Bodenverbrauch steigt laut Bericht nicht mehr so stark
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Der tägliche Bodenverbrauch in Österreich ist in den letzten drei Jahren gesunken, erklärte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Von 2023 bis 2025 wurden durchschnittlich 6,5 Hektar pro Tag beansprucht, im Vergleich zu 10,9 Hektar zwischen 2019 und 2022. Hauptsächlich betroffen sind Siedlungs- und Verkehrsflächen.
Laut einem Bericht der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) zum Bodenverbrauch in Österreich sind bis Dezember dieses Jahres 5.681 Quadratkilometer in Anspruch genommen worden. Dies entspricht 6,8 Prozent der Gesamtfläche Österreichs und 17,4 Prozent des Dauersiedlungsraums, der für Landwirtschaft, Siedlung und Verkehr nutzbar ist.
Bodenverbrauch: Im Schnitt 6,5 Hektar pro Tag zusätzlich in Anspruch genommen
Seit 2022 wurden im Schnitt 6,5 Hektar pro Tag zusätzlich in Anspruch genommen, berichtete Görgl. Das summiert sich in den drei Jahren auf 71 Quadratkilometer. Der Zuwachs beträgt 1,3 Prozent und ist demnach deutlich geringer als das Bevölkerungswachstum mit 2,4 Prozent (beides 2022-2025). “Er hat sich also erstmals vom Bevölkerungswachstum entkoppelt”, sagte Totschnig.
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<figcaption class="wp-element-caption">In Hektar pro Tag Periode 2013-2019 bis 2022-2025.
</figcaption></figure>49,2 Prozent der Flächen, die der Forst- und Landwirtschaft verlustig gingen, sind nun Flächen für Siedlungen (innerhalb der Baulandwidmung), 30,4 Prozent für den Verkehr. “Dies sind also die beiden Haupttreiber der Flächeninanspruchnahme”, so Görgl.
Maßnahmen und Bewusstseinsbildung zum Bodenverbrauch
Gründe des Rückgangs sind laut Totschnig etwa Maßnahmen von Gemeinden und Bundesländern wie das vermehrte Festlegen von Grünzonen und landwirtschaftlichen Vorrangzonen, aber auch Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung sowie bei Entscheidungsträgern. Görgl räumte ein, dass vermutlich auch gestiegene Bodenpreise und die Konjunkturschwäche mit dazu führten.
Die 6,5 Hektar Flächeninanspruchnahme liegen trotz allem noch über den maximal 2,5 Hektar pro Tag, die die Bodenstrategie der Bundesländer als Ziel hat. Das wird auch etwa von der Umweltschutzorganisation WWF in einer Aussendung moniert. Weder der Minister noch der ÖROK-Experte konnten Auskunft geben, ob und wann dieses Ziel erreicht wird. Totschnig erklärte, im Regierungsprogramm sei ein Zielpfad zu seiner Erreichung verankert, diesen werde man erstellen. Görgl verwies darauf, dass man mit dem neuen Monitoringbericht nun besser auf Fakten basierende Lösungen entwickeln kann, weil er präziser ist als die vorangegangenen Erhebungen und erstmals die Daten bundesweit einheitlich erfasste.
Bodenverbrauch: Drei-Jahres-Perioden
Die Flächeninanspruchnahme nahm in den vergangenen Drei-Jahres-Perioden folgendermaßen zu: 2013 bis 2016 um 14,7 Hektar pro Tag, 2016-2019 um zwölf Hektar pro Tag, 2019 bis 2022 um 10,9 Hektar pro Tag und 2022 bis 2025 mit etwas veränderten Berechnungsmethoden um 6,5 Hektar pro Tag (nach der alten Berechnungsart wären es hier 6,7 Hektar pro Tag). Ziel laut Bodenstrategie sind 2,5 Hektar pro Tag.
Für den Österreichischen Städtebund falle die Diskussion um Bodenverbrauch jedenfalls auf “bereits offene Ohren”. Generalsekretär Thomas Weninger meinte dazu: “‘Innen vor außen’, Baulandmobilisierung, Leerstandsabgaben, Re-Use von Brachflächen und Entsiegelung sind vielerorts gelebte Praxis.” Städte und Gemeinden stünden aber auch vor schwierigen Rahmenbedingungen: In den wachsenden Stadtregionen sei der Immobilienmarkt herausfordernd. Ein starres Eigentumsrecht bei Immobilien erschwere eine Mobilisierung von Bauland oder Altbestand durch die Gemeinden.
(APA/Red)




