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Grüße aus Deutschland - Goethe-Institut

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Author: Deutsch mit Armin

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Der Nachtvogel, Teil D

Der Nachtvogel, Teil D

2019-10-0408:543

Ardhi: Taramtaram, hallo, herzlich willkommen zu „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören die Folge „Der Nachtvogel“, Teil D. Ardhi: Taramtaramtaramtamta … Anna: Ja, Ardhi. Warst du etwa beim Zahnarzt? Ardhi: Sieht man das? Anna: Na klar, deine dicke Backe ist weg. Ardhi: Mhm! Anna: Du siehst ja auf einmal richtig hübsch aus! Ardhi: Mhm! (Er räuspert sich.) Anna: Ardhi hatte nämlich Zahnprobleme. Ardhi: Na ja, der Zahn musste raus. Anna: Und, war’s schlimm? Ardhi: Na ja ... es hat schon weh getan, aber ... eigentlich war die Angst vor dem Zahnarzt viel schlimmer. Anna: Ja, ich glaube, das ist oft so … Angst kann uns blockieren, so dass wir gar nichts mehr machen können. Ardhi: Durch Angst kann man aber auch aktiv und kreativ werden. Anna: Hören wir noch mal Ausschnitte aus den Interviews der letzten drei Teile. Lu cy, Leo und Roland haben erzählt, was sie machen, wenn sie Angst haben. Ardhi: Lucy hat Angst vor Schulaufgaben, vor Tests. Lucy: Also, vor Schulaufgaben geh ich auf den Flur und … ähm … rede mir gut zu und atme tief durch. Und dann geh’ ich wieder rein und dann schreib’ ich einfach die Arbeit. Anna: Leo hat Angst, wenn er abends allein zu Hause ist. Marion: Kannst du mit jemandem über deine Angst reden? Leo: Ja, mit Freunden, oft, und mit Eltern halt. Marion: Und nützt das was? Leo: Ja, doch. Ardhi: Roland hatte Angst vor der Höhe. Deshalb fing er an auf Berge zu klettern, also auf Berge zu steigen. Anna: Am Anfang war das natürlich sehr schwierig für ihn, aber zwei Dinge haben ihm geholfen. Roland: Aber die Angst ist dann langsam weggegangen, weil ich gemerkt habe, einmal, ich war gesichert, ich war angeseilt, dann hatte ich meine Kameraden um mich, die dafür gesorgt haben, dass mir nichts passiert … Ardhi: Der Junge in der Geschichte „Der Nachtvogel“ hat auch etwas gemacht, um seine Angst zu vertreiben , um seine Angst loszuwerden. Anna: Der Junge hat also seine Angst vertrieben, so dass sie nicht mehr da war. Wie er das gemacht hat, erfahren Sie heute im Schluss der Geschichte. Ardhi: Und das ist bisher passiert: Anna: Ein Junge hatte immer große Angst, wenn seine Eltern abends weggingen und ihn allein ließen. Er hörte dann komische Geräusche, ein Knacken und ein Rascheln. Und er sah einen großen Vogel vor seinem Fenster, den Nachtvo gel. Ardhi: Eines Abends war der Junge wieder allein. Da klingelte es an der Wohnungs tür. Der Junge machte aber nicht auf, weil er Angst hatte. Dann hörte der Jun ge, wie der Nachtvogel am Fenster klopfte. Der Junge warf eine Blumenvase und warf auf den Vogel. Die Fensterscheibe zerbrach und der Vogel war fort. Der Junge hatte ihn vertrieben. Der Vogel war also fort. Da kommen die Eltern des Jungen zurück. Wie reagieren sie? Auf der Straße unten hörte der Junge seine Eltern rufen. Er rannte auf den Flur, er fand im Dunkeln sofort den Lichtschalter und den Knopf vom Türöffner. Er riss die Wohnungstür auf und lief den Eltern entgegen. Er lachte, so froh war er, dass sie da waren. Aber sie schimpften. Ihre schönen Ausgehkleider waren nass vom Blumen- wasser. „Was soll denn das wieder heißen?“, fragte der Vater. „Jetzt ist die Scheibe kaputt!“ „Und mein Mantel! Sieh dir das an!“, rief die Mutter. Ardhi: Der Junge war sehr froh, dass seine Eltern jetzt da waren. Und wie reagierten seine Eltern? Aufgabe Ardhi: Die Eltern schimpften. Anna: „Schimpfen“ bedeutet: man ist über jemanden wütend und spricht laut mit ihm. Ardhi: Die Eltern schimpften, weil ihre Kleider nass waren und weil die Fensterschei be kaputt war. Anna: Tja, warum wohl waren ihre Kleider nass? Aufgabe Ardhi: Weil der Junge die Blumenvase aus dem Fenster geworfen hat. Und die Eltern standen wohl gerade unter dem Fenster. Anna: Oh je! Diese beiden Wörter sind für das Folgende wichtig: „Das Schellen“. Ardhi: Das heißt: „das Klingeln“. Und: „die Stange“: das ist ein langer Stock aus Holz oder Metall. Anna: Die Eltern erzählen jetzt, was sie erlebt haben. Ardhi: Sie standen vor dem Haus. Was haben sie zuerst gemacht? Und was haben sie dann gemacht? „Der Nachtvogel war am Fenster“, sagte der Junge. „Der Nachtvogel hat mit seinem Schnabel ans Fenster gepickt.“ „Unsinn!“, sagte der Vater. „Wir hatten den Schlüssel vergessen und du hast das Schellen nicht gehört. Darum haben wir mit einer Stange vom Bauplatz4 an dein Fenster geklopft.“ Ardhi: Die Eltern hatten den Schlüssel vergessen. Was haben sie zuerst gemacht? Aufgabe Anna: Sie haben erst geschellt oder geklingelt. Ardhi: Aber der Junge hat nicht aufgemacht. Anna: Dann haben sie mit einer Stange ans Fenster des Jungen geklopft. Ardhi: Aber für den Jungen gibt es den Nachtvogel wirklich. Leider können seine El tern das nicht verstehen. Anna: Wenn Sie jetzt den Schluss der Geschichte hören: Was würden Sie sagen: Ist das eher ein „Happy End“ oder eher nicht? „Es war der Nachtvogel, wirklich!“, sagte der Junge. „Der Nachtvogel war es!“ Aber die Eltern verstanden das nicht. Sie gingen immer wieder am Abend fort und ließen den Jungen allein. Er hatte immer noch Angst, er hörte immer noch das Rau- schen und Rascheln und Knacken. Aber das war nicht so schlimm. Denn der Nachtvogel kam nie mehr wieder, den hatte er vertrieben. Er selbst hatte ihn vertrieben, er ganz allein. Wiederholung mit Nachsprechpausen Ardhi: Die Wiederholung. Anna: Die Eltern ließen den Jungen allein. Ardhi: Die Eltern ließen den Jungen allein. Anna: Die Eltern schimpften. Ardhi: Die Eltern schimpften. Anna: Der Nachtvogel kam nie mehr wieder. Ardhi: Der Nachtvogel kam nie mehr wieder. Anna: Er allein hatte ihn vertrieben. Ardhi: Er allein hatte ihn vertrieben. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Und wenn Sie mal so einen blöden Nachtvogel sehen ... Anna: ... dann nehmen Sie doch einfach eine schöne, große Blumenvase … Ardhi: …und dann: ... Anna: Ups ... Ardhi: Um Gottes willen! Das war der Computer! Oh, das gibt Ärger …
Der Nachtvogel, Teil C

Der Nachtvogel, Teil C

2019-10-0410:33

Anna: Hallo! Hier sind wir wieder! Ardhi: (gedämpft) Hallo. Hier ist „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören heute Teil C der Folge: „Der Nachtvogel“. Ardhi: (gedämpft) In der Geschichte „Der Nachtvogel“ geht es um Angst. Sie hören heute den dritten Teil. Vorher erzählt aber noch ein Mann von seiner Angst. Anna: Na, und du? Hast du immer noch Zahnschmerzen? Ardhi: Ja, leider. Anna: Und du willst immer noch nicht zum Zahnarzt gehen? Ardhi: Och … ist nicht nötig … Anna: Na, wie du meinst. Dann hören wir jetzt Roland. Ardhi: Roland hatte als Jugendlicher immer Angst vor der Höhe. Anna: Er hatte also Angst, wenn er zum Beispiel auf einem Berg oder einem Turm war. Marion: Es gibt ja sicher etwas, wovor Sie Angst haben. Wovor haben Sie Angst? Roland: Ich kann eigentlich nur darüber berichten, wovor ich Angst hatte: das war einfach vor der Höhe. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl gehabt, ein flaues Gefühl im Magen und das hatte ich eigentlich aber nur bis zum 15. Lebensjahr, dann war’s vorbei. Anna: Roland hatte ein flaues Gefühl im Magen, also im oberen Bauch. Ardhi: „Ein flaues Gefühl“ – das ist so ein Gefühl, als ob einem ein bisschen schlecht wäre. Anna: Wie spürt man seine Angst eigentlich noch? Ardhi: Ja, zum Beispiel: Man zittert vor Angst. Anna: Man kann auch vor Kälte zittern: Brrrr. Woran merkt man noch, dass man Angst hat? Aufgabe Anna: Zum Beispiel: Man schwitzt vor Angst. Es ist einem so heiß, dass einem der Schweiß, also Wasser, den Körper herunterläuft. Ardhi: Das Herz klopft ganz stark. Anna: Man kann vor Angst nicht einschlafen. Ardhi: Roland erzählt jetzt, was er gegen seine Angst vor der Höhe gemacht hat. Anna: Das Wort „klettern“ ist dabei wichtig. Was könnte das heißen? Roland: Aber ein Freund von mir hat zu mir gesagt, einfach nur in den Bergen herumlaufen, das ist langweilig. Komm doch mit, bei uns gibt es Kletterkurse oder die Möglichkeit zu klettern. Und er hat mich dann mitge nommen in die Jugendabteilung des Alpenvereins. Dann haben wir ei nen Ausflug gemacht an den Gardasee, sind dann auf Berge gegangen, ich habe angefangen zu klettern und das war das große Erlebnis. Marion: Auf einmal war die Angst weg? Roland: Am Anfang natürlich nicht. Denn man hängt dann am Felsen und blickt hinunter in die Tiefe … Ardhi: Roland ist auf einen Berg geklettert. Verstehen Sie, was das heißt? Aufgabe Anna: „Klettern“ bedeutet: auf einen Berg steigen und dabei auch die Hände benut zen. Ardhi: Ein Freund hat Roland in die Jugendabteilung des Alpenvereins mitgenom men. Der Alpenverein ist eine Organisation, die die Natur in den Alpen schützt. Anna: Und man kann dort auch klettern lernen. Ardhi: Aber was hat Roland die Angst genommen? Denn er hatte beim Klettern ja immer noch Angst. Anna: Was hat Roland die Angst genommen? Zwei Dinge waren wichtig. Roland: Aber die Angst ist dann langsam weggegangen, weil ich gemerkt habe, einmal, ich war gesichert, ich war angeseilt, dann hatte ich meine Kameraden um mich, die dafür gesorgt haben, dass mir nichts passiert. Und ich glaube, diese Sicherheit und die Kameradschaft der anderen hat mir dann langsam die Angst genommen. Und jetzt gibt es die nicht mehr und ich klettere weiterhin. Ardhi: Was hat Roland die Angst genommen? Anna: Das Erste hat mit einem Gegenstand zu tun. Aufgabe Ardhi: Roland war angeseilt, also er hing an einem Seil, an einem Strick. Anna: Das Zweite hat mit Menschen zu tun. Aufgabe Ardhi: Seine Kameraden haben Roland die Angst genommen. Also: die anderen jungen Leute, die mit ihm geklettert sind. Anna: So ist also Rolands Angst weggegangen. Ardhi: In der Geschichte „Der Nachtvogel“ geht es auch um Angst. Anna: Ein Junge hatte immer Angst, wenn seine Eltern abends weggingen. Er sah dann immer einen großen Vogel vor seinem Fenster. Ardhi: Eines Abends waren seine Eltern wieder einmal weg. Da kam wieder der Nachtvogel und schlug mit seinem Schnabel an das Fenster. Einmal, zweimal, immer wieder, immer lauter, und gleich würde das Glas zerbrechen, gleich würde der Vogel ins Zimmer springen. Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett. Er schleuderte sie zum Fenster. Das Glas zersplitterte. Wind fuhr ins Zimmer, dass der Vorhang hoch an die Wand schlug, und der Vogel war fort. Anna: Haben Sie alles verstanden? Nicht alles? Dann noch mal etwas langsamer. Ardhi: „Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett.“ Anna: „Die Blumenvase“ – das ist: Aufgabe Anna: Das ist ein Gefäß mit Wasser für Blumen. Ardhi: Er packte die Blumenvase. Anna: Was kann man noch sagen für das Wort: „packen“? Aufgabe Ardhi: Zum Beispiel: „nehmen“. Er nahm die Blumenvase. Ardhi: „Etwas packen“ bedeutet: etwas schnell nehmen und festhalten. Anna: Man kann auch jemanden packen, zum Beispiel: Ardhi: Hilfe! Anna hat mich am Arm gepackt! Anna: Ein blöderes Beispiel konntest du nicht finden? Ardhi: Wieso ich? Na ja, gut. Also: „Er schleuderte die Blumenvase zum Fenster.“ Anna: Was kann man noch für das Wort „schleudern“ sagen? Aufgabe Ardhi: Werfen. Er warf die Blumenvase zum Fenster. Anna: Und was passiert, wenn man eine Vase gegen ein Fenster wirft? Aufgabe Ardhi: Die Fensterscheibe geht kaputt. Anna: Oder, etwas schöner ausgedrückt: Ardhi: Das Glas zersplittert. Anna: Das Glas zerbricht in tausend Stücke. Ardhi: „Wind fuhr ins Zimmer.“ Anna: Wie kann man das noch anders sagen? Aufgabe Ardhi: Zum Beispiel: Wind kam ins Zimmer. Anna: „Der Vorhang schlug hoch an die Wand.“ Ardhi: Was ist ein „Vorhang“? Aufgabe Anna: „Der Vorhang“ - ein Sichtschutz, ein Stoff vor dem Fenster. Damit man nicht ins Zimmer schauen kann. Ardhi: Hören wir jetzt diese Stelle noch mal. Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett. Er schleuderte sie zum Fenster. Das Glas zersplitterte. Wind fuhr ins Zimmer, dass der Vorhang hoch an die Wand schlug, und der Vogel war fort. Anna: Puh, das war aufregend, nicht war? Ardhi: Aber was war das nun wirklich, dieser Nachtvogel? Und ist er noch einmal ge kommen? Anna: Das erfahren wir … Ardhi: … nächstes Mal. Anna: Und jetzt: die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Roland hatte Angst vor der Höhe. Ardhi: Roland hatte Angst vor der Höhe. Anna: Er ist auf einen Berg geklettert. Ardhi: Er ist auf einen Berg geklettert. Anna: Das hat ihm seine Angst genommen. Ardhi: Das hat ihm seine Angst genommen. Anna: Tschüs. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Du, Anna. Ardhi: Ja? Ardhi: Kennst du einen guten Zahnarzt? Anna: Klar! Meiner. Meiner ist gut. Ardhi: Aha, ja, aber er hat vielleicht keinen Termin frei, oder? Anna : Ach, bestimmt. Ich geb’ dir gleich die Telefonnummer ...
Der Nachtvogel, Teil B

