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„Overseas“: Louise Acabo spielt Chambonnières

„Overseas“: Louise Acabo spielt Chambonnières

Update: 2025-09-04
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Jacques Champion de Chambonnières ist bekannt als Vater und Begründer der französischen Cembaloschule. Es gibt überhaupt nur zwei CDs bisher, die mehr als nur ein oder zwei Stücke von ihm enthalten.
Die junge französische Cembalistin Louise Acabo will das jetzt ändern. Sie erzählt auf ihrem Debutalbum eine andere Geschichte.

Eine Pavane mit Gesanglichkeit


Diese Pavane, langsam und feierlich, im geraden Takt, komponierte Chambonnières für seine G-Dur Suite. So, wie Louise Acabo diese Musik fließend formt und akzentuiert, mit Hebungen und Senkungen, als gäbe es da ein Versmaß, hört man plötzlich, dass es sich nicht mehr nur um einen Tanz handelt, sondern um ein Rezitativ!
Tatsächlich gab Chambonniéres der Pavane den Untertitel : „L’entretien des dieux“ – eine Unterhaltung der Götter. Worüber Götter sprechen, das wissen die Sterblichen nicht. Dass aber die Idee der Gesanglichkeit hier im Vordergrund steht, ist eindeutig.

Louise Acabo erzählt Geschichte durch Musik


Louise Acabo hat diese Moll-Pavane aus Chambonnières G-Dur-Suite herausgeklaubt und in eine andere, von ihr selbst konstruierte Suite umgetopft. Zwei Suitensätze Chambonnières ergänzt sie mit Tänzen anderer Komponisten, unter anderem von Matthew Locke oder Johann Jakob Froberger.
Das ist nämlich die Geschichte, die Acabo hier eindrucksvoll erzählt: Wie aus dem Sieur de Chambonnières, obgleich er den Hof von Louis XIV. und Versailles nie wirklich verlassen hat, ein Europäer wurde, prägend für die Musiksprache seines eigenen und des nachfolgenden Jahrhunderts.

Kompetente Quellenforschung und kongeniales Spielfeuer


Louise Acabo hat in Paris und Basel studiert, wo sie an der Schola Basiliensis zugleich ihre Doktorarbeit über „Das französische Cembalo im 17. und 18. Jahrhundert“ schrieb. Sie kennt sich also aus.
Es steckt viel kompetente Quellenforschung in diesem Album, aber auch ein gerüttelt Maß an kongenialem Spielfeuer. Im Booklet schreibt Acabo: „Chambonnières eminent vokal geprägte Schreibweise verlangt danach, den mechanischen Aspekt des Instruments zu transzendieren und sich seiner Kraft und Zerbrechlichkeit zu nähern.“ 
Man muss ihrem Spiel nur zuhören, um zu begreifen: Sie selbst löst dieses Ideal perfekt ein!
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