter sind schlecht, die Korruption ist groß, und bei der Schattenwirtschaft belegt Bulgarien den ersten Platz in der EU: Die Jungen ziehen daher weg. Das könnte sich jetzt ändern, sagt der österreichische Wirtschaftsdelegierte Philippe Kupfer in Sofia zu uns, wo wir ihn besucht haben.
Die Busfahrt ist mühsam, die Arbeit belastend: Die 24-Stunden-Betreuer:innen aus Bulgarien, die wir auf ihrer Reise in die Heimat begleitet haben, erzählen uns, warum sie die Letzten sein werden, die sich das antun.
Der Politik- und Islamwissenschaftler Rami Ali spricht darüber, wie radikalisierte Menschen zurück in die Gesellschaft finden können – und vor allem auch deren Kinder, die nichts anderes kennen als ein radikalisiertes Umfeld.