Der Nachtvogel, Teil B

2019-10-0409:59

Anna: Hallo, hier ist wieder: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Mit der Folge „Der Nachtvogel“, Teil B. Ardhi: Hallo. Anna: Oh je, Ardhi, deine Backe ist ja noch dicker als das letzte Mal. Ardhi: Finde ich nicht. Anna: Und du willst auch heute nicht zum Zahnarzt gehen? Ardhi: Du weißt doch, dass ich keine Zeit habe. Anna: Ach ja, stimmt! Ardhi hat keine Angst vor dem Zahnarzt - er hat nur keine Zeit! Bei uns in der Sendung geht es jedenfalls um das Thema „Angst“. Sie hören zuerst ein Interview mit einem Mädchen und einem Jungen. Ardhi: Dann hören Sie den zweiten Teil der Geschichte „Der Nachtvogel“. Anna: Aber zuerst das Interview. Lucy hat Angst vor Schulaufgaben. Das sind die Tests, die man während eines Schuljahres schreibt. Man sagt auch: Man schreibt eine Arbeit. Marion: Was tust du denn gegen die Angst? Lucy: Also, vor Schulaufgaben geh ich auf den Flur und … ähm … rede mir gut zu und atme tief durch. Und dann geh’ ich wieder rein und dann schreib’ ich einfach die Arbeit. Anna: Lucy „redet sich gut zu“. Wenn man jemandem gut zuredet, sagt man zum Bei spiel: Ardhi: „Keine Angst! Es wird schon werden!“ Anna: Und Lucy atmet tief durch … Ach ja, das mache ich auch immer, wenn ich flie gen muss. Ardhi: Wieso? Anna: Ich habe Angst vor dem Fliegen. Ardhi: Was? Du? Anna: Ja. Ich atme dann auch immer tief durch. Einatmen ... Ardhi: (atmet ein) Anna: … und wieder ausatmen ... Ardhi: (atmet heftig aus) Anna: Nein, nicht so! Ardhi: Ich platze doch sonst. Anna: Ganz sanft ... Du atmest ein ... und atmest aus ... Es gibt nur deinen Atem, sonst nichts ... Anna: Das tiefe Atmen ist ganz wichtig. Denn wenn man nicht tief atmet, sondern flach, wird die Angst noch schlimmer. Ardhi: Ach ja, man hat dann oft so ein enges Gefühl in der Brust. Anna: „Eng“ – das Gegenteil ist: … Aufgabe Ardhi: „Weit“. Eng und weit. Anna: Die Wörter „Angst“ und „eng“ kommen aus derselben Wortfamilie. Ardhi: Hören wir als Nächstes einen Jungen, Leo. Er hat Angst, wenn er abends al lein zu Hause ist und jemand an der Wohnungstür klingelt. Anna: Er bildet sich dann ein, dass das ein Einbrecher ist. Ardhi: Ein Einbrecher, das bedeutet … Aufgabe Anna: Ein Dieb, ein Krimineller - ein Einbrecher. Ardhi: Leo bildet sich ein, dass das ein Einbrecher ist. Anna: Man bildet sich etwas ein, wenn man etwas Bestimmtes glaubt, was aber nicht wahr ist. Ardhi: Leo bildet sich dann ein, dass das ein Einbrecher ist. Anna: Was meinen Sie, was sollte Leo gegen seine Angst tun? Was würden Sie ihm raten? Aufgabe Anna: Hören Sie jetzt Leo. Was macht er gegen seine Angst? Marion: Und was machst du dann, wenn du so Angst hast? Leo: Dann schalt’ ich eigentlich immer den Fernseher ein oder mach’ Musik oder spiel’ am Computer … Marion: Kannst du mit jemandem über deine Angst reden? Leo: Ja, mit Freunden, oft, und mit Eltern halt. Marion: Und nützt das was? Leo: Ja, doch. Ardhi: Was macht Leo alles gegen seine Angst? Anna: Wir sagen Ihnen Stichwörter, damit Sie leichter antworten können. Zum Bei spiel: Fernseher – einschalten. Ardhi: Leo … Aufgabe Anna: Leo schaltet den Fernseher ein. Ardhi: Musik - machen Anna: Leo … Aufgabe Ardhi: Leo macht Musik. Anna: Computer – spielen. Ardhi: Er … Aufgabe Anna: Er spielt am Computer. Oder: Er macht ein Computerspiel. Ardhi: Freunde und Eltern – reden. Anna: Er … Ardhi: Er redet mit Freunden und mit seinen Eltern. Er redet mit ihnen über seine Angst. Anna: Das finde ich toll! Leo redet über seine Angst. Das tun nicht viele Männer! Ardhi: Ach ja, zu einem Jungen sagt man oft: „Ein richtiger Junge hat keine Angst! Stell dich doch nicht so an!“2 Anna: „Stell dich doch nicht so an“ – anders gesagt: Sei doch nicht so ängstlich, sei nicht so kompliziert! Ardhi: Hören wir jetzt, wie die Geschichte „Der Nachtvogel“ weitergeht. Anna: Der Junge in dieser Geschichte hatte auch immer Angst, wenn seine Eltern abends fortgingen. Ardhi: Er sah dann immer einen großen Vogel. Der Vogel saß draußen, vor seinem Fenster, und schaute durch die Fensterscheibe herein. Der Junge nannte ihn „Nachtvogel“. Der Junge erzählte seinen Eltern von der Angst. Aber sie sagten nur: „Stell dich doch nicht an! Du bildest dir das alles nur ein3.“ Und sie gingen immer wieder am Abend fort, weil sie den Vogel nicht sehen konnten, weil sie das alles nicht glaubten. Anna: Jetzt kommt gleich mehrmals das Wort „schellen” vor. Was bedeutet „schel len“? Ardhi: Sie können es sicher durch den Kontext verstehen. Einmal war der Junge wieder allein und es schellte an der Wohnungstür. Der Junge wurde steif vor Angst. Wieder schellte es. Es schellte und schellte. Dann war es still, lange Zeit war es ganz still. Anna: „Schellen“ - das heißt: Ardhi: „Klingeln“. Ardhi: Bevor wir weiterhören, zwei Wörter: Ein Vogel hat „Krallen“ … Anna: ... an seinen Füßen. Ardhi: Und einen „Schnabel“ ... Anna: .... zum Fressen. Dann kratzte etwas an der Hauswand. Das war der Vogel! Jetzt kletterte er mit sei- nen Krallen an der Mauer hoch. Jetzt war er an der Fensterbank. Und jetzt schlug er mit seinem Schnabel an die Scheibe. Einmal, zweimal, immer wieder, immer lauter, und gleich würde das Glas zerbrechen, gleich würde der Vogel ins Zimmer springen. Anna: Gleich wird der Vogel im Zimmer sein. Und was tut der Junge? Ardhi: Das hören Sie das nächste Mal. Anna: Und jetzt hören Sie noch: 2 Stell dich doch nicht so an!: Sei doch nicht so ängstlich/ungeschickt/kompliziert …! 3 sich etw. (A) einbilden, bildete sich etw. ein, hat sich etw. eingebildet: in der Fantasie sehen Anna + Ardhi: Die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Lucy atmet tief durch. Ardhi: Lucy atmet tief durch. Anna: Leo schaltet den Fernseher ein. Ardhi: Leo schaltet den Fernseher ein. Anna: Er spielt am Computer. Ardhi: Er spielt am Computer. Anna: Du bildest dir das nur ein. Ardhi: Du bildest dir das nur ein. Anna: Auf Wiederhören, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Auf Wiederhören. Anna: Du, Ardhi, wovor hast du am allerallermeisten Angst auf der ganzen Welt? Ardhi: Ich ... ähm … vo... vor dir, Anna. Lasst mich schnell raus hier! Die will mich fressen!
Der Nachtvogel, Teil A

