DiscoverPolitik – VOL.ATFragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress
Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress

Fragezeichen nach skurriler Rede bei AfD-Jugendkongress

Update: 2025-12-01
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In sozialen Netzwerken und bei der AfD wird gerätselt: Wer ist Alexander Eichwald, der beim Jugendkongress der Alternative für Deutschland in Gießen mit einer Rede für Aufregung sorgte, die an NS-Reichskanzler Adolf Hitler erinnerte?









Auch der frisch gewählte Chef des AfD-Nachwuchses GenerationDeutschland, Jean-Pascal Hohm, hatte am Tag nach dem Kongress noch keine Antwort auf die Frage.





AfD-Mitglied oder Aktionskünstler?





“Egal ob linker Provokateur, V-Mann oder einfach verrückt – wer so auftritt, hat in der AfD und ihrer Jugendorganisation nichts verloren”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. “Der Auftritt von Alexander Eichwald hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, bei Aufnahmegesprächen genau hinzuschauen, wen man in die Partei aufnimmt und wen nicht.”





Spekulationen im Netz





In den sozialen Netzwerken wird weiter wild spekuliert, ob der bizarre Auftritt eine gelungene Satire-Aktion – möglicherweise eingefädelt von Jan Böhmermann, Titanic oder anderen – oder doch ernst gemeint war. Diverse Internetrecherchen ergeben, dass Eichwald, sofern das sein echter Name ist, früher als Künstler “Alex Oak” Musik veröffentlichte. Die Accounts sind mittlerweile gelöscht, die Bilder über Google noch auffindbar. Die “Bild”-Zeitung fragte direkt bei Eichwald nach: “Sind Sie eine Kunstfigur? Waren Sie Alex Oak?” “Ich glaube nicht”, lautete die Antwort. Nachfrage: “Sie glauben nicht oder sie waren nicht?” Die Antwort laut “Bild”: “Ja. Ich glaube nicht. Ich bin nicht Alex Oak.”





Eichwald erreichte mit seinem rollenden R und fuchtelndem Zeigefinger immerhin zwölf Prozent der Stimmen beim AfD-Jugendkongress.





Für mehr Infos zu Alexander Eichwald muss man scheinbär nach Alex Oak suchen. Alex Oak hat allerdings derzeit alle seine Profile deaktiviert. pic.twitter.com/kscLfp98H6

— MT aus HB | dm immer Rossmann nimmer (@mtaushb) November 29, 2025




Fuchtelnder Zeigefinger und Hitler-Ton





Eichwald hatte am Samstag mit einem an Hitler oder dessen Propagandaminister Joseph Goebbels erinnernden Tonfall für Verwirrung und Kritik im Saal gesorgt. Er sprach die Teilnehmer mit “Parteigenossen und -genossinnen” an und rief in den Saal: “Die Liebe und Treue zu Deutschland teilen wir uns hier gemeinsam” und “es ist und bleibt unsere nationale Pflicht, die deutsche Kultur vor Fremdeinflüssen zu schützen”.





Eichwald bewarb sich mit seiner Rede um einen Posten im Vorstand der frisch gegründeten Generation Deutschland. Er unterlag zwar deutlich gegen Mitbewerber Alexander Claus, bekam aber immerhin 12 Prozent der Stimmen.









AfD-intern und im Netz kam eine lebhafte Diskussion in Gang: Ein Redner im Saal stellte laut die Frage, ob Eichwald ein V-Mann des Verfassungsschutzes sei. Gefragt wurde auch, ob es sich um eine provokative Satire-Aktion handle – und wer hinter einer solchen Aktion stecken könnte.





Parteiausschluss nach Auftritt?





AfD-Chef Tino Chrupalla kündigte eine Prüfung der Daten und Mitgliedsrechte Eichwalds an, der erst seit Oktober Mitglied der NRW-AfD in Herford sein soll. Mit Inhalt sowie Art und Weise seines Bewerbungsvortrags habe sich Eichwald von den Grundsätzen der Partei distanziert, was der Bundesvorstand missbillige, so Chrupalla.





Der trollt doch oder? #Giessen #gi2911 pic.twitter.com/jiyFwd8gvD

— TheRealMenace™ (@_therealmenace_) November 29, 2025




Michel Schneidermann, Fraktionschef der AfD im Stadtrat Herford, sagte der “Bild”-Zeitung, er kenne Eichwald erst seit zwei Monaten und habe nichts von der Kandidatur gewusst. In einer Mitteilung distanzierte sich der Kreisverband ausdrücklich von Eichwald und forderte ihn mit sofortiger Wirkung zum Austritt aus der Partei auf. Gleichzeitig bereite der Kreisvorstand den Parteiausschluss vor, hieß es in dem Schreiben.





Eichwald hatte nach seiner Rede sein auffällig rollendes “R” damit begründet, Russlanddeutscher zu sein. Auf dpa-Nachfrage, ob sein Auftritt ernst gewesen sei, sagte er beim Verlassen der Tagungshalle nur kurz “Ja”.





(APA/dpa)

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