E-Autos als Speicher fürs Stromnetz: "Gute Idee, aber Gesetze fehlen"
Update: 2025-11-27
Description
SWR Aktuell: Kann diese Technologie, das bidirektionale Laden, dem E-Auto den Schub geben, den es braucht?
Birgit Priemer:Es ist auf jeden Fall eine hochattraktive Technologie, die sich langsam weiterentwickelt. Ob daraus der Schub entsteht, den wir jetzt dringend benötigen, das sei mal dahingestellt, denn bidirektionales Laden ist natürlich auch teurer, ich brauche dazu spezielle Wallboxen. Gerade Menschen, die sich schon für ein Elektroauto entschieden haben und die vielleicht möglicherweise schon die eigene Lademöglichkeit zu Hause haben, die müssen dann aber auch noch mal neu investieren.
SWR Aktuell: Wallboxen haben sie schon erwähnt. Dröseln wir die wichtigsten Punkte, die für den Erfolg der Technik entscheidend sind, nochmal ein bisschen auf. Bisher geben viele E-Autos Strom ab, aber nur über eine einfache Steckdose, an die man elektrische Geräte hängen kann. Wann können E-Autos über die Wallbox zu Hause überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen?
Priemer: Das können nur bestimmte Autos, das können aktuell auch noch gar nicht mal so viele: Es setzt halt die technische Voraussetzung innerhalb des Autos voraus. Ich muss also ein Auto bestellen, das über die Technologie des bidirektionalen Ladens verfügt. Das sind Modelle von Hyundai, bei VW ist das auch schon relativ verbreitet. Auf dem Markt finden wir das aber noch gar nicht so häufig. Und Sie brauchen auch eine spezielle Wallbox, die in der Regel drei- bis viermal teurer ist als die klassische Wallbox, die das dann auch entsprechend vorhält und auch hier die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens ermöglicht.
SWR Aktuell: Ist dieses bidirektionale Laden denn auch schon bei Mittelklasse-E-Autos möglich?
Priemer: Ja, selbstverständlich, das geht schon. Wir sehen gerade, dass der Markt hochläuft. Ich habe gerade eben schon VW erwähnt. Für so einen VW ID.3 zum Beispiel können Sie das bekommen. Für einen Hyundai Ioniq, ob es der 5 oder 6 ist, für einen Nissan Leaf, Cupra Born. Es gibt schon eine ganze Reihe von bezahlbaren Autos mittlerweile.
Wir rechnen ja damit, dass 2026 noch deutlich mehr Autos kommen, die diesen Schub dann auch verleihen, indem sie erstmal in der ursprünglichen Anschaffung günstiger sind: der ID.Polo zum Beispiel im Sommer nächsten Jahres. Das wird aus meiner Sicht den Schub bringen, die grundsätzliche Idee des bidirektionalen Ladens, also das Auto als Speicherplatz zu benutzen, finde ich persönlich großartig und ich glaube auch, dass es das durchsetzen wird, aber nicht über Nacht.
SWR Aktuell: Es gibt jetzt nur ein Problem. Autos gelten rechtlich bis jetzt nicht als Energiespeicher, deshalb bezahlt man doppelt Stromsteuer. Einmal für die Energie, die man aus dem Netz holt und zum zweiten Mal, wenn man Energie ins Netz zurückspeist. Da muss der Gesetzgeber dringend handeln, nicht wahr?
Priemer: Ja, aber da ist der Gesetzgeber auch sehr aktiv dabei, hat dafür schon die Grundlagen geschaffen. Ich denke, diesen Malus werden wir jetzt bald loswerden, sodass nur noch einmal versteuert werden muss und nicht zweimal.
Birgit Priemer:Es ist auf jeden Fall eine hochattraktive Technologie, die sich langsam weiterentwickelt. Ob daraus der Schub entsteht, den wir jetzt dringend benötigen, das sei mal dahingestellt, denn bidirektionales Laden ist natürlich auch teurer, ich brauche dazu spezielle Wallboxen. Gerade Menschen, die sich schon für ein Elektroauto entschieden haben und die vielleicht möglicherweise schon die eigene Lademöglichkeit zu Hause haben, die müssen dann aber auch noch mal neu investieren.
SWR Aktuell: Wallboxen haben sie schon erwähnt. Dröseln wir die wichtigsten Punkte, die für den Erfolg der Technik entscheidend sind, nochmal ein bisschen auf. Bisher geben viele E-Autos Strom ab, aber nur über eine einfache Steckdose, an die man elektrische Geräte hängen kann. Wann können E-Autos über die Wallbox zu Hause überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeisen?
Sie brauchen eine spezielle Wallbox, die drei- bis viermal teurer ist als die klassische WallboxQuelle: Birgit Priemer, Chefredakteurin "Auto Motor und Sport"
Priemer: Das können nur bestimmte Autos, das können aktuell auch noch gar nicht mal so viele: Es setzt halt die technische Voraussetzung innerhalb des Autos voraus. Ich muss also ein Auto bestellen, das über die Technologie des bidirektionalen Ladens verfügt. Das sind Modelle von Hyundai, bei VW ist das auch schon relativ verbreitet. Auf dem Markt finden wir das aber noch gar nicht so häufig. Und Sie brauchen auch eine spezielle Wallbox, die in der Regel drei- bis viermal teurer ist als die klassische Wallbox, die das dann auch entsprechend vorhält und auch hier die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens ermöglicht.
SWR Aktuell: Ist dieses bidirektionale Laden denn auch schon bei Mittelklasse-E-Autos möglich?
Das Auto als Speicherplatz zu benutzen, finde ich großartig.Quelle: Birgit Priemer, Auto-Journalistin
Priemer: Ja, selbstverständlich, das geht schon. Wir sehen gerade, dass der Markt hochläuft. Ich habe gerade eben schon VW erwähnt. Für so einen VW ID.3 zum Beispiel können Sie das bekommen. Für einen Hyundai Ioniq, ob es der 5 oder 6 ist, für einen Nissan Leaf, Cupra Born. Es gibt schon eine ganze Reihe von bezahlbaren Autos mittlerweile.
Wir rechnen ja damit, dass 2026 noch deutlich mehr Autos kommen, die diesen Schub dann auch verleihen, indem sie erstmal in der ursprünglichen Anschaffung günstiger sind: der ID.Polo zum Beispiel im Sommer nächsten Jahres. Das wird aus meiner Sicht den Schub bringen, die grundsätzliche Idee des bidirektionalen Ladens, also das Auto als Speicherplatz zu benutzen, finde ich persönlich großartig und ich glaube auch, dass es das durchsetzen wird, aber nicht über Nacht.
SWR Aktuell: Es gibt jetzt nur ein Problem. Autos gelten rechtlich bis jetzt nicht als Energiespeicher, deshalb bezahlt man doppelt Stromsteuer. Einmal für die Energie, die man aus dem Netz holt und zum zweiten Mal, wenn man Energie ins Netz zurückspeist. Da muss der Gesetzgeber dringend handeln, nicht wahr?
Priemer: Ja, aber da ist der Gesetzgeber auch sehr aktiv dabei, hat dafür schon die Grundlagen geschaffen. Ich denke, diesen Malus werden wir jetzt bald loswerden, sodass nur noch einmal versteuert werden muss und nicht zweimal.
Comments
In Channel






