Der Nachtvogel, Teil A

2019-10-0409:593

Anna: Hallo, hier sind wir wieder mit: Ardhi: Hallo. Anna: Ähm, hier ist wieder: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Teil A der Folge „Der Nachtvogel“. Anna: Ja, Ardhi, was ist denn mit dir los? Du hast ja eine ganz dicke Backe ! Ardhi: Ach, ich hab’ Zahnschmerzen . Anna: Oh je, Zahnschmerzen. Und warum gehst du nicht zum Zahnarzt? Ardhi: Zum Zahnarzt? Ähm, weil es ... weil ich ... keine Zeit habe! Wir müssen doch jetzt die Sendung machen und ... Anna: Aber Ardhi, dann gehst du eben gleich nach der Sendung zum Zahnarzt. Ardhi: Aber dann muss ich einkaufen und dann muss ich noch ... Anna: Ardhi!? Ardhi: Ja? Anna: Hast du etwa Angst vor dem Zahnarzt? Ardhi: Angst? Was ist das? Anna: Die Angst, die Ängste. Man kann auch sagen: die Furcht. Und jemand, der oft Angst hat, ist ängstlich. Man kann auch sagen, er ist … Ardhi: Ja, ja, aber ich habe keine Angst. Es ist nur ... Äh, was machst du da am Com puter? Anna: Schau mal, hier im Internet. Ich habe das Wort „Angst“ eingegeben. Über 300.000 Einträge! Und hier, eine Homepage: www.ich-habe-angst.de Ardhi: Mhm, ganz interessant. Aber können wir jetzt mit der Sendung anfangen? Anna: Wovor Menschen alles Angst haben ... Angst vor Spinnen, Angst vor Mäusen ... Ardhi: Zeig mal ... Angst vor dem Chef … na ja … Angst vor der Dunkelheit … he, Angst vor Frauen ... na so was! Anna: Wovor kann man noch alles Angst haben? Fällt Ihnen noch etwas ein? Wovor haben Menschen Angst? Sie haben Angst vor … Aufgabe Anna: Das Mädchen, das wir gleich hören werden, hat zum Beispiel Angst vor Schul aufgaben. Marion: Lucy, wenn du Angst hast, wovor hast du dann Angst? Lucy: Vor Schulaufgaben, zum Beispiel. Marion: Wenn du nicht gelernt hast, oder? Lucy: Ja, auch wenn ich gelernt hab’. Egal. Ich hab’ immer Angst vor Schulaufgaben. Anna: Lucy hat also Angst, dass sie die Prüfungen nicht schafft. Ardhi: Och, die Arme. Anna: Ja, sei froh, dass du nicht weißt, was Angst ist. Ardhi: (murmelt etwas Unverständliches) Anna: Jetzt erzählt Leo von seiner Angst. Marion: Leo, hast du manchmal Angst? Leo: Ja, nicht oft, aber schon. Marion: Und wovor hast du dann Angst? Leo: Also, wenn ich alleine zu Hause bin und draußen alles dunkel ist, und es klopft jemand an der Türe von außen oder klingelt … Und dann hab ich halt Angst, dass der jetzt einfach einbricht in die Wohnung und so … Und … ja, eigentlich nur davor. Ardhi: An der Tür klopfen ... Und an der Tür klingeln ... Anna: Wovor hat Leo Angst, wenn jemand an der Tür klopft oder klingelt? Leo: … Und dann hab ich halt Angst, dass der jetzt einfach einbricht in die Wohnung und so … Anna: „In eine Wohnung einbrechen“ – das heißt: jemand öffnet ein Fenster oder ei ne Tür von einer fremden Wohnung mit Gewalt, weil er etwas wegnehmen, also stehlen will. Ardhi: Leo hat also Angst, dass jemand … Aufgabe Ardhi: Leo hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht. Anna: Es gibt eine Geschichte von einem Jungen, der auch Angst hatte, wenn er abends allein zu Hause war. Die Geschichte heißt: „Der Nachtvogel“ und ist von Ursula Wölfel. Ardhi: Kenn’ ich nicht. Anna: Macht nichts. Du wirst gleich den ersten Teil dieser Geschichte hören. Der Nachtvogel Ein Junge hatte immer große Angst, wenn er nachts allein in der Wohnung sein musste. Seine Eltern gingen oft am Abend fort. Anna: Ach, das kenne ich. Als ich ein Kind war, habe ich dann Geräusche gehört und gedacht, dass jemand in der Wohnung ist. Ardhi: Es war, als ob jemand in der Wohnung wäre? Anna: Ja, genau: Es war, als ob jemand in der Wohnung wäre. Ardhi: Ja, das kenne ich auch. Anna: Aber du hattest natürlich keine Angst. Ardhi: Äh … nein. Anna: Schön für dich. Der Junge dagegen hatte große Angst. Dann konnte der Junge vor Angst nicht einschlafen. Er hörte etwas rauschen, und das war, als ob jemand im Zimmer atmete. Er hörte ein Rascheln und ein Knacken, und das war, als ob sich etwas unter seinem Bett bewegte. Aber viel schlimmer war der Nachtvogel. Anna: „Der Nachtvogel“ – das ist ein Fantasiename. Der Junge hat den Vogel so ge nannt. Ardhi: Und was ist das für ein Vogel? Anna: Versuchen Sie bitte, sich jetzt beim Hören den Vogel vorzustellen. Ardhi: Wie sieht der Vogel aus? Wie groß ist er? Welche Farbe hat er? Aber viel schlimmer war der Nachtvogel. Der Junge sah ihn immer ganz still draußen auf der Fensterbank sitzen, und wenn unten ein Auto vorüberfuhr, schlug der Vogel mit den Flügeln und der Junge sah den riesigen Schatten von den Flügeln an der Zimmerdecke. Anna: Uah, für mich ist der Vogel sehr groß und dunkel. Ardhi: Na ja, so groß kann er ja nicht sein, wenn er Platz auf der Fensterbank hat. „Die Fensterbank“ - das ist ein Metall- oder Holzbrett vor dem Fenster. Anna: Ja, aber seine Flügel sind sehr groß, sie sind riesig. Ardhi: Nein, nicht die Flügel, sondern der Schatten der Flügel ist riesig. Auch ein ganz kleiner Vogel hat einen großen Schatten, wenn das Licht von unten kommt. Anna: Trotzdem, für mich ist der Vogel groß und gefährlich, wenn er so mit den Flü geln schlägt, wenn er die Flügel bewegt … uah. Und … und weil’s so schön gruselig war, hören wir die Stelle noch mal: Aber viel schlimmer war der Nachtvogel. Der Junge sah ihn immer ganz still draußen auf der Fensterbank sitzen, und wenn unten ein Auto vorüberfuhr, schlug der Vogel mit den Flügeln und der Junge sah den riesigen Schatten von den Flügeln an der Zimmerdecke. Anna: Aber du verstehst das ja nicht. Du hast ja vor nichts Angst. Ardhi: Nicht einmal vor der Wiederholung! Anna: Wenn Sie wollen, können Sie die Sätze nachsprechen. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Wovor hast du Angst? Ardhi: Wovor hast du Angst? Anna: Ardhi hat Angst vor dem Zahnarzt. Ardhi: (räuspert sich) Ich habe keine Angst vor dem Zahnarzt. Anna: Er hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht. Ardhi: Er hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht. Anna: Nächstes Mal hören Sie, wie die Geschichte mit dem Nachtvogel weitergeht. Ardhi: Wir danken an dieser Stelle sehr herzlich dem Verlag Beltz & Gelberg, dass wir diese spannende Geschichte hier in der Sendung verwenden dürfen. Anna: Tschüs. Ardhi: Tschüs. Anna: Na, wie geht’s mit dem Zahn? Ardhi: Och, ich glaub’, schon etwas besser ... Anna: Du willst also nicht zum Zahnarzt gehen? Ardhi: Ich hab’ dir doch schon gesagt, dass ich keine Zeit habe und dass ich nachher noch ... Anna: … Angst habe.
Anna: Hallo! Hier sind wir wieder mit „Grüße aus Deutschland“. Ardhi: Hallo! Sie hören: Anna: (etwas ratlos) Ähm … „Ardhi, der Rebell“. (verunsichert) Unser Thema ist ja eigentlich …äh … die Arbeit von Amnesty International … Die große Menschenrechtsorganisation. Ardhi: Für Amnesty International arbeiten, bedeutet vor allem: Briefe schreiben. Anna: Briefe an die Menschen in den Gefängnissen, um ihnen Mut zu machen. Ardhi: Und Briefe an Politiker mit der Bitte, die Gefangenen frei zu lassen. Anna: Leider bekommt man nicht immer Antwort auf die Briefe. Ardhi: Und wenn man schreibt und schreibt und keine Antwort bekommt, wie fühlt man sich da? Wie kann man dieses Gefühl beschreiben? Aufgabe Ardhi: Man fühlt sich mutlos oder entmutigt, also ohne Mut. Anna: Man mag nicht mehr! Ardhi: Man ist enttäuscht. Anna: Oder, in der gesprochenen Sprache: Man ist „frustriert“. Ardhi: Anders gesagt: „Es ist frustrierend“. Anna: Von diesem Gefühl sprechen jetzt auch Anja und Sabine von Amnesty Interna tional. Anja: Wobei, manchmal ist es natürlich schon sehr frustrierend, wenn man jeden Monat 'n Brief schreibt, dann bald nicht mehr weiß, was man schreiben soll. Sabine: Es ist halt auch 'ne gewisse Zähigkeit erforderlich. Und es ist nicht im- mer superspannend, was wir hier machen, ja, zäh muss man sein und ... durchhaltewillig. Anna: Wie muss man sein, wenn man bei Amnesty International mitarbeitet? Ardhi: Es ist eine gewisse Zähigkeit erforderlich, also: man braucht eine gewisse Zä higkeit. Anna: Anders gesagt: Man muss „zäh“ sein. Das Adjektiv „zäh“ findet man normaler weise in einem anderen Kontext: Ardhi: „Das Fleisch ist zäh.“ Man braucht gute Zähne, um es zu essen. Anna: Oder: „Das Leder“ - das Material aus dem Schuhe sind – „ist zäh“, es ist sehr fest. Ardhi: Wenn man aber sagt: Ein „zäher Mensch“, meint man etwas anderes. Anna: Wie ist ein „zäher Mensch“? Aufgabe Ardhi: „Ein zäher Mensch“: Man kann ihn nicht entmutigen. Anna: Er ist vielleicht manchmal frustriert, aber er gibt nicht auf, er macht immer wei ter. Ardhi: Er kann „durchhalten“, das bedeutet: Er macht immer weiter und er kann war ten, auch wenn es schwierig ist. Anna: Hören Sie jetzt bitte noch mal Anja und Sabine. Anja: Wobei, manchmal ist es natürlich schon sehr frustrierend, wenn man jeden Monat 'n Brief schreibt, dann bald nicht mehr weiß, was man schreiben soll. Sabine: Es ist halt auch 'ne gewisse Zähigkeit erforderlich. Und es ist nicht immer superspannend, was wir hier machen, ja, zäh muss man sein und ... durchhaltewillig. Ardhi: Man muss also zäh sein und durchhaltewillig, denn ... Hm ... Anna: Was ist denn, warum sprichst du nicht weiter? Ardhi: Eigentlich möchte ich nicht immer nur das sagen, was hier im Manuskript steht. Ich würde gerne meine eigene Meinung dazu sagen. Anna: Aber Ardhi, das geht doch nicht. Die Autorin muss doch diese Sendung so gestalten, dass unsere Hörer etwas dabei lernen. Wir können doch nicht ein fach so spontan ... Ardhi: Ich möchte zu diesem Thema aber auch gerne sagen, was ich denke. Anna: Na gut, fang an. Was denkst du? Ardhi: Ähm … ja... Anna: Wir warten. Ardhi: Ach, ich würde jetzt lieber Musik hören. Von The Gimmicks. Anna: Das ist eine Münchner Band. Ardhi: Das Rebellenlied. Anna: Das Rebellenlied. Klar … was sonst?! Ardhi: Was ist los? Geht der CD-Player nicht mehr oder was? Marion Was ist denn hier los? Anna: Oh je, unsere Autorin ist gekommen. Ardhi: Ich würde jetzt gerne diese Musik weiterhören. Klaus, würdest du bitte ... Anna: Ardhi, das bringt doch nichts, wenn du jetzt hier ... Marion Was ist hier eigentlich los? Ardhi: Ich finde es frustrierend, dass wir oft nur das sagen dürfen, was du denkst. Wie zwei Papageien: Lora, Lora! Marion: Das ist nun mal deine Arbeit, Ardhi. Jeder von uns ist für etwas anderes ausgebildet. Du für Musik und Sprechen ... Ardhi: Aber so eine Sendung sollte Teamwork sein, finde ich. Jeder sollte etwas zur Sendung beitragen. Marion: Dann brauchen wir viel mehr Zeit! Aber wir haben keine Zeit! Du hast ja noch nicht miterlebt, wie schnell ich schreiben muss ... Ardhi: Ja, aber mal dürfen wir spontan sprechen und mal nicht, und ich verstehe nicht, warum. Marion Das liegt eben an den Themen. Ardhi: Dann nimm doch andere Themen. Marion: Ich finde diese Themen aber wichtig, zum Beispiel die Menschenrech- te. Es passieren so viele schlimme Dinge, darüber muss man doch auch sprechen. Ardhi: Aber man kann doch auch anders darüber sprechen und ... Marion: Ardhi, wir sprechen später darüber. Okay? Ardhi: Nein, ich finde, wir müssen das jetzt klären ... Anna: Merkwürdig …. Haben Sie es auch gehört? Ich glaube, In der Diskussion eben waren nur Ausdrücke, die Sie in anderen Sendungen gelernt haben. Was war da alles? Ähm … Sie können gerne gleich nachsprechen, das ist immer gut. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Aber Ardhi, das geht doch nicht! Ardhi: Geht der CD-Player nicht mehr? Anna: Ardhi, das bringt doch nichts! Ardhi: Ich finde es frustrierend! Ardhi: Jeder sollte etwas zur Sendung beitragen. Marion: Du hast es ja noch nicht miterlebt wie schnell ich schreiben muss. Zum Beispiel die Menschenrechte. Anna: Gibt es Ardhis Rebellion nur in der Fantasie von Marion, unserer Autorin? Damit Sie die Wörter wiederholen? Und was ist das, was ich jetzt sage? Sind das meine eigenen Gedanken oder sind das die Gedanken der Autorin? Gibt es mich überhaupt? (kläglich) Oh je ... Tschüs. Ardhi: Tschüs! Ardhi: Was ist denn los? Warum schaust du denn so? Anna: Du, Ardhi, vielleicht gibt es uns gar nicht. Ardhi: Häh? Wie bitte? Anna: Woher weißt du, dass es dich gibt? Ardhi: Wenn es mich nicht geben würde, würde ich jetzt hier nicht zu dir sprechen, oder? Anna: Vielleicht ist das, was du jetzt sprichst, nur die Fantasie unserer Autorin. Ardhi: Nein, nein, nein, nein! Ich habe ich habe meine eigenen Gedanken und einen freien Willen. Das zeige ich dir jetzt. Anna: Und wie? Marion Ardhi steht auf und geht. Ardhi: Ich stehe jetzt auf und gehe. Das ist mein freier Wille. Schau! Marion Die Musik wird lauter.
Amnesty International

Amnesty International

2019-10-0407:48

Anna: Hallo! Ardhi: Hallo! Anna: Hier sind wir wieder mit: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Diese Folge heißt: Ardhi: „Amnesty International“. Anna: Es geht heute um Amnesty International, eine Organisation, die sich für die Menschenrechte engagiert. Ardhi: Bei Amnesty International mitzuarbeiten bedeutet: Recherchieren, Briefe an Politiker schicken, Artikel für Zeitungen schreiben usw. Anna: Tausende von Menschen auf der ganzen Welt arbeiten in ihrer Freizeit für Amnesty International. Ardhi: Anders gesagt: Sie sind „ehrenamtliche Mitglieder“. Das heißt, sie bekommen kein Geld für ihre Arbeit. Anna: Ein „Ehrenamt“ ist ein Amt, eine Tätigkeit, die man ohne Bezahlung macht. Zum Beispiel, wenn man sich in seiner Freizeit um Kinder in einem Sportver ein kümmert. Ardhi: Man ist dann ein „ehrenamtliches Mitglied“. Anna: Wir haben zwei junge Frauen gefragt, warum sie ehrenamtlich für Amnesty International arbeiten. Hören wir zuerst Anja. Ardhi: Was findet Anja gut an der Arbeit für Amnesty International? Anja: Man muss ja auch sehen, wir sind ja alles ehrenamtliche Mitglieder, wir sind nicht ausgebildet, wir haben die verschiedensten Berufe. Aber je- der kann trotzdem was tun, er kann was tun, er kann was dazu beitra- gen, dass die Situation zumindest für einen einzelnen Menschen besser wird. Ardhi: Was findet Anja gut an der Arbeit für Amnesty International? Aufgabe Anna: Sie findet gut, dass jeder etwas tun kann. Ardhi: Jeder kann etwas tun. Es hängt nicht davon ab, was man gelernt hat oder wel chen Beruf man hat. Anna: Das war das Wichtigste bei dem, was Anja gesagt hat, die „Essenz“: Jeder kann etwas tun. Anja: Man muss ja auch sehen, wir sind ja alles ehrenamtliche Mitglieder, wir sind nicht ausgebildet, wir haben die verschiedensten Berufe. Aber jeder kann trotzdem was tun, er kann was tun, er kann was dazu beitragen, dass die Situation zumindest für einen einzelnen Menschen besser wird. Ardhi: Jetzt hören Sie Sabine. Auch sie erzählt, warum sie bei Amnesty International ist. Anna: Drei Wörter sind besonders wichtig, um Sabine zu verstehen: „Damals“, „jetzt“ und „tun“. Es sind Schlüsselwörter. Ardhi: „Damals“, „jetzt“ und „tun“. Sabine: Wir haben so 'ne schlimme Geschichte hinter uns, da, im Dritten Reich. Also, ich hab’ das ja nicht mehr miterlebt, aber man weiß das ja jetzt alles. Und ich hab’ mir immer gedacht, also … damals hätte man doch etwas dagegen tun müssen. Und … Ja, es gibt viele solche Länder, wo immer noch solche Zustände herrschen wie bei uns damals ... Und jetzt kann ich’s tun, also sollt’ ich das tun. Ardhi: „Damals“ Anna: Haben Sie verstanden, welche Zeit Sabine damit meint? Aufgabe Anna: Damals – das ist die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Die Zeit der Diktatur unter Hitler. Man sagt auch: Das Dritte Reich. Ardhi: Das ist „damals“. Das ist die Zeit, die Sabine nicht mehr „miterlebt“ hat. Anna: Das heißt: Sie war nicht dabei, weil sie damals noch nicht geboren war. Ardhi: Sie hat diese Zeit nicht mehr miterlebt. Anna: Und „jetzt“ – das ist natürlich die heutige Zeit. Auch heute gibt es einigen Län dern Diktaturen. Ardhi: Weil Sabine die schlimme Geschichte ihres Landes kennt, sagt sie: Man muss heute etwas tun. Anna: Man muss heute den Menschen helfen, die in einer Diktatur leben. Ardhi: Hören Sie Sabine bitte noch mal. Sabine: Wir haben so 'ne schlimme Geschichte hinter uns, da, im Dritten Reich. Also, ich hab’ das ja nicht mehr miterlebt, aber man weiß das ja jetzt alles. Und ich hab’ mir immer gedacht, also … damals hätte man doch etwas dagegen tun müssen. Und … Ja, es gibt viele solche Länder, wo immer noch solche Zustände herrschen wie bei uns damals ... Und jetzt kann ich’s tun, also sollt’ ich das tun. Anna: Das war das Wichtigste, was Sabine gesagt hat: Ardhi: Es war früher notwendig, etwas gegen die Diktatur zu tun, aber man hat es nicht getan. Anna: Anders gesagt: Sabine: Damals hätte man doch etwas dagegen tun müssen. Ardhi: Jetzt ist es möglich, etwas zu tun. Deshalb ist es für Sabine eine Pflicht, eine Aufgabe, etwas zu tun. Anna: Anders gesagt: Sabine: Und jetzt kann ich’s tun, also sollt’ ich das tun. Ardhi: Und jetzt kommt noch die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Wir sind nicht dafür ausgebildet. Ardhi: Wir sind nicht dafür ausgebildet. Anna: Wir sind ehrenamtliche Mitglieder. Ardhi: Wir sind ehrenamtliche Mitglieder. Anna: Sabine hat das Dritte Reich nicht miterlebt. Ardhi: Sabine hat das Dritte Reich nicht miterlebt. Falls Sie sich für Amnesty International interessieren, hier eine Internet- Adresse: www.amnesty.de. Anna: Ich buchstabiere: www.a-m-n-e-s-t-y.de Ardhi: Wenn Sie sofort dazu beitragen wollen, dass die Situation für einzelne Men schen besser wird, dann können Sie im Internet unter dieser Adresse nachse hen: www.eilpetitionen.de Anna: Hier finden Sie Berichte über Gefangene und Briefe an Regierungsbehörden . Die brauchen Sie nur noch runterzuladen und wegzuschicken. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Heute waren wir richtig seriös, findest du nicht? Anna: Ja, doch. Ardhi: Gut so. Sonst denken die Hörer noch, wir sind immer albern. Anna: Ja ja, wir sind schließlich keine Clowns. Ardhi: Ja, eben.
Die Gedanken sind frei

