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#92 Der Entdecker des Mikroplastiks im Menschen

#92 Der Entdecker des Mikroplastiks im Menschen

Update: 2025-08-28
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Wir alle haben Kunststoffpartikel im Körper. Philipp Schwabl hat sie als Erster nachgewiesen.

Heute ist es wieder ruhiger um den Arzt, der an der Universitätsklinik für Innere Medizin am Wiener AKH tätig ist. Philipp forscht aber immer noch, jedoch derzeit nicht zu Mikroplastik, sondern zu neuen Therapiekonzepten bei Leberzirrhose. Trotzdem hat ihn das Thema Mikroplastik nicht losgelassen. Vor allem treibt ihn die Frage um, wie man es vermeiden kann, erzählt er im Podcast-Gespräch mit WZ-Redakteur Mathias Ziegler, der gemeinsam mit Host Petra Tempfer durch diese Folge führt. Philipp blickt natürlich auch zurück auf seine Studie, die sein PhD-Betreuer zunächst eher skeptisch beäugte. Erst später sollte sich die Tragweite der Entdeckung von Mikroplastik im menschlichen Stuhl zeigen . . .


Produziert von „hört hört!“.


**Daten und Fakten **


Mehr als 400 Millionen Tonnen Kunststoff werden pro Jahr weltweit erzeugt – und vieles davon gelangt früher oder später in die Umwelt. Allein der Plastikmüll in den Weltmeeren wird auf bis zu 150 Millionen Tonnen geschätzt. Und es werden täglich mehr. Im Laufe der Zeit zerfällt es zu Mikroplastik, das von Meeresorganismen aufgenommen wird, zum Beispiel von Fischen, die wir dann essen. Aber es gibt noch viele weitere Wege, wie Plastik in die Umwelt und in unseren Körper gelangt: Reifenabrieb auf der Straße, Kleidungsfasern, die durch herkömmliche Waschmaschinenfilter hindurchgeschwappt werden, und sogar die Reibung beim Öffnen eines Plastikflaschenverschlusses oder mikroskopisch kleine Reste von Kunststoffverpackungen, die an Lebensmitteln haften bleiben.

Seit Jahren wird vergeblich über ein globales UNO-Plastikabkommen verhandelt. Erst Mitte August wurde in Genf eine weitere Sitzung ohne Ergebnis vertagt, weil die Positionen der Länder so weit auseinander liegen wie eh und je. Nur etwa ein Drittel des Kunststoffes, den wir produzieren, wird verbrannt oder recycelt. Der überwiegende Rest sammelt sich in der Umwelt – mit schwerwiegenden Folgen. Mittlerweile wird Mikroplastik sogar im Gehirn nachgewiesen, wo es zu Verhaltensstörungen führen könnte, wie sich bei Versuchstieren gezeigt hat. Wissenschaftler:innen warnen außerdem vor massiven Funktionsstörungen bei Zellen. Und eine Untersuchung der Gehirne von Verstorbenen zeigte, dass eine starke Mikroplastikbelastung mit dem Auftreten von Demenz korrelierte. Selbst im Stuhl von Neugeborenen und Babys wurde bereits Mikroplastik gefunden.


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#92 Der Entdecker des Mikroplastiks im Menschen

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Wiener Zeitung, Petra Tempfer, Mathias Ziegler