#312 Rekordstände im Sommerloch - das musst Du jetzt für Dein Depot beachten!
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Juli-Rückblick: Hochspannung trotz Rekordständen – was jetzt für Dein Depot zählt!
Heute haben wir wieder einen Marktrückblick und schauen uns an, wie die Börse im Juli gelaufen ist. Welche Aktien liefern wirklich ab? Wo lauern Risiken? Und was bedeutet das für Deine Strategie im August?
All das erfährst Du in dieser Episode, inklusive meiner Depotentscheidungen, aktueller Asset-Entwicklungen und einem klaren Ausblick für die kommenden Wochen.
Das erwartet Dich in dieser Folge:
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Warum der Juli trotz Allzeithochs von Unsicherheit geprägt war
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Diese Signale solltest Du jetzt ernst nehmen
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Wie die großen Indizes im Juli performt haben
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Worauf es beim Einstieg wirklich ankommt
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So verhalten sich Öl, Gold, Bitcoin & Co. im Vergleich
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Wie ich mein Depot aktuell absichere
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Mein Ausblick für August und der entscheidende Tipp für Dich
Warum der Juli trotz Allzeithochs von Unsicherheit geprägt war
Was ist im Juli 2025 passiert? Was bringt der August? Wir befinden uns mitten in der Sommersaison. Die letzte FED-Sitzung ist über die Bühne gegangen, das Thema Zölle bleibt weiter brisant.
Wir schauen gemeinsam darauf, wie sich der Markt entwickelt hat, welche Trends sich abzeichnen, welche Ideen ich verfolge, und wie konkrete Umsetzungsstrategien aussehen könnten.
Die aktuelle Marktlage zeigt: Nicht alle Unternehmen treiben die Kurse. Eigentlich ist es sogar nur eine Handvoll, die die Indizes auf neue Allzeithochs schieben. Im Idealfall ziehen alle Kurse an – befeuert durch starke Wirtschaftsdaten und reale Unternehmensgewinne. Doch aktuell ist das nicht der Fall.
Viele Quartalsberichte der laufenden Berichtssaison enttäuschen. Auch die Ausblicke sind oft schwach.
Ein paar Beispiele:
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Novo Nordisk: -21 %
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Paypal: -8 bis -9 % (obwohl solide Zahlen, aber schwacher Ausblick)
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Starbucks: Umsatzrückgang, aber Kurs leicht angesprungen
Wir haben die Situation, dass Sommerpause ist. Das heißt, die Umsätze und Volumina sind relativ klein. Das gibt auch immer die Gefahr von Dips, von einem Crash.
Ich sehe jetzt keinen Crash morgen, außer wir haben einen exogenen Schock. Aber man kann auf jeden Fall festhalten, wenn die Volumen klein werden, dann sind die Ausschläge in der Regel auch größer. Wir sehen eine Volatilität, den VIX, der am Himmel ist, der sozusagen im Moment eher bei der Volatilität bei 15 steht.
Die Börse wirkt ruhig, fast „am Himmel“. Für Optionsprämien ist das jedoch kein Idealzustand.
Das solltest Du diesbezüglich wissen:
Insider-Käufe: Was sind eigentlich Insider-Käufer? Insider sind beispielsweise Leute aus dem Aufsichtsrat, dem Vorstand, CEOs usw. Und Insider-Käufer sind selten geworden und das ist ein klares Warnsignal für mich. Denn in dem Moment, wo die Insider nicht mehr kaufen, haben die ja eher das Gefühl, dass die Märkte und Preise zu hoch sind und dass sie deswegen nicht kaufen wollen.
Wer kauft eigentlich noch? Institutionelle Investoren – also die Profis – halten ihr Geld zurück. Gekauft wird aktuell überwiegend vom „Retail-Kunden“, also von privaten Anlegern wie Du und ich. Wenn die Großen sich zurückziehen, ist das ein weiteres Warnzeichen.
Diese Signale solltest Du jetzt ernst nehmen
Im Moment lässt sich also klar beobachten: Die professionellen Investoren, also die institutionellen Anleger, halten sich zurück. Ihr Kapital bleibt „im Trockenen“. Gekauft wird fast ausschließlich vom Retail-Kunden.
Schauen wir uns die Marktdaten und Auswertungen von Analysten und Fondsmanagern an, zeigen diese eindeutig: Die Profis steigen aus oder haben bereits große Positionen verkauft. Das ist ein Warnsignal. Denn wenn institutionelle Anleger nicht mehr aktiv kaufen, steht oft eine Korrektur bevor. Und wenn dann der Markt fällt, sind es häufig die privaten Anleger, die noch aufstocken, und so zur letzten Käufergruppe werden.
Ein Blick zurück: Seit der Finanzkrise 2008/2009 wurde enorm viel Geld gedruckt. Auch aktuelle Zinssenkungen stützen die Märkte zusätzlich. Und es fehlt natürlich faktisch an Asset-Klassen, in die man investieren kann. Und das ist der Grund, warum die Aktienmärkte auch weitergetrieben werden und warum das Ganze aber auch kritisch zu sehen ist.
Warren Buffett sitzt aktuell auf rund 350 Milliarden US-Dollar in Cash. Er investiert nicht, weil er die aktuellen Bewertungen für zu hoch hält.