Die Gedanken sind frei

2019-10-0408:59

Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer, herzlich willkommen zu „Grüße aus Deutschland“. Anna: Hallo! Sie hören heute: Ardhi: „Die Gedanken sind frei“. Anna: Das ist der Titel eines bekannten Liedes. Sie dürfen dieses Lied heute mit Ardhi zusammen singen. Ardhi: Das heißt, Anna und ich wollen es heute mit Ihnen zusammen singen. Anna: Ne du, das kannst du vergessen. Ich kann nicht singen. Ardhi: Ach komm, das Lied ist nicht schwierig. Anna: Gut kannst du das! Ardhi: Das ist ein Lied aus dem 18. Jahrhundert. Anna: Schon ganz schön alt. Ardhi: Achim von Arnim und Clemens Brentano haben es in ihre Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ aufgenommen. Anna: „Des Knaben Wunderhorn“ – das bedeutet – so ungefähr – … also ähm … Horn ist ein Blasinstrument … mit magischen Kräften, … das einem Jungen gehört. Ardhi: (erstaunt) Ach ja? Anna: (nicht sehr überzeugt) Ja, klar, äh … (wieder sicher) Und das war ein Buch mit Volksliedern. Es erschien zwischen 1806 und 1808, zur Zeit der Romantik. Ardhi: Das Lied „Die Gedanken sind frei“ hat man bis heute nicht vergessen. Zum Beispiel hat Sophie Scholl in Briefen an ihre Freunde über dieses Lied geschrieben. Anna: Sophie Scholl war eine Studentin, die zur Zeit des Nationalsozialismus in Mün chen lebte. Sie war in der Gruppe „Die weiße Rose“. Ardhi: Diese Gruppe wollte etwas gegen den Nationalsozialismus tun. Sie hat heim lich Texte gegen Hitler geschrieben und verteilt. Anna: Man hat das Lied auch bei den so genannten „Montagsdemonstrationen“ ge sungen. Jeden Montag haben Bürger in der DDR, im damals sozialistischen Ostdeutschland, demonstriert. Ardhi: Sie wollten unter anderem das „Recht auf Meinungsfreiheit“, also, dass man denken und glauben darf, was man will. Anna: „Das Recht auf Meinungsfreiheit.“ Ardhi: Das gab es in der Vergangenheit oft nicht. Anna: Ich denke aber, auch heute noch gibt es Gründe, dieses Lied zu singen. Ardhi: Genau! Wir singen es gleich. Anna: (schnell) Äh, ich meine … den Text zu kennen. Ardhi: Der Text ist voller Symbole, er sagt vieles nicht direkt. Anna: Klar, das Lied ist schon alt. Da musste man die Dinge in Bildern, indirekt aus drücken. Ardhi: Der Text geht so: „Die Gedanken sind frei. Wer kann sie erraten?“ Anna: „Etwas erraten“ – vielleicht kennen Sie „raten“. Fügt man er- hinzu, dann wird daraus: „erraten“. Das heißt: „etwas herausfinden“. Etwas erraten: errät, erriet, hat erraten. Ardhi: „Sie fliehen vorbei ...“ Anna: Heute würde man sagen: „Sie laufen vorbei“. Ardhi: „... wie nächtliche Schatten.“ Anna: Also, wie Schatten in der Nacht. Ardhi: „Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen.“ Anna: Ein Jäger ist jemand, der Tiere jagt und sie tötet. Ardhi: Er „erschießt“ die Tiere, also er tötet die Tiere mit einem Gewehr. Anna: Erschießen, erschoss, hat erschossen. Ardhi: „Es bleibet dabei“, also: es bleibt dabei, es ändert sich nicht. „Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei.“ Anna: Mit dem Lied will man also sagen: Niemand, keine Regierung, keine Institution der Welt darf einem sagen, was man denken soll. Ardhi: Es gibt ein Recht auf Meinungsfreiheit. Anna: Sprechen Sie nun bitte noch mal Satz für Satz nach, damit Sie auch gut mit singen können: Ardhi: Die Gedanken sind frei. Wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei. So, und jetzt singen wir das Lied mal zusammen. Anna: Oh je! Singen! Aber nur im Chor. Einen Moment bitte, Ardhi. Frauen: Was ist denn hier los? Was sollen wir hier? Anna: Singen! Ardhi: Ah, ein ganzer Frauenchor! Okay, sind Sie bereit, liebe Hörerinnen und Hörer? Seid ihr auch bereit, Mädels? Frauen: Ja! Ardhi: Ich singe es einmal vor und dann singen wir alle zusammen, okay? Frauen: Okay … Ja Ardhi: Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: die Gedanken sind frei. Alle: Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen. Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei. Anna: Puh, geschafft Ardhi: Was hast du denn? Du kannst doch singen! Anna: (wenig überzeugt) Na ja … Ardhi: (lehrerhaft) Bei Wörtern wie „erraten“ können Sie, liebe Hörerinnen und Hö rer, gut die Wortbildung im Deutschen sehen. Anna: Sie können sehen, wie Wörter „gemacht“ werden. Ardhi: Mit der Vorsilbe „er-“ zum Beispiel gibt es viele wichtige Verben. Anna: Also zum Beispiel … „etwas finden“ und „etwas erfinden“, also etwas Neues entwickeln. Ardhi: Fallen Ihnen noch andere Verben mit „er-“ ein? Aufgabe Anna: Zum Beispiel: „jemanden erkennen“. „Kennen – erkennen.“ Ich erkenne dich. Du bist Ardhi. Ardhi: Ja, stimmt. Ein anderes Beispiel: „etwas erklären“. „Klären – erklären.“ Erklär mir bitte, warum du nicht allein singen wolltest. Anna: Ganz einfach: Weil ich unsere Hörer nicht erschrecken wollte. „Jemanden er schrecken“. Schließlich sollen sie auch beim nächsten Mal wieder zuhören. Ardhi: Ich verstehe. (mit gefährlicher Stimme) Aber wir machen jetzt noch etwas ganz Schreckliches: Anna: Die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Die Meinungsfreiheit. Ardhi: Die Meinungsfreiheit. Anna: Das Recht auf Meinungsfreiheit. Ardhi: Das Recht auf Meinungsfreiheit. Anna: Wer kann sie erraten? Ardhi: Wer kann sie erraten? Anna: Kein Jäger kann sie erschießen. Ardhi: Kein Jäger kann sie erschießen. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Du Anna, was denkst du gerade? Anna: Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? Ardhi: Hm ... lass mich raten ... Du denkst: Was ist das für ein netter Mann hier ne ben mir? Stimmt’s? Anna: Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger ... Ardhi: Jetzt sag schon, Anna. Anna: Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!
Das kaputte Faxgerät

Das kaputte Faxgerät

2019-10-0407:36

Anna: Hallo, herzlich willkommen zu: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören die Folge: „Das kaputte Faxgerät“ Anna: Wir hören heute Sabine. Sie arbeitet in einer Gruppe von „Amnesty Internatio nal“ mit und erzählt von ihrer Arbeit. Ardhi: Amnesty International kümmert sich um Menschen, die aus politischen Gründen verfolgt werden oder bereits im Gefängnis sind. Oft muss Amnesty International sehr schnell sein, um jemandem zu helfen. Anna: Sabine und eine andere Frau sollten zum Beispiel ganz schnell Informationen über einen Mann nach Brüssel, zur EU, faxen. „Faxen“ oder „ein Fax schi cken“. Analog dazu sagt man auch: Ardhi: „Mailen“ oder „eine E-Mail schicken“. Sie wollten also ein Fax nach Brüssel schicken. Sabine erzählt jetzt in der Gruppe, wie es weiterging. Sabine: Wir haben es am Dienstagnachmittag geschrieben und am Mittwoch in der Frühe musste es da sein. Und dann haben wir es im Büro geschrie- ben. Ja, und dann war das Faxgerät kaputt. Das war dann sechs Uhr abends ... Frau: Das ist immer so. Sabine: Ja, echt. Es war sechs Uhr abends und wir waren fertig, wir wollten nach Hause, wir haben ja drei Stunden da gesessen, ja, und dann ging das Faxgerät nicht. Anna: Na, was ist passiert? Aufgabe Ardhi: Das Faxgerät war kaputt. Es hat nicht funktioniert. Es ging nicht. Anna: Man sagt zum Beispiel auch: der Fernseher geht nicht, die Uhr geht nicht, das Radio geht nicht ... Ardhi: Doch, das Radio geht. Sie hören uns doch, oder? Ardhi: „Es geht nicht“, bedeutet auch: „Es ist nicht möglich“. Zum Beispiel: Kannst du morgen Abend zum Essen zu mir kommen? Anna: Warte mal ... ja, das geht. Da habe ich Zeit. Ardhi: Das geht? Aber normalerweise ... Anna: Soll ich einen Wein mitbringen? Ardhi: Nein, nein, nein, ich….. ich habe alles da ... Aber … ähm … na, das können wir ja später noch besprechen, ähm ... Also: Das Faxgerät war kaputt und äh... Anna: ... und die Informationen für die EU mussten am nächsten Morgen dort sein. Ardhi: Ja, und es war sechs Uhr abends. Was tun? Anna: Hm … vielleicht einen Reparaturdienst anrufen. Damit jemand kommt, um das Gerät zu reparieren. Ardhi: Aber ein Reparaturdienst hat um diese Zeit nicht mehr auf, das heißt, er hat nicht mehr geöffnet. Anna: Stimmt, der hat schon zu, also er hat schon geschlossen. Das geht also nicht. Ardhi: Ein Laden zum Beispiel kann „aufhaben“ oder auch „auf sein“ und „zuhaben“ oder „zu sein“. Anna: Wohin soll Sabine gehen, um das Fax zu schicken? Was soll sie machen? Ardhi: Haben Sie eine Idee? Aufgabe Anna: Jetzt hören Sie, was Sabine gemacht hat. Sabine: Und dann haben ein paar Leute gesagt, ich soll doch mal zur Post ge- hen, am Hauptbahnhof, die hat noch auf, und einfach da das Fax los- schicken. Ja, dann bin ich zur Post gegangen, da gibt’s keine Faxgerä- te. Dann haben sie mich zum Internet-Shop geschickt, da gibt’s natürlich nur Internet und ich musste ja was durchfaxen, Papiere. Dann hat mir jemand gesagt: Bei dem und dem Schreibwarengeschäft kann man faxen, dann bin ich da hin, da war schon zu. Inzwischen war’s ja halb acht. Dann hab’ ich ... dann hab’ ich alle möglichen Leute aus meiner Gruppe angerufen, die natürlich nicht da waren ... Anna: Warum konnte Sabine nirgends faxen? Was war auf der Post? Ardhi: Auf der Post gab es keine Faxgeräte. Anna: Auf der Post hat man sie zu einem Internet-Shop geschickt. Also, man hat gesagt, sie soll zu einem Internet-Shop gehen. Und was war im Internet- Shop? Aufgabe Ardhi: Im Internet-Shop gab es auch keine Faxgeräte. Anna: Und was war mit dem Schreibwarengeschäft? Aufgabe Ardhi: Das Schreibwarengeschäft hatte schon zu, es hatte geschlossen. Anna: Dann hat sie Leute aus ihrer Gruppe angerufen. Aber ... Aufgabe Ardhi: Aber die Leute waren nicht zu Hause. Anna: Sabine konnte das Fax aber doch noch wegschicken. Ardhi: Ja, zum Glück. Sie ist ins Büro von Amnesty International zurückgefahren. Anna: Und dort war inzwischen jemand, der das Fax-Gerät reparieren konnte. Ardhi: Das ist ja noch mal gut gegangen! Anna: Glück gehabt! Wiederholung mit Nachsprechpausen Ardhi: Und jetzt noch die Wiederholung. Anna: Sabine wollte ein Fax schicken. Ardhi: Sabine wollte ein Fax schicken. Anna: Das Faxgerät ging nicht. Ardhi: Das Faxgerät ging nicht. Anna: Sie soll zur Post gehen. Ardhi: Sie soll zur Post gehen. Anna: Man hat sie zur Post geschickt. Ardhi: Man hat sie zur Post geschickt. Anna: Auf Wiederhören. Ardhi: Auf Wiederhören. Anna: Oh, ich sehe gerade in meinem Terminkalender, es geht morgen leider doch nicht mit dem Essen. Ardhi: Nein, das geht nicht, dass du wieder absagst. Anna: Ach geh, Ardhi. Ardhi: Was, ach geh? Na gut, dann geh’ ich eben. Anna: Ach komm! Ardhi: Ja … was? Soll ich jetzt kommen oder gehen? Ach, ist doch egal, dann geh’ ich halt ... und morgen komm’ ich wieder. Tschüs!
Umweltschutz für alle

