DiscoverDer Börseninvestor - Aktien, Börse & Geldanlage mit Ulrich Müller#313 5 Wege zur Depot-Absicherung – So investieren Profis
#313 5 Wege zur Depot-Absicherung – So investieren Profis

#313 5 Wege zur Depot-Absicherung – So investieren Profis

Update: 2025-08-11
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Die Wahrheit über Absicherung – Was die meisten Anleger falsch machen

In dieser Folge sprechen wir über ein Thema, das in keinem Depot fehlen sollte: Absicherung. Gerade Einsteiger konzentrieren sich oft ausschließlich auf Gewinne, während Profis längst verstanden haben, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, Verluste zu vermeiden. 

Solltest Du immer absichern, wann und wie sicherst Du ab? Das alles erfährst Du in dieser Folge. 

Das erwartet Dich in dieser Folge:

  1. Absicherung ist wichtig 

  2. Trader oder Investor: Warum Deine Absicherung davon abhängt 

  3. Investiere in Tranchen 

  4. Welche Optionen zur Absicherung hast Du?

  5. Wieso Du die Cashquote nicht vernachlässigen solltest

Absicherung ist wichtig

In meiner Akademie habe ich in den letzten zehn Jahren immer wieder erlebt, dass sich viele erst um die Absicherung kümmern, wenn es zu spät ist. Dann kommt die Frage: „Warum habe ich eigentlich Geld verloren, warum habe ich Geld gewonnen?“ 

Die Praxis zeigt: Viele Anfänger unterschätzen dieses Thema komplett. Sie lernen zwar die Systeme, verstehen die Indikatoren, sehen, dass Kurse steigen und fallen, aber Absicherung lassen sie oft außen vor. Dabei gehört sie genauso dazu, wie die technische Analyse oder die Charttechnik.

So gut und einfach die Technik auch ist: Die Entscheidung liegt immer bei Dir – dem Menschen vor dem Bildschirm. Und genau da passieren die meisten Fehler. Nicht auf dem Chart, sondern am Schreibtisch.

Warum ist das so? Weil es an Erfahrung fehlt und daher viele Risiken nicht richtig einschätzen können. Sie haben kein Gefühl für plötzliche Veränderungen, genau wie ein unerfahrener Skifahrer oder ein Bergsteiger, der das Wetter unterschätzt. Profis wissen: Vorbereitung ist alles. Die Ausrüstung muss stimmen. Das Wetter kann jederzeit umschlagen. Und genauso ist es an der Börse.

Erfahrung bedeutet letztlich nur, dass Du bestimmte Dinge bereits erlebt und im Kopf abgespeichert hast. Mit jeder Wiederholung wächst Dein Gefühl für Risiken, und genau das macht Dich stärker. Das gilt im Leben genauso wie an der Börse.

Gerade Anfänger vernachlässigen oft das Thema Absicherung. Das kann viele Gründe haben: Vielleicht fehlt schlicht die Erfahrung. Vielleicht wurde der Punkt zwar gehört, aber nicht ernst genug genommen. In meiner Akademie ist das Thema Absicherung allerdings fest eingebaut, und das schon im ersten und zweiten Seminar. Es ist also sofort klar, dass Absicherung ein sehr wichtiger Aspekt ist.

Dennoch gibt es Teilnehmer, die sagen: „Ich habe doch die Indikatoren, die Fundamentalanalyse passt auch – ich will die Aktie ja sowieso haben. Dann kann ich doch einfach einen Put verkaufen.“ Und grundsätzlich stimmt das. Ich sage auch: Verkaufe nur Puts auf Aktien, die Du auch wirklich besitzen willst. Wenn Du die Aktie dann bekommst, kein Problem.

Ein Beispiel: Du willst bei Intel rein. Die Aktie steht aktuell irgendwo bei 24 Dollar. Du möchtest aber lieber bei 23 Dollar einsteigen. Also verkaufst Du einen Put auf 23 Dollar. Dadurch sicherst Du Dir im Grunde schon den Einstiegskurs und bekommst sogar noch eine Prämie dafür.

Was bedeutet das? Du legst selbst fest:

  • Welche Aktie Du willst (z. B. Intel)

  • Bis wann Du kaufen würdest

  • Und zu welchem Preis

Wenn die Charttechnik und die Indikatoren stark sind, ist die Wahrscheinlichkeit auf Deiner Seite. Unsere Systeme liefern Trefferquoten zwischen 80 und 90 %. Ein Teilnehmer hat mal alle unsere Trades aus drei Jahren ausgewertet und kam auf rund 80 % Trefferquote, bei durchgehendem Rollen der Optionen sogar bis zu 94 %.

Trotzdem: Verluste passieren. Und die zentrale Frage lautet dann: Warum? Und das hängt vor allem davon ab, wie Du an der Börse agierst.

Trader oder Investor: Warum Deine Absicherung davon abhängt

Ein ganz wichtiger Punkt: Wie willst Du überhaupt an der Börse agieren?