Schauen wir uns Nvidia an:
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Letzte Woche: 176 US-Dollar pro Aktie
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Unternehmensbewertung: 4,3 Billionen US-Dollar
Am schönsten ist es, wenn der Markt alle Boote nach oben hebt und die Aktien einfach steigen. Das ist momentan nicht der Fall.
Und es bleibt dabei: Der Markt hebt nicht alle Boote. Über 60 % aller Aktien liegen unter ihrer 50-Tage-Linie. Auch das ist wieder ein großes Warnsignal. Die Indizes werden aktuell vor allem von wenigen großen Namen getragen: Nvidia, Microsoft und Co. Die breite Masse der Aktien macht diesen Anstieg nicht mehr mit.
Zusammengefasst:
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Wir befinden uns im Sommerloch.
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Die Berichtssaison läuft.
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Die FED bleibt ein Thema.
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Die Zolldiskussionen sind ungelöst.
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Die Spannung an den Märkten nimmt zu.
Für den August erwarte ich keine dramatischen Abstürze, aber ich wäre nicht überrascht, wenn sich die Kurse leicht zurückziehen. Erfahrungsgemäß passiert das immer gern, wenn ich in den Urlaub gehe. Der sogenannte „Ulli-Indikator“ hat da in den letzten Jahren öfter ins Schwarze getroffen.
Wie die großen Indizes im Juli performt haben
Was habe ich in meinem Depot konkret umgesetzt? Ich kann Dir sagen: Ich habe Gewinne mitgenommen. Wie stark, hängt natürlich immer davon ab, wie Du im Markt unterwegs bist.
Beispiel Nvidia: Hier habe ich einige Anteile verkauft. Grundsätzlich halte ich Nvidia-Positionen langfristig: Das ist für mich ein klassisches Langfrist-Invest. Aber ich schichte je nach Marktlage auch mal um.
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Bei 87 bis 90 US-Dollar hatte ich Nvidia deutlich aufgestockt.
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Jetzt, bei 170 bis 172 US-Dollar, bin ich ausgestiegen – mit einem Gewinn von teilweise 100 Prozent.
Denn: Im Einkauf liegt der Gewinn. Ich bin einfach nicht bereit, das aktuelle Risiko weiter zu tragen. Das heißt allerdings nicht, dass Nvidia morgen unbedingt fallen muss. Wie Kostolany schon sagte: Eine euphorische Masse kann Aktienkurse an Orte treiben, die mit gesundem Menschenverstand kaum mehr zu erklären sind. Die Frage ist nur, wie lange das weiterläuft.
Jetzt ein Blick auf die wichtigsten Indizes im Juli:
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Dow Jones: von ca. 44.100 auf 44.600 → +1 %
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Nasdaq: von 22.679 auf 23.300 → +2,8 %
(gleichgewichtet wären es +2,1 %)
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S&P 500: von 6.204 auf 6.370 → +2,7 %
(gleichgewichtet: +2,5 %)
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Russell 2000: von 2.175 auf 2.242 → +3,1 %
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MSCI World: von 4.026 auf 4.102 → +1,9 %
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DAX: von 23.900 auf 24.217 → +1,3 %
Damit sind fast alle Indizes aktuell in der Nähe ihres Allzeithochs.
Gerade der DAX hat 2025 bereits rund 30 % zugelegt – eine Zahl, die man sich wirklich bewusst machen sollte. Prozentzahlen allein sagen nämlich wenig aus, wenn sie nicht auch mit realwirtschaftlicher Leistung belegt werden. Und seien wir ehrlich: Ein DAX kann auf Dauer keine 30 % pro Jahr steigen, das ist schlicht unrealistisch. Die langfristige Durchschnittsrendite liegt eher bei 8 bis 9 Prozent jährlich. Deshalb solltest Du Dir genau überlegen, ob Du auf diesem Niveau noch neu einsteigen willst.
Worauf es beim Einstieg wirklich ankommt
Wenn Du als Investor unterwegs bist, solltest Du aus meiner Sicht immer drei Bereiche im Blick behalten: Emotionen, Strategie und vor allem den richtigen Einstiegszeitpunkt.
Hast Du noch 40 Jahre bis zur Rente und langfristig Zeit? Dann kannst Du sicherlich auch eine Nvidia zu 176 US-Dollar kaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs in zwei, drei oder fünf Jahren deutlich höher steht, ist definitiv gegeben.
Wenn Du allerdings wie wir arbeitest, also als Value-Investor mit Trading-Ansatz, dann gehört es eben auch dazu, Gewinne regelmäßig mitzunehmen. Denn: Gewinne schaden nur dem, der sie nicht hat. Und wie schon erwähnt: Im Einkauf liegt der Gewinn.
Ein weiterer Punkt: Das Umfeld bleibt angespannt. Die weltweiten Unsicherheiten wie Zollstreit, China, Nahost-Konflikte und der Ukrainekrieg wirken weiterhin wie eine Bremse für das globale Wirtschaftswachstum.
Dazu kommt die US-Innenpolitik: Trump und Powell liefern sich regelmäßig öffentliche Schlagabtausche. Trump möchte natürlich fallende Zinsen, weil das der Wirtschaft und