Umweltschutz für alle

2019-10-0407:392

Anna: Hallo, herzlich willkommen bei: Grüße aus Deutschland. Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Sie hören die Folge: „Umweltschutz für alle?“ Anna: Liebe Hörerinnen und Hörer, in Ländern wie England, Frankreich oder Deutschland ist Umweltschutz, und vor allem Klimaschutz, ein wichtiges Thema geworden. Unter „Klimaschutz“ versteht man Maßnahmen gegen die Erderwärmung, also die Erwärmung der Erde durch Emissionen. Ardhi: Bisher gab es viele Länder, die damit gar nichts zu tun hatten, denn sie hatten nur wenig Industrie. Anna: Dazu gehören zum Beispiel viele afrikanische Länder, Länder, die ärmer sind als die reichen Industrienationen. Ardhi: Aber ärmere Länder wollen natürlich Industrie haben. Denn Industrie bringt Wohlstand – na ja, für einen Teil der Menschen. Anna: Was könnte das bedeuten: Ardhi: „Der Wohlstand“? „Wohl“ bedeutet „gut“, „angenehm“. Anna: Und: „Stand“ – Ardhi: … das kommt von: „stehen“. Anna: Armin von Greenpeace sagt Ihnen jetzt, was „Wohlstand“ bedeutet. Armin: Also ich persönlich kann absolut verstehen, dass jeder Mensch wo er auch lebt einen Wohlstand will, oder auch zunehmenden Wohlstand will, dass er sich auch mal ein Auto kaufen kann oder einen Fernseher oder mal einen Urlaub machen kann. Das verstehe ich … Anna: Wie könnte man das umschreiben : „der Wohlstand“? Aufgabe Ardhi: Zum Beispiel: Man hat genug Geld. Anna: Man kann sich vieles kaufen. Ardhi: Armin sprach von „zunehmendem Wohlstand“. Das bedeutet: Anna: Der Wohlstand wird größer. Ardhi: Und wenn der Wohlstand zunimmt, also immer größer wird - was ist man dann? Anna: Dann ist man „reich“. Ardhi: Sie kennen das Wort „zunehmen“ vielleicht schon, wenn Sie die Sendung „Annas Hose“ gehört haben. Anna: Also, entschuldige mal, Ardhi, aber meine alte Hose war mir zu weit! Ardhi: Na ja … Anna: Ich bin nämlich dünner geworden! Ich hab’ abgenommen und nicht zugenom men! Ardhi: Ach ja, ähm ... na, ist ja egal. Anna: Das ist doch nicht egal!!! Ardhi: Jedenfalls ... ähm ... Was bedeutet „zunehmen“ noch? Aufgabe Ardhi: „Zunehmen“ heißt auch: Anna: „Dicker werden“. Ardhi: Am Anfang haben Sie schon Armin von Greenpeace gehört, der Umwelt schutzorganisation.“ Anna: Armin spricht jetzt über Rohstoffe. Ardhi: Eigentlich sind viele der ärmeren Länder reich – wenn sie „Rohstoffe“ haben. Anna: Wie kann man das umschreiben: „der Rohstoff“? Armin: Ähm … wenn wir alle immer mehr … verbrauchen an Rohstoffen, trifft’s uns alle. Ich sag’ mal, Erdöl gibt es nur eine bestimmte Zeit lang, Kohle gibt es nur eine bestimmte Zeit lang, Holz gibt es nur eine bestimmte Zeit lang. Äh … auch Wasser kann man nicht unendlich … ähm … abschöpfen, vergiften, Chemikalien reinleiten. Ardhi: Erdöl und Kohle sind „Rohstoffe“. Anna: Was sind „Rohstoffe“? Aufgabe Anna: „Rohstoffe“ - Stoffe, wie sie aus der Erde kommen, zum Beispiel Erdöl , Koh le , Erdgas. Ardhi: Wir „verbrauchen“ die Rohstoffe, also wir nehmen sie zum Beispiel für die Industrie. Anna: Das Dumme ist nur, dass sie dann eines Tages weg sein werden. Ardhi: Wir haben schon viel Erdöl und Kohle verbraucht. Irgendwann gibt es diese Rohstoffe nicht mehr. Anna: Armin möchte, dass die Länder, die jetzt immer mehr Industrie bekommen, den Umweltschutz dabei nicht vergessen. Ardhi: Aber die ärmeren Länder möchten natürlich ihre Rohstoffe auch nutzen. Dabei ist für sie der Umweltschutz im Moment nicht so wichtig. Anna: Wir haben eine junge Frau gefragt, was sie dazu meint. Ardhi: Die junge Frau spricht von den „westlichen Vorstellungen von Umweltschutz“. Anna: Sie meint all das, was man in Westeuropa für den Umweltschutz tut. Ardhi: Sind diese Ideen für die ganze Welt gut? Was meint die junge Frau? Junge Frau: Ich denk’ mal, man kann aber nicht unsere westliche Vorstellung von Umweltschutz und … Klimaschutz und … ich weiß nicht was, einfach auf die ganze Welt projizieren. Die einzelnen Länder müssen ihre eigene Entwicklung haben ... Ardhi: Die westlichen Vorstellungen oder Ideen von Umweltschutz – sind die gut für die ganze Welt? Aufgabe Anna: Die junge Frau meint: nein. Ardhi: Sie hat gesagt: Die einzelnen Länder müssen ihre eigene Entwicklung haben. Sie müssen ihren eigenen Weg gehen. Anna: Was meinen Sie, liebe Hörerinnen und Hörer? Sollen alle Länder ihre eigene Entwicklung haben? Ardhi: Oh je, eine schwierige Frage. Machen wir lieber: die Wiederholung. Anna: Ja, du hast Recht. Da kann man nichts falsch machen. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Jeder will zunehmenden Wohlstand. Ardhi: Jeder will zunehmenden Wohlstand. Anna: Kohle ist ein Rohstoff. Ardhi: Kohle ist ein Rohstoff. Anna: Wir verbrauchen die Rohstoffe. Ardhi: Wir verbrauchen die Rohstoffe. Ardhi: Jetzt warten sicher alle, dass wir was sagen. Anna: Aber wir sagen nichts. Ardhi: Wir haben ja schon so viel gesagt. Wir haben fast alle Wörter verbraucht. Anna: Ja, wir haben fast keine Wörter mehr. Wir haben alle ver…
Annas Hose