  • Bist Du Trader, der kurzfristig auf 50, 100 oder 300 Dollar Gewinn setzt, aber bei Verlust aussteigt? Läuft dieser Trade also gegen Dich, dann lässt Du Dich ausstoppen. Ein Stopp ist eine der ersten Möglichkeiten einer Absicherung, das heißt, Du wirst ausgestoppt, vielleicht hast Du dann auch mal 20, 50, 100 Euro oder Dollar verloren, aber Du weißt, Du bist aus dem Trade raus. Variante B, der Trade läuft genauso, wie Du es möchtest, dann steigt die Aktie, Du verdienst Dein Geld, Du verdienst vielleicht die Prämie, Du hast auch die Aktie gekauft, dann verdienst Du auch an der Aktie Geld und dann kannst Du am Ende sagen: „Mein Trade ist aufgegangen“ und irgendwann nimmst Du den Gewinn mit und das Ganze ist raus.

  • Oder bist Du Investor, der die Aktie sowieso langfristig halten will? Dann brauchst Du eine andere Herangehensweise, da ein Investor einen anderen Ansatz hat. Als Investor sieht Deine Welt ein wenig anders aus. Warum? Weil Du einen anderen Zeithorizont hast – und oft auch eine andere Erwartung.

Nehmen wir nochmal das Beispiel Intel. Du sagst jetzt: „Ich will diese Aktie haben. Ich finde sie spannend, die Bewertung stimmt für mich, ich traue ihr in Zukunft noch einiges zu.“

Vielleicht erinnerst Du Dich: Die Aktie war schon mal bei 55, 57 – teilweise sogar 60 Dollar. Zwischendurch ist sie auf 20 Dollar gefallen, aktuell steht sie um die 24. Du verkaufst einen Put bei 23 Dollar, nimmst dafür eine Prämie mit, und wenn Du eingebucht wirst, hast Du die Aktie zu einem Preis, mit dem Du leben kannst.

Was macht der Investor anders? Er sagt: „Ich sichere gar nicht ab, weil ich die Aktie sowieso langfristig halten will.“ Und das kann völlig legitim sein, wenn Du bereit bist, auch temporäre Verluste auszuhalten.

Fällt die Aktie nach dem Einstieg auf 22 oder 21 Dollar, bleibst Du ruhig, weil Du an den langfristigen Erfolg glaubst.

Ich glaube, wir können schon mal festhalten, es ist ein großer Unterschied, ob Du ein Trader bist, der sehr kurzfristig handelt, der auf gewisse Gewinne setzt, aber möglichst keinen Verlust machen will, oder ob Du ein Investor bist, der wirklich sagt, ich will die Aktie haben, zu diesem Preis jetzt und wenn sie ein bisschen fällt, lebe ich damit, weil ich könnte auch aus der Absicherungsseite sagen, vielleicht lege ich noch ein bisschen Geld nach.

Nehmen wir dieses Beispiel mit Intel als Investor: 

  • Einstieg bei 23 Dollar

  • Nachkauf bei 20 Dollar. Dann liegst Du im Durchschnitt bei 21,50 Dollar.

Hast Du noch Mieten über die Puts eingenommen, könntest Du effektiv sogar bei rund 20,50 oder 20,70 Dollar stehen. Fast kein Minus mehr.

Was heißt das konkret? Absicherung beginnt mit Deiner Strategie. Und sie beginnt mit dem richtigen Einstieg.

Investiere in Tranchen

Viele Anfänger machen den Fehler, gleich die komplette Summe in eine Position zu investieren.

Wenn die Aktie dann fällt, rutscht das Depot direkt tief ins Minus, ohne Spielraum für Nachkäufe oder Anpassung.

Ein einfacher Trick: Investiere in Tranchen.

  • Arbeite mit Hälften

  • Oder noch besser: mit Dritteln

So bleibst Du flexibel und hast immer Luft, um nachzulegen oder taktisch zu reagieren. Dein Depot sicherst Du mit einer guten Strategie und auch Cash ab. 

Nehmen wir nochmal das Beispiel mit Intel:

  • Du kaufst das erste Drittel bei 23 Dollar

  • Das zweite bei 20

  • Und das dritte bei 17

Dein Durchschnittskurs liegt jetzt bei 20 Dollar. Wenn Du zusätzlich Mieten eingenommen hast, senkt sich Dein Einstieg vielleicht auf 19 oder sogar 18 Dollar.

Was bedeutet das? Obwohl die Aktie deutlich gefallen ist, stehst Du kaum im Minus, oder sogar leicht im Plus. Steigt der Kurs wieder zurück auf 23, hast Du richtig verdient.

Das zeigt:

  • Absicherung fängt mit dem Einstieg an.

  • Und mit der Struktur, wie Du Dein Geld einsetzt.

Wichtig zu beachten ist:

  1. Bist Du Investor, Trader oder, so wie wir, Value-Investor mit Trading-Ansatz. 

  2. Wie steht der Markt aktuell?

  3. Wenn die Kurse sehr hoch stehen – wie zurzeit – ist es besonders wichtig, vorsichtig zu sein. Da würde ich immer empfehlen, auch einiges an Geld mal vom Tisch zu nehmen. Gewinne schaden nur dem, der sie nicht hat.

  4. Investiere in Tranchen, nicht auf einen Schlag.

  5. Arbeitest Du mit Dritteln oder Hälften, bleibst Du flexibel und kannst nachlegen, wenn es mal gegen Dich läuft.

Welche Optionen zur Absicherung hast Du?

Wenn Du jetzt im Bereich der Optionen unterwegs bist, vielleicht bist Du auch schon Hörer von mir, vielleicht hast Du auch schon Seminare von mir besucht, dann gibt es natürlich auch noch andere Möglichkeiten der Absicherung. Zum einen natürlich Puts und Calls. 

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