Annas Hose

2019-10-0409:181

Anna: Hallo! Ardhi: Hallo! Hier ist: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Mit der Folge: „Annas Hose“. Ardhi: Hä? Aber unser Thema ist doch … Anna: (unterbricht ihn) Erklär ich gleich. Du kennst doch meine blaue Hose ... Ardhi: Ähm ... welche? Anna: Na, die hellblaue! Ardhi: Ähm, ja ... Anna: Jedenfalls, die war mir zu weit. Ich hab’ doch drei Kilo abgenommen. Ardhi: Echt, du bist dünner geworden? Anna: (verwundert) Ja. Hast du das etwa nicht bemerkt? Ardhi: (hat natürlich nichts bemerkt) Äh … ja, doch, doch … irgendwie schon … ja … Anna: Jedenfalls ... Ich war bei einem Schneider und wollte die Hose enger nähen lassen. Aber das hätte 40 Euro gekostet! Ardhi: Was? So viel? Anna: Ja. Und da hab’ ich mir lieber eine neue Hose gekauft. Eine Jeans. Schau! Ardhi: Mhm, schön. Anna: Und die hat 50 Euro gekostet. Nur 10 Euro mehr! Unglaublich! Ardhi: Zeig mal, woher die kommt ... aha: ”Made in Indonesia” ... Anna: Genau. Und damit sind wir auch schon bei unserem eigentlichen Thema: Glo balisierung und Umweltschutz. Ardhi: Ja, (räuspert sich) sehr … ähm elegant. (gewollt locker und launig) Na, dann hören wir doch jetzt mal zu diesem Thema Armin von Greenpeace. Anna: Er spricht über die Globalisierung der Industrie und der Märkte. Also darüber, dass heute international produziert, gekauft und verkauft wird. Ardhi: Achten Sie bitte auf das Wort „das Gegengewicht“. Armin: Viele Probleme sind global miteinander verbunden. Und es ist wichtig, dass es Organisationen gibt, die international tätig sind. Weil man heute auch ein … Gegengewicht aufbauen muss gegenüber auch der Globa- lisierung der Märkte, gegenüber der Globalisierung der Industrie. Das ist für mich eine sehr wichtige Motivation, warum ich mich bei Greenpeace engagiere, weil Greenpeace international tätig ist. Anna: „Das Gegengewicht“ war ein wichtiges Wort. Stellen Sie sich eine alte Waage vor, um etwas zu wiegen, zum Beispiel … Äpfel. Ardhi: Also keine Menschen, die abnehmen wollen, so wie An… Anna: (unterbricht ihn beleidigt) So eine alte Waage für Äpfel hatte zwei Waagscha len. In die eine Schale kamen die Äpfel und in die andere kam … ein „Gegen gewicht“. So wusste man, welches Gewicht die Äpfel haben, wie viel sie wie gen. Ardhi: Aber was meint wohl Armin, wenn er sagt: Man muss ein „Gegengewicht auf bauen“? Aufgabe Anna: Armin meint zum Beispiel: Man braucht eine zweite Kraft, die die Industrie, die Produktion kontrolliert. Eine solche Kraft sieht er in Greenpeace. Ardhi: Greenpeace ist international tätig. Das bedeutet: Greenpeace arbeitet auf der ganzen Welt. Anna: Man benutzt den Begriff „tätig sein“ auch gerne in Bewerbungsbriefen , damit man nicht immer schreiben muss: „Ich arbeitete“. Ardhi: Zum Beispiel: „Ich war fünf Jahre lang in der Marktforschung tätig“. Wie könnte man Folgendes anders sagen: Anna: „Ich arbeite jetzt in der Industrie.“ Aufgabe Ardhi: „Ich bin jetzt in der Industrie tätig.“ Anna: Dann war da noch das Wort „Märkte“. Ardhi: „Der Markt, die Märkte“. Anna: Das bedeutet hier: Alle Firmen und Personen, die etwas kaufen wollen. Okay, die Märkte und die Industrie sind heute global. Armin: Viele Probleme sind global miteinander verbunden. Und es ist wichtig, dass es Organisationen gibt, die international tätig sind. Weil man heute auch ein … Gegengewicht aufbauen muss gegenüber auch der Globa- lisierung der Märkte, gegenüber der Globalisierung der Industrie. Das ist für mich eine sehr wichtige Motivation, warum ich mich bei Greenpeace engagiere, weil Greenpeace international tätig ist. Anna: Aber warum ist es Armin so wichtig, dass auch Greenpeace international, also in vielen Ländern gleichzeitig tätig ist? Ardhi: Hm … nehmen wir zum Beispiel … deine neue Hose. Anna: Okay. Ardhi: Die Jeans kommt doch von einer Firma in den USA … Anna: Ja, von Le... Ardhi: Pst, keine Werbung! Anna: Hm, warum eigentlich keine Werbung? Ein Sponsor täte unserer Sendung ganz gut. Ardhi: Ähm … die Baumwolle2 für die Hose kommt vielleicht von einem Feld in ... China. Anna: Ich dachte „Made in Indonesia“! Ardhi: Moment. Man pflückt die Baumwolle und schickt sie dann nach ... in die Tür kei. Anna: In die Türkei? Ardhi: In der Türkei macht man aus der Baumwolle Stoff. Anna: Und weiter? Ardhi: Dann transportiert man den Stoff nach Indonesien. Anna: Endlich! Ardhi: Und in einer Fabrik in Indonesien färbt man den Stoff blau. Anna: Und dann näht man die Jeans in Ungarn. Ardhi: Ja, und eines Tages liegt sie dann bei Kar... Anna: Pst, keine Werbung! Ardhi: Äh ... eines Tages liegt die Jeans in einem Kaufhaus in München. Anna: Sie lag. Jetzt sitzt sie hier, mit mir. Ardhi: Ja, und sie sitzt gut, also sie passt gut. Anna: Danke. Ardhi: Jedenfalls ... deine Hose hat mehr von der Welt gesehen als du. Sie ist ca. 50.000 Kilometer gereist. Anna: 50.000 Kilometer? Äh … und so produziert man billiger? Ardhi: Anscheinend. Das ist eben Globalisierung. Anna: Aha, jetzt verstehe ich. Es wird in so vielen Ländern produziert. Und sicher nicht immer zu guten und fairen Bedingungen. Ardhi: Ja, oft ist die Arbeit in den Fabriken sehr hart. 12 Stunden Arbeit für ein paar Cent. Anna: Oder man muss mit giftigen Substanzen, mit Chemikalien arbeiten, die gefähr lich sind, für die Menschen und für die Umwelt. Ardhi: Umweltschutz heute bedeutet also: global denken. Anna: Klar, die Probleme für die Menschen und die Natur sind ja global miteinander verbunden, man kann sie nicht mehr voneinander trennen. Sie sind „miteinan der verbunden“. Ardhi: Es ist eben alles mit allem verbunden. Anna: Tja, und nach diesem gewichtigen Satz jetzt noch: Ardhi: Die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Alles ist mit allem verbunden. Ardhi: Alles ist mit allem verbunden. Anna: Die Globalisierung der Märkte. Ardhi: Die Globalisierung der Märkte. Anna: Greenpeace ist international tätig. Ardhi: Greenpeace ist international tätig. Anna: Ich bin in der Marktforschung tätig. Ardhi: Ich bin in der Marktforschung tätig. Anna: Auf Wiederhören! Ardhi: Auf Wiederhören! Anna: Du, Ardhi, hast du wirklich nicht bemerkt, dass ich abgenommen habe? Ardhi: Ähm, na ja ... Anna: Typisch Mann! Sieht gar nichts. Ardhi: Doch, natürlich! Ich sehe doch auch, dass deine Jeans gut sitzt. Anna: Aber das kannst du gar nicht sehen, weil ich ja sitze! Ardhi: Ich geb’s auf.
Anna: Hallo! Hier ist: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Hallo! Anna: Mit der Folge: „Umweltschutz und Technik“. Ardhi: Sie hören heute Armin von Greenpeace zu unserem Thema. Anna: Erst einmal etwas zu Armin: Woher kommt er? Armin: Ich bin hier ... Münchner, Bayer ... ich versuch’ zwar hier Hochdeutsch zu reden ... Anna: Armin kommt aus München und ist ein richtiger Bayer. Ardhi: Armin ist bei Greenpeace, der bekannten Umweltschutzorganisation. Anna: Die Umwelt – das ist alles um uns herum, also die Natur, aber auch unser gan zer Lebensraum. Anna: Greenpeace arbeitet für den Umweltschutz, will also die Umwelt schützen. Damit unser Lebensraum erhalten bleibt und nicht kaputt geht. Ardhi: Armin arbeitet schon lange bei Greenpeace. Wie lange ist er schon bei Green peace aktiv? Armin: Ähm … na ja also, ich bin jetzt ... ja, muss ich nachrechnen ... 37 Jahre alt und ungefähr 19 Jahre ... 18 Jahre bei Greenpeace aktiv. Ja, hinzu gekommen bin ich … ja … als ganz junger Mensch, einfach weil ich Greenpeace superstark fand ... GRÜSSE AUS DEUTSCHLAND Folge 50 – Umweltschutz und Technik Ardhi: Wie lange ist Armin schon bei Greenpeace aktiv? Aufgabe Anna: 18 oder 19 Jahre lang. Ardhi: Armin fand Greenpeace schon als Jugendlicher „superstark“. Anna: Das ist umgangssprachlich für: „sehr gut“. Wie würden Jugendliche von heute das umgangssprachlich sagen? Aufgabe Ardhi: „Cool“, ... Anna: … „geil“ ... Ardhi: ... oder: „supergeil“. Anna: Und etwas „ältere“ Leute, wie Armin oder ... Ardhi würden sagen: Ardhi: (räuspert sich) „Toll“, „klasse“ oder „stark“. Anna: Es gibt aber auch Leute, die finden Umweltschutz gar nicht toll. Ardhi: Ja, sie sagen, dass Umweltschützer gegen Technik, gegen … Technologie sind … Anna: Stimmt das? Ist zum Beispiel Greenpeace gegen Technologie? Ardhi: Hören wir Armin. Armin: Greenpeace hat auch … äh ... oft schon ganz neue Technologien ent- wickelt. Nehmen Sie zum Beispiel heute den FCKW-freien Kühlschrank, nur mal als kleines Beispiel. Also, dass hier keine Fluorchlorkohlenwas serstoffe enthalten sind, die die Ozonschicht zerstören. Ähm ... hier hat Greenpeace in Ostdeutschland den ersten deutschen Kühlschrank bauen lassen, komplett frei von FCKW und FKW, den ... Klimakillern. Ardhi: Ist Greenpeace gegen Technologie? Aufgabe Anna: Nein. Aber die Technologie sollte gut für die Umwelt sein. Ardhi: Armin spricht zum Beispiel von einem Kühlschrank. In einem Kühlschrank bleiben die Lebensmittel kalt. Anna: Normalerweise erzeugen Kühlschränke FCKW. Ardhi: FCKW zerstört die Ozonschicht, es macht sie kaputt. Anna: Dieser Kühlschrank ist „FCKW-frei“ oder: „ohne FCKW“. Ardhi: FCKW-frei. Man kann das Wort „frei“ auch an andere Wörter hängen, zum Beispiel: alkoholfreies Bier. Anna: Das ist ... Ardhi: Ein „contradictio in adiecto“. Anna: Ardhi meint: Das ist „ein Widerspruch in sich“. Ardhi: Alkoholfreies Bier ist nämlich … Aufgabe Anna: … Bier ohne Alkohol. Ardhi: Aber, ob alkoholfrei oder nicht: Bier muss kühl sein. Anna: Genau: Kühlschrank. Greenpeace hat also diesen Kühlschrank gebaut und ... Ardhi: Nein, Greenpeace hat ihn nicht selbst gebaut, sondern hat ihn bauen lassen. Anna: Ach so, Greenpeace hatte die Idee und eine Firma hat den Kühlschrank ge baut. Ardhi: Genau. Greenpeace hat diesen Kühlschrank also bauen lassen. Anna: Und hat damit neue Technologien entwickelt. Hören wir noch mal Armin. Armin: Greenpeace hat auch äh ... oft schon ganz neue Technologien entwi- ckelt. Nehmen Sie zum Beispiel heute den FCKW-freien Kühlschrank, nur mal als kleines Beispiel. Ardhi: Greenpeace hat neue Technologien … Aufgabe Ardhi: Greenpeace hat neue Technologien entwickelt. Anna: Weil FCKW die Ozonschicht zerstört. Die Ozonschicht das ist … also das ist das, was um die Erde herum ist und … äh … immer mehr Löcher bekommt. Ardhi: (ironisch) Superstarke Erklärung. Anna: Mach´s erst mal besser. Hören wir noch mal Armin. Armin: Also, dass hier keine Fluorchlorkohlenwasserstoffe enthalten sind, die die Ozonschicht zerstören. Hier hat Greenpeace in Ostdeutschland den ersten deutschen Kühlschrank bauen lassen, komplett frei von FCKW und FKW, den … Klimakillern. Ardhi: Was macht FCKW mit der Ozonschicht? Es ... Aufgabe Anna: Es zerstört die Ozonschicht. Ardhi: Denn FCKW ist ein Klimakiller! Hähähä! Anna: Jetzt lachst du noch. Jedenfalls gibt es noch viele andere Beispiele für Tech nologie, die für den Umweltschutz entwickelt wurde.. Ardhi: Ja, zum Beispiel alle Technologie, die natürliche Energie für den Strom nutzt. Zum Beispiel Sonne, Wind und Wasser. Mit Sonne, Wind und Wasser und moderner Technologie kann man vielleicht in Zukunft viele Probleme lösen. Anna: Umweltschutz und Technologie ist also kein „contradictio in adiecto“. Ardhi: Du bist heute wieder voll cool, Anna. Anna: So cool wie unsere Wiederholung? Ardhi: Noch viel cooler. GRÜSSE AUS DEUTSCHLAND Folge 50 – Umweltschutz und Technik Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Greenpeace hat neue Technologien entwickelt. Ardhi: Greenpeace hat neue Technologien entwickelt. Anna: Man hat einen Kühlschrank bauen lassen. Ardhi: Man hat einen Kühlschrank bauen lassen. Anna: Er ist FCKW-frei. Ardhi: Er ist FCKW-frei. Anna: FCKW zerstört die Ozonschicht. Ardhi: FCKW zerstört die Ozonschicht. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Du, Anna, ich fühl mich jetzt richtig schlecht nach dieser Sendung ... Anna: Warum? Ardhi: Jetzt trau’ ich mich gar nicht mehr, in meinen Ferrari zu steigen ... Anna: Du meinst wohl das Ding mit den zwei Rädern, dein Fahrrad, oder? Ardhi: Och!
Anna: Hallo! Ardhi: Servus beinand. Diese Folge heißt: Anna: „Oktoberfest früher und heute“. (Gesang im Bierzelt) Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Anna: Das war eine bayerische Blaskapelle. Sie spielt auf dem Oktoberfest. Einmal im Jahr findet in München das größte Volksfest der Welt statt. Ardhi: Das erste Oktoberfest war 1810. Damals war die Hochzeit vom späteren baye rischen König Ludwig I. mit Prinzessin Therese. Anna: Weil das also ein traditionelles Fest ist, tragen viele Leute auch heute noch traditionelle bayerische Kleidung. Ardhi: Die traditionelle Kleidung einer bestimmten Gegend nennt man: „die Tracht“. Die bayerische Tracht sieht so aus: Anna: (wie bei einer Modenschau) Der bayerische Mann trägt eine Hose aus sand braunem Leder. Ardhi: Leder ist die Haut von Tieren. Anna: Die Hose geht bis knapp übers Knie, kann aber auch kürzer sein. Dazu trägt der echte Bayer Wollstrümpfe in Naturweiß und ein weißes Hemd. Ardhi: (fährt im gleichen Tonfall fort) Die bayerische Frau trägt ein Dirndl. Das ist ein Kleid ohne Ärmel, bevorzugt in den Farben flieder, marineblau, rosé oder fla schengrün. Unter dem Kleid trägt sie eine weiße Bluse mit Spitzen … Anna: … und einem sehr tiefen Dekolleté. Ardhi: Na ja, wenigstens heute. Das Dekolleté ist, glaube ich, nicht so sehr traditio nell. Anna: (warnend) Aber Vorsicht! Nicht jede Frau, die ein Dirndl trägt, ist eine Bayerin. Auch viele Touristinnen tragen auf dem Oktoberfest ein Dirndl. Ardhi: Also, ich finde das sehr schön … Anna: Ja? Ardhi: Ja … ähm … weil … sie lernen ja so das Land viel besser kennen … von in- nen … sozusagen … Anna: (ironisch) Es ist schön, dass dir die Touristinnen … äh dass dir der Tourismus so wichtig ist. Vielleicht solltest du Reiseleiter werden. Ardhi: Eine gute Idee. Jedenfalls: eine echte Bayerin erkennt man heute nur noch an der Sprache. Und das klingt dann so: Bayerin: Also, heit samma do, weil ma mit de Enkelkinder Karussell fahren wollen, seit um halbe elfe. Und dann war ma beim Antnessen und jetzt fahrn ma no oan, zwoamal und dann gemma wieda hoam. Ardhi: Sie hat gesagt: Wir sind hier, weil wir mit den Enkelkindern Karussell fahren wollen. Anna: „Die Enkelkinder“, das habe ich verstanden! Das sind die Kinder von ihren Kin dern. Ardhi: Ja? Was hat sie denn noch gesagt? Anna: Sie hat gesagt: „Wir waren beim Antnessen.“ Ardhi: Und was heißt das? Anna: Ähm … Ardhi: Na, Das isst du doch auch gerne. Ein Tier, das auf dem Wasser lebt ... Anna: Ach, Ente. Sie haben gebratene Ente gegessen! Ardhi: Genau. Ein traditionelles Essen. Anna: Die Karussells sind jedenfalls nicht mehr traditionell. Die sind ganz modern, voller Hightech. Ardhi: Es gibt aber auch ganz alte Karussells auf dem Oktoberfest. Marions Mutter stellt uns jetzt eins vor. Wie alt ist es? Marions Mutter: Also, wir stehen hier vor einem original bayerischen Karussell, das nennt sich Krinoline. Ganz besonders schön ist es, dass hier noch 'ne Original-Blaskapelle dazu spielt, zu diesem Karussell und ich würde sagen, dieses ganze Ding ist bestimmt schon hundert Jahre alt. Ein echtes Stück bayerische Tradition auf dem Oktoberfest. Eigentlich müsste jeder mal damit fahren. Marion: Dann fahren wir doch mal! Marions Mutter: Du fährst alleine! Jetzt reicht mir das schon! Ardhi: Na, wie alt ist dieses Original-Karussell? Aufgabe Anna: Wahrscheinlich ist es 100 Jahre alt. Ardhi: Dieses Karussell aus Holz fährt ganz langsam, ganz gemütlich. Anna: Ich möchte aber nicht mal damit fahren. Das Karussell dreht sich nämlich lang sam und schaukelt dabei. Ardhi: Es gibt auch noch andere Traditionen auf dem Oktoberfest. Zum Beispiel das: Ansager: Es gehört zur Allgemeinbildung, einmal im Flohzirkus gewesen zu sein. Der ersten Reihe zeige ich jetzt den Floh selbst. Ab der zweiten Reihe reichen sie den Floh bitte schön durch. Sollte der Floh nicht zappeln, bitte anhauchen, dann zappelt er wieder. Ardhi: Ein Flohzirkus1. Der Floh, die Flöhe. Ein Floh ist ein ganz kleines Tier, ein Pa rasit. Es lebt auf Menschen und anderen Tieren und trinkt ihr Blut. Anna: Das hab ich gar nicht gesehen. Ein Flohzirkus? Ardhi: Der Flohzirkus ist ja auch ganz klein. Zweimal am Tag setzt der junge Mann vom Flohzirkus die Flöhe auf seinen Arm. Und dann trinken sie. Anna: Iiih! 5 der Flohzirkus: der Floh, die Flöhe: ein ganz kleines Tier, ein Parasit; lebt auf Menschen und Tieren. Wenn man einen Floh hat, juckt es und man muss sich kratzen. In einem Flohzirkus machen die Flöhe Kunststücke. Ardhi: So werden sie ganz stark. Bis zu wie viel Gramm kann ein Floh ziehen? Ansager: Bis zu 35 Gramm kann so ein kleiner Floh ziehen und vorwärts bewe- gen. Wollten wir Menschen dies im Verhältnis leisten, müssten wir einen schweren Güterzug auf den Schienen wegziehen können. Ardhi: Bis zu wie viel Gramm kann ein Floh ziehen? Aufgabe Ardhi: Bis zu 35 Gramm. Das wäre so, wie wenn ich einen ganzen Zug ziehen wür de. Anna: Dann musst du eben mehr Blut trinken, dann wirst du auch ganz stark. (Sie kichert.) Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Die Leute tragen bayerische Tracht. Ardhi: Die Leute tragen bayerische Tracht. Anna: Sie fahren mit den Enkelkindern Karussell. Ardhi: Sie fahren mit den Enkelkindern Karussell. Anna: Der Floh kann bis zu 35 Gramm ziehen. Ardhi: Der Floh kann bis zu 35 Gramm ziehen. Anna: Das war´s für heute. Wir sagen … Mist, mich juckt’s ! Ardhi: Aber hier sind doch keine Flöhe. Anna: Aber mich juckt es trotzdem. Ardhi: Da hilft nur Blasmusik. Anna: Das wollt ich ja grad sagen … Anna und Ardhi: Servus3! 2 mich juckt’s/es juckt mich: ein unangenehmes Gefühl auf der Haut, so dass man sich kratzen muss 3 bayerisch für: Tschüs!
Da hilft nur Blasmusik

Da hilft nur Blasmusik

2019-10-0409:051

Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer! Anna: Sie hören: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Mit der Folge: Ardhi: „Da hilft die Blasmusik.“ Anna: Einmal im Jahr, Ende September, feiert man in München 14 Tage lang ein großes Fest, das Oktoberfest. Das Besondere an diesem Volksfest sind nicht nur die vielen Karussells, sondern vor allem die „Bierzelte“. Das sind sehr große Zelte, so groß wie Häuser. Die Bierzelte gehören den Münchner Brauereien. In einer Brauerei macht man … natürlich Bier. Ardhi: Auf dem Oktoberfest gibt es zirka 10 Bierzelte mit Platz für je 6000 - 8000 Menschen. Das hört sich dann so an. (Gesang im Bierzelt) Die Hände zum Himmel und lasst uns fröhlich sein. Wir klatschen zusammen und keiner ist allein. Ardhi: In der Mitte eines Bierzeltes ist eine Bühne. Dort spielt eine Blaskapelle ... Anna: .. und spielt Blasmusik. Ardhi: Die Leute sitzen an Tischen auf langen Holzbänken. Das heißt, viele stehen eigentlich auf den Bänken und tanzen zur Musik. Oder sie schunkeln. Anna: „Schunkeln“ – das bedeutet: Man hängt sich im Sitzen bei seinem Nachbarn ein und wiegt sich im Takt der Musik nach rechts und nach links. Ardhi: So kommt man ganz leicht in Kontakt mit fremden Menschen. Anna: Natürlich schunkelt man nicht nur, sondern isst auch etwas, meistens Brathuhn und dazu eine Breze. Ardhi: Die Breze: das ist ein salziges Gebäck. Anna: Wenn Sie so etwas bestellen wollen, müssen Sie der Kellnerin ins Ohr schreien: Ardhi: „Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte!“ Anna: Dazu trinkt man Bier aus Ein-Liter-Gläsern. Man sagt dazu: Ardhi: „Eine Maß Bier“. Sie fragen sich jetzt sicher: Wie kann jemand einen Liter Bier trinken oder noch mehr? Anna: Das frage ich mich auch. Manche Leute trinken sogar vier Maß Bier oder mehr! Ardhi: Na, da hilft die Blasmusik. Anna: (lacht) Ardhi: Man singt gemeinsam mit der Blaskapelle einen Trinkspruch und dann – trinkt man. Anna: Bei einem Trinkspruch trinkt man auf das Wohl und die Gesundheit von allen, jedenfalls so ungefähr. Ardhi: Zum Beispiel bei einer Hochzeit: Prost! Auf das Brautpaar! Auf dem Oktoberfest trinkt man auf etwas ganz Wichtiges in Bayern: auf die Gemütlichkeit. Anna: „Gemütlich“ bedeutet: angenehm, bequem. Ardhi: Eine gemütliche Wohnung zum Beispiel ist warm, freundlich, mit bequemen Möbeln. Man fühlt sich dort wohl. Anna: „Gemütlich“ bedeutet auch: „langsam“ … Ardhi: (langsam und ruhig) … ruhig, ohne Stress. Man kann zum Beispiel gemütlich spazieren gehen, gemütlich Kaffee trinken … Anna: (ruhig) … gemütlich arbeiten … Ardhi: Wenn es der Chef nicht sieht … Anna: Jedenfalls: Man trinkt „auf die Gemütlichkeit“ und das klingt dann so: (Gesang im Bierzelt) Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Oans, zwoa, drei, gsuffa! Anna: Ooans zwooa drei ksuffa - Ardhi: – das heißt: „eins, zwei, drei – austrinken“. Und dann trinken alle. Und das alle fünf Minuten. Anna: (ironisch) Alle fünf Minuten - sehr gemütlich. Ardhi: Na ja, und das machen dann ungefähr jedes Jahr 6 Millionen Menschen. So viele besuchen nämlich jährlich das Oktoberfest. Anna: Kein Wunder, dass ältere Bayern das Oktoberfest nicht mehr so schön finden. Wie zum Beispiel dieser Herr: Bayer: Es ist bei Weitem nicht mehr so wie früher, nicht mehr gemütlich, nicht mehr so angenehm. Ardhi: Wie war es früher auf dem Oktoberfest? Aufgabe Anna: Früher war es gemütlich und angenehm. Aber warum geht er dann noch aufs Oktoberfest? Ardhi: Es ist eben Tradition. Bayer: Tradition ist wichtig, find’ ich. Feste Verhaltensweisen weiterzugeben an die nächste Generation. Sonst wird das alles so öd und leer, unser Dasein. Ardhi: Für diesen Mann ist Tradition wichtig. Denn: „Sonst wird alles so öd und leer, unser Dasein“. Anna: „Öd und leer“: so beschreibt man zum Beispiel eine Landschaft, in der es nichts Schönes gibt, keinen Baum, keine Pflanzen, kein Wasser … Ardhi: Der Mann meint also: Wenn es keine Tradition mehr gibt, wird das Leben so langweilig wie eine leere Landschaft. Öd und leer . Anna: Ich glaube aber, viele jüngere Besucher kommen nicht wegen der Tradition. Was macht zum Beispiel diese junge Frau auf dem Oktoberfest? Junge Frau: Ja, einfach nur feiern, einfach nur genießen, neue Leute kennen lernen, internationale Leute kennen lernen, einfach nur Spaß gemeinsam haben, was man so, ohne Oktoberfest auf der … Einkaufsstraße nicht hat – da gehen die Leute einfach stur an einem vorbei … Anna: Was macht die junge Frau auf dem Oktoberfest? Aufgabe Anna: Feiern, Spaß haben, Leute kennen lernen. Ardhi: Ja, sie meint, normalerweise, auf der Straße, ist es anders: „Da gehen die Leute stur an einem vorbei“ - man schaut den anderen nicht an. Man nimmt keinen Kontakt auf. Anna: „Stur sein“ bedeutet auch: eigenwillig sein, keine Kompromisse machen. Ardhi: Man sagt: „ein sturer Mensch“. Sicher kennen Sie auch so jemanden. Anna: (leise) Klar, hier direkt neben mir. Ardhi: (räuspert sich) Das hab ich jetzt nicht gehört. Anna: Na dann: Ein Prosit der Gemütlichkeit! Ardhi: Auf die … Wiederholung! Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Eine Maß Bier, bitte. Ardhi: Zwei Maß Bier, bitte. Anna: Was? Zwei? Na ja, mit der Blasmusik … Ardhi: Du kriegst doch auch eine Maß. Anna: Sehr nett. Äh: Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte. Ardhi: Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte. Anna: Es ist nicht mehr gemütlich. Ardhi : Es ist nicht mehr gemütlich. Anna: Die Leute gehen stur vorbei. Ardhi: Die Leute gehen stur vorbei. Anna: Und jetzt sag doch bitte mal auf Bayerisch – wegen der Tradition: Also tschüs, Leute! Ardhi: Oiso Servus, Leit. Anna: Wie? Oisosevusleit? Ardhi: Des miass ma no üben. Anna: Wie bitte? Ardhi: Das müssen wir noch üben. Anna: Ah gäh. Ardhi: Ho,ho,ho, nicht schlecht. Anna: Freili4. 2 bayerisch für: Also tschüs, Leute! 3 bayerisch für: Das finde ich nicht! 4 bayerisch für: Ja, natürlich,
Fasching und Karneval

Fasching und Karneval

2019-10-0408:21

Anna: Hallo! Ardhi: Hallo, hier ist: Grüße aus Deutschland! Anna: Sie hören: „Fasching und Karneval“. Alaaf, helau! Ardhi: Das war ein Faschingsgruß. Anna: Wir haben nämlich gerade Fasching. Das ist ein Fest Ende Februar. Man zieht sich lustige Kostüme an und feiert. Ardhi: Man feiert vor allem am Rosenmontag und am Faschingsdienstag, auch Fast nacht genannt. An diesen beiden Tagen feiert man zum Beispiel in München auf der Straße. Hören wir uns das mal an. Anna: Helau! Ardhi: Was macht der junge Mann, den wir gleich hören, beim Faschingsfest? Marion: Warum seid ihr heute hier? Junger Mann: Weil hier ist so lustig. Marion: Was ist hier so lustig? Junger Mann: Lustig, zum Beispiel, heute ist Fasching, man muss eintausend Kusse nehmen.1 Marion: Was muss man? Junger Mann: Kusse. Marion: Küsse? Haben Sie geküsst? Junger Mann: Einhundert oder zweitausend Kusse. Marion: Ach du liebe Zeit. Sind Sie da nicht schon müde? Junger Mann: Aber ich habe eine Freundin. Marion: Ah, das geht aber nicht mit den Küssen. Junger Mann: Doch, doch. Will ich auch Ihnen eine Kusse nehmen. Marion: Nein, nein, lieber die Freundin. Junger Mann: Ah, heute ist Fasching, egal! Marion: Und was sagen Sie zu den Küssen? Junge Frau: (lacht) Keine Ahnung. Marion: Macht das nichts aus am Fasching? An Fasching ist`s mal an- ders, gell. Junge Frau: Ja. Marion: Danke. Anna: Was macht der junge Mann beim Faschingsfest? Aufgabe Ardhi: Er küsst alle Frauen. 1 1 Der junge Mann kommt aus einem anderen Land und spricht noch nicht perfekt Deutsch. Er feiert Fasching, indem er die Frauen auf der Straße küsst. Er sagt, dass er „eintausend Kusse nehmen“ will. Er meint damit, dass er eintausend Küsse geben will. Er wollte auch Marion einen Kuss geben, aber sie wollte nicht. Vielleicht weil der junge Mann seine Freundin dabei hatte? Anna: Na ja, er will tausend Küsse haben. Aber das heißt nicht, dass die Frauen das auch wollen. Ardhi: Tja, er versucht es eben mal. Anna: Viel Glück, Junge! Ardhi: Fasching feiert man übrigens im Süden von Deutschland. Westlich - am Rhein – heißt es „Karneval“. Und im Norden von Deutschland … Ach hören Sie selbst, liebe Hörerinnen und Deutschland. Anna: Sie hören eine Frau aus dem hohen Noaden, aus Hamburch. Marion: Gibt es das auch in Hamburg? Frau: Nicht so sehr, nein, wir haben das auch schon, dass man zum Fa- sching geht, aber … also, so zum Beispiel heute Nachmittag würde man in Hamburg jetzt arbeiten, ganz einfach. Marion: Oh. Frau: Ja, also so schön haben wir’s im Norden nicht. Aber ich bin ja Gott sei Dank hier. Ardhi: Was machen die Leute in Hamburg an Fasching? Aufgabe Ardhi: Sie arbeiten. Das liegt daran, dass der Norden Deutschlands überwiegend „evangelisch“ oder „protestantisch“ ist. Anna: Fasching oder Karneval feiert man nämlich eher in katholischen Gegenden. Ardhi: Ich finde es immer lustig, wie die Leute hier sich verkleiden. Anna: Ja, zum Beispiel hat sich ein Mann als Wikinger verkleidet. Ardhi: Die Wikinger waren Nordgermanen, die in Skandinavien lebten. Anna: Der Mann hatte Hörner auf dem Kopf und eine starke Männerbrust – aus Plas tik. Marion: Entschuldigung, aus welcher Höhle kommen Sie denn? Frau: Wir, wir kommen aus dem Wikingerland Röhrmoosia. Marion: Warum gerade Wikinger? Frau: Ja, das war das Einzige, was ihm gepasst hat, glaube ich. Mann: Das Einzige, was gepasst hat. Marion: Aber das ist ja auch wunderschön. Steht Ihnen sehr gut. Mann: Danke, danke Frau Aber der hat auch Erfolg gehabt bei den Frauen, das war unglaublich. Mann: Die Frauen, die haben meine Brust befühlt … Scheinbar ist das was Besonderes. Anna: Warum hat er sich als Wikinger verkleidet? Aufgabe Anna: Weil es das Einzige war, was ihm gepasst hat. Ardhi: Das bedeutet: Alles andere, was er tragen wollte, war ihm zu klein oder zu groß. Nur die Männerbrust aus Plastik hat ihm gepasst, also war genau richtig. Anna: Aber er hatte ja auch Erfolg bei den Frauen. Ardhi: Ja, die Frauen fanden es gut. Anna: Du, Ardhi, du musst dich auch als Wikinger verkleiden, dann hast du ganz viel Erfolg bei den Frauen. Ardhi: Hm, hab ich auch so. Anna: Ardhi, der Faschingsverein! Die Herren stehen draußen. Ardhi: Oh je, die wollen beide ein Interview geben. Anna: Liebe Hörerinnen und Hörer, ein Faschingsverein ist eine Gruppe, die Fa schingsfeste organisiert. Leider haben sich die Leute gestritten. Ardhi: Herr Meier wollte, dass alle Mitglieder der Gruppe im Fasching rote Nasen aus Plastik aufsetzen. Anna: Und Herr Huber wollte, dass alle Mitglieder blaue Nasen aus Plastik tragen. Tja das ist ein großes Problem! (resigniert) Hören Sie selbst. Meier: Wir hatten schon immer rote Nasen! Huber: Aber wir brauchen blaue. Das ist modern! Anna: Aber Sie, liebe Hörererinnen und Hörer, können diesen Streit beenden. Ich sa ge Ihnen, was Sie zu den beiden Herren sagen sollen: Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Sagen Sie bitte zu Herrn Huber: Man kann auch mit einer roten Nase lustig sein. Ardhi: Man kann auch mit einer roten Nase lustig sein. Huber: Ja, aber blau ist mal was anderes! Anna: Und zu Herrn Meier: Man kann auch mit einer blauen Nase Fasching feiern. Ardhi: Man kann auch mit einer blauen Nase Fasching feiern. Meier: Na ja, aber bei deiner Schnapsnase … Anna: Zu Herrn Meier: Passt Ihnen die blaue Nase vielleicht nicht? Ardhi: Passt Ihnen die blaue Nase vielleicht nicht? Meier: Doch, doch. Ich kann sie ja mal aufsetzen. Huber: Bitte schön. GRÜSSE AUS DEUTSCHLAND Folge 47 – Fasching und Karneval Meier: Passt. Anna: Und zu Herrn Huber: Mit einer roten Nase hat man Erfolg bei den Frauen. Ardhi: Mit einer roten Nase hat man Erfolg bei den Frauen. Huber: Ach so. Na, dann setz ich sie mal auf. Meier: Bitte schön. Steht Ihnen gut. Sieht gut aus. Huber: Finden Sie? Anna: Na, dann ist ja alles wieder gut. Ardhi: Vielen Dank, liebe Hörerinnen und Hörer. Anna: Helau! Ardhi: Alaaf! Ardhi: Du, Anna, was machen wir jetzt? Anna: Na, wir gehen zum Fasching! Ardhi: Zum Fasching ? A... aa... aber du weißt: Da muss man küssen! Anna: Darum will ich ja hin ... Ardhi: Ach, so, so, so, so ... Anna: … mit dir, Ardhi!
Faschingsverein

Faschingsverein

2019-10-0408:31

Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Herzlich willkommen zu: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören heute: Ardhi: (liest) „Arbeit, Alltag und so weiter.“ (murmelt) Ach du liebe Zeit! Anna: Conny und Bernd sind verheiratet und haben drei kleine Kinder. Weil Conny gern wieder arbeiten wollte, haben sie beschlossen, dass Bernd, der Mann, zu Hause bei den Kindern bleibt. Liebe Hörerinnen und Hörer, was würden Sie lieber machen? Würden Sie lieber zu Hause bleiben oder würden Sie lieber in die Arbeit gehen? Aufgabe Ardhi: Ich würde lieber zu Hause bleiben. Anna: Würde dir die Arbeit nicht fehlen? Ardhi: Nein, ich glaube nicht, dass ich die Arbeit vermissen würde. Anna: Ich glaube, ich würde die Arbeit vermissen. Und die Kollegen würden mir auch fehlen. Ardhi: „Ich vermisse etwas oder jemanden“. Das bedeutet: Etwas oder jemand fehlt mir. (schüchtern) Du, Anna, vermisst du mich, wenn … wenn ich mal nicht da bin, meine ich. Anna: Also, Ardhi, du würdest mir sehr fehlen … Ardhi: (erleichtert) Das wollte ich hören. Anna: Wen sollte ich sonst ärgern? Ardhi: Einen Charme hat diese Frau! Anna: Äh … liebe Hörerinnen und Hörer, Bernd, Connys Mann ist also zu Hause, bei den Kindern. Fragen Sie ihn doch bitte, ob er die Arbeit vermisst. Aufgabe Bernd: Im Augenblick vermisse ich die Arbeit noch nicht. Aber vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich erst ein halbes Jahr jetzt zu Hause bin. Äh … vielleicht, wenn du die Frage in einem Jahr noch einmal stellst … äh, würde ich anders antworten und sagen: Ja, ab und zu würd’ ich doch ganz gerne auch … äh … wieder arbeiten. Aber im Augenblick genieße ich die andere Welt, die ich früher eben nur abends, eine Stunde und am … äh … Wochenende gehabt habe … Und das ist in zwischen mein Alltag und das find’ ich schön. Anna: Vermisst Bernd die Arbeit? Aufgabe Ardhi: Nein. Er vermisst die Arbeit nicht. Anna: Genauer gesagt: Ardhi: Im Augenblick vermisst er die Arbeit noch nicht. Anna: Er hat gesagt: Ardhi: „Im Augenblick genieße ich die andere Welt.“ Anna: Das bedeutet: Er hat Freude an der „anderen Welt“ … „Die andere Welt“ - das klingt wie der Titel von einem Science-Fiction-Roman … Ardhi: Hm … so wie: „Abenteuer auf dem Mars“ oder: „Leben in einer anderen Gala xie“… Anna: Was könnte man noch sagen für „andere Welt“? Was meint Bernd damit? Bernd: Im Augenblick vermisse ich die Arbeit noch nicht. Aber vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich erst ein halbes Jahr jetzt zu Hause bin. Äh … vielleicht, wenn du die Frage in einem Jahr noch einmal stellst … äh, würde ich anders antworten und sagen: Ja, ab und zu würd’ ich doch ganz gerne auch … äh … wieder arbeiten. Aber im Augenblick genieße ich die andere Welt, die ich früher eben nur abends, eine Stunde und am … äh … Wochenende gehabt habe … Und das ist in zwischen mein Alltag und das find’ ich schön. Ardhi: „Ich genieße die andere Welt.“ Anna: Was meint Bernd wohl damit? Aufgabe Ardhi: „Die andere Welt“ – das ist das Familienleben. Das ist das Leben mit den Kin dern. Anna: Das Leben zu Hause. Ardhi: Normalerweise sind die Männer nur abends und am Wochenende zu Hause. Anna: Für Bernd ist jetzt das Leben zu Hause sein „Alltag“. Ardhi: „Der Alltag“ - das ist das tägliche Leben. Anna: Also die Arbeit, der Haushalt, das, was man jeden Tag macht. Ardhi: Mögen Sie Ihren Alltag? Ist er interessant? Oder stressig? Oder ist er langwei lig? Anna: Sagen Sie einfach spontan alles, was Ihnen dazu einfällt. Aufgabe Ardhi: Also „Alltag“: äh ... grau, langweilig. Stress in der Arbeit. Wann kommt endlich das Wochenende? Jeden Tag das Gleiche ... Anna: Stopp! Das ist ja deprimierend! Ardhi: Ja, das finde ich auch. Anna: Kannst du auch anders? Ardhi: Wie anders? Anna: Kannst du deinen Alltag auch positiv sehen? Ardhi: Positiv? Positiv … (räusper) … also: „Alltag“: … hm … bunt, interessant und vielfältig. Spannend wie ein Krimi! Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und … Anna: (entzückt) „Bunt, vielfältig, spannend“ - Na fühlst du dich nicht gleich viel woh ler? Ardhi: (nicht sehr überzeugt) Ja ja. Ardhi: Wir haben auch Conny gefragt, wie sie ihren Alltag findet. Sie ist jetzt den ganzen Tag in der Arbeit. Conny: Jetzt ist mein Leben viel … viel bunter, viel vielfältiger und ich merk’ auch, ich bin viel zufriedener, viel ausgeglichener. Und ich hab’ auch mehr Energie als ich’s früher hatte, viel mehr. Ardhi: Und auch Bernd findet seinen Alltag spannend und vielfältig. Anna: Das bedeutet: aufregend und abwechslungsreich. Ardhi: Er erzählt jetzt von Leonie. Das ist eine seiner Töchter. Sie ist ein Jahr alt. Was hat Leonie zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht? Bernd: Ich kann auch immer spannende Sachen erzählen. Heute, zum Bei spiel, hab’ ich erzählen können, dass Leonie drei oder vier Schritte gelaufen ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Na, das ist spannend! Anna: Was hat Leonie zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht? Ardhi: Sie ist … Aufgabe Ardhi: Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben gelaufen. Na, das ist wirklich spannend! Anna: Und wir machen jetzt – nicht zum ersten Mal in unserem Leben ... Ardhi: ... und bestimmt nicht zum letzten Mal - die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Bernd vermisst die Arbeit nicht. Ardhi: Bernd vermisst die Arbeit nicht. Anna: Ihm fehlt die Arbeit nicht. Ardhi: Ihm fehlt die Arbeit nicht. Anna: Er genießt die andere Welt. Ardhi: Er genießt die andere Welt. Anna: Sein Alltag ist spannend. Ardhi: Sein Alltag ist spannend. Anna: Und jetzt hören Sie ein Lied von Amanda, der ältesten Tochter. Amanda (singt): Fuchs, du hat die Gans gestohlen. Gib sie wieder her, Gib sie wieder her! Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr. Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr. Anna: Tschüs. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Du, Anna, weißt du, was ich jetzt mache? Anna: Nö. Ardhi: Ich geh’ jetzt in die Arbeit. Anna: Du bist doch hier in der Arbeit. Ardhi: Ja schon, aber ich fühl’ mich hier wie zu Hause. Anna: Ja gut, dann geh arbeiten, koch was und ruf mich an, wenn das Essen fertig ist. Tschüs!
Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer. Herzlich willkommen zu: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören heute: Ardhi: (liest) „Arbeit, Alltag und so weiter.“ (murmelt) Ach du liebe Zeit! Anna: Conny und Bernd sind verheiratet und haben drei kleine Kinder. Weil Conny gern wieder arbeiten wollte, haben sie beschlossen, dass Bernd, der Mann, zu Hause bei den Kindern bleibt. Liebe Hörerinnen und Hörer, was würden Sie lieber machen? Würden Sie lieber zu Hause bleiben oder würden Sie lieber in die Arbeit gehen? Aufgabe Ardhi: Ich würde lieber zu Hause bleiben. Anna: Würde dir die Arbeit nicht fehlen? Ardhi: Nein, ich glaube nicht, dass ich die Arbeit vermissen würde. Anna: Ich glaube, ich würde die Arbeit vermissen. Und die Kollegen würden mir auch fehlen. Ardhi: „Ich vermisse etwas oder jemanden“. Das bedeutet: Etwas oder jemand fehlt mir. (schüchtern) Du, Anna, vermisst du mich, wenn … wenn ich mal nicht da bin, meine ich. Anna: Also, Ardhi, du würdest mir sehr fehlen … Ardhi: (erleichtert) Das wollte ich hören. Anna: Wen sollte ich sonst ärgern? Ardhi: Einen Charme hat diese Frau! Anna: Äh … liebe Hörerinnen und Hörer, Bernd, Connys Mann ist also zu Hause, bei den Kindern. Fragen Sie ihn doch bitte, ob er die Arbeit vermisst. Aufgabe Bernd: Im Augenblick vermisse ich die Arbeit noch nicht. Aber vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich erst ein halbes Jahr jetzt zu Hause bin. Äh … vielleicht, wenn du die Frage in einem Jahr noch einmal stellst … äh, würde ich anders antworten und sagen: Ja, ab und zu würd’ ich doch ganz gerne auch … äh … wieder arbeiten. Aber im Augenblick genieße ich die andere Welt, die ich früher eben nur abends, eine Stunde und am … äh … Wochenende gehabt habe … Und das ist in zwischen mein Alltag und das find’ ich schön. Anna: Vermisst Bernd die Arbeit? Aufgabe Ardhi: Nein. Er vermisst die Arbeit nicht. Anna: Genauer gesagt: Ardhi: Im Augenblick vermisst er die Arbeit noch nicht. Anna: Er hat gesagt: Ardhi: „Im Augenblick genieße ich die andere Welt.“ Anna: Das bedeutet: Er hat Freude an der „anderen Welt“ … „Die andere Welt“ - das klingt wie der Titel von einem Science-Fiction-Roman … Ardhi: Hm … so wie: „Abenteuer auf dem Mars“ oder: „Leben in einer anderen Gala xie“… Anna: Was könnte man noch sagen für „andere Welt“? Was meint Bernd damit? Bernd: Im Augenblick vermisse ich die Arbeit noch nicht. Aber vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich erst ein halbes Jahr jetzt zu Hause bin. Äh … vielleicht, wenn du die Frage in einem Jahr noch einmal stellst … äh, würde ich anders antworten und sagen: Ja, ab und zu würd’ ich doch ganz gerne auch … äh … wieder arbeiten. Aber im Augenblick genieße ich die andere Welt, die ich früher eben nur abends, eine Stunde und am … äh … Wochenende gehabt habe … Und das ist in zwischen mein Alltag und das find’ ich schön. Ardhi: „Ich genieße die andere Welt.“ Anna: Was meint Bernd wohl damit? Aufgabe Ardhi: „Die andere Welt“ – das ist das Familienleben. Das ist das Leben mit den Kin dern. Anna: Das Leben zu Hause. Ardhi: Normalerweise sind die Männer nur abends und am Wochenende zu Hause. Anna: Für Bernd ist jetzt das Leben zu Hause sein „Alltag“. Ardhi: „Der Alltag“ - das ist das tägliche Leben. Anna: Also die Arbeit, der Haushalt, das, was man jeden Tag macht. Ardhi: Mögen Sie Ihren Alltag? Ist er interessant? Oder stressig? Oder ist er langwei lig? Anna: Sagen Sie einfach spontan alles, was Ihnen dazu einfällt. Aufgabe Ardhi: Also „Alltag“: äh ... grau, langweilig. Stress in der Arbeit. Wann kommt endlich das Wochenende? Jeden Tag das Gleiche ... Anna: Stopp! Das ist ja deprimierend! Ardhi: Ja, das finde ich auch. Anna: Kannst du auch anders? Ardhi: Wie anders? Anna: Kannst du deinen Alltag auch positiv sehen? Ardhi: Positiv? Positiv … (räusper) … also: „Alltag“: … hm … bunt, interessant und vielfältig. Spannend wie ein Krimi! Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und … Anna: (entzückt) „Bunt, vielfältig, spannend“ - Na fühlst du dich nicht gleich viel woh ler? Ardhi: (nicht sehr überzeugt) Ja ja. Ardhi: Wir haben auch Conny gefragt, wie sie ihren Alltag findet. Sie ist jetzt den ganzen Tag in der Arbeit. Conny: Jetzt ist mein Leben viel … viel bunter, viel vielfältiger und ich merk’ auch, ich bin viel zufriedener, viel ausgeglichener. Und ich hab’ auch mehr Energie als ich’s früher hatte, viel mehr. Ardhi: Und auch Bernd findet seinen Alltag spannend und vielfältig. Anna: Das bedeutet: aufregend und abwechslungsreich. Ardhi: Er erzählt jetzt von Leonie. Das ist eine seiner Töchter. Sie ist ein Jahr alt. Was hat Leonie zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht? Bernd: Ich kann auch immer spannende Sachen erzählen. Heute, zum Bei spiel, hab’ ich erzählen können, dass Leonie drei oder vier Schritte gelaufen ist. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Na, das ist spannend! Anna: Was hat Leonie zum ersten Mal in ihrem Leben gemacht? Ardhi: Sie ist … Aufgabe Ardhi: Sie ist zum ersten Mal in ihrem Leben gelaufen. Na, das ist wirklich spannend! Anna: Und wir machen jetzt – nicht zum ersten Mal in unserem Leben ... Ardhi: ... und bestimmt nicht zum letzten Mal - die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Bernd vermisst die Arbeit nicht. Ardhi: Bernd vermisst die Arbeit nicht. Anna: Ihm fehlt die Arbeit nicht. Ardhi: Ihm fehlt die Arbeit nicht. Anna: Er genießt die andere Welt. Ardhi: Er genießt die andere Welt. Anna: Sein Alltag ist spannend. Ardhi: Sein Alltag ist spannend. Anna: Und jetzt hören Sie ein Lied von Amanda, der ältesten Tochter. Amanda (singt): Fuchs, du hat die Gans gestohlen. Gib sie wieder her, Gib sie wieder her! Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr. Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr. Anna: Tschüs. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Du, Anna, weißt du, was ich jetzt mache? Anna: Nö. Ardhi: Ich geh’ jetzt in die Arbeit. Anna: Du bist doch hier in der Arbeit. Ardhi: Ja schon, aber ich fühl’ mich hier wie zu Hause. Anna: Ja gut, dann geh arbeiten, koch was und ruf mich an, wenn das Essen fertig ist. Tschüs!
Ladies first

Ladies first

2019-10-0409:58

Anna: Hallo. Ardhi: Hallo. Anna: Hier ist: Ardhi: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Mit der Folge: „Ladies first“. Anna: Conny, Bernd und ihre drei kleinen Töchter sind eigentlich eine ganz normale Familie. Aber etwas ist anders: Ardhi: Conny, die Frau, geht in die Arbeit. Und ihr Mann, Bernd, ist zu Hause, bei den Kindern. Anna: Das ist immer noch etwas Besonderes, etwas Ungewöhnliches. Ardhi: Deshalb wollen wir heute über „Rollenbilder“ sprechen. Anna: Rollen – das sind in der Soziologie die verschiedenen Funktionen , die ein Mensch hat. Ardhi: In der Soziologie ist es zum Beispiel auch eine Rolle, eine Frau oder ein Mann zu sein. Tja … Anna: Von jeder Rolle hat man ein bestimmtes Bild, also wie man in dieser Rolle sein soll. Das nennt man „Rollenbild“. Ardhi: Man hat solche „Rollenbilder“ natürlich auch von Männern und Frauen. Anna: Du meinst: von Frauen und Männern. Die Frauen kommen zuerst. Ladies first! Ardhi: Ja, also: Bei uns geht es heute darum: Was ist für uns männ... äh … weiblich und was männlich? Anna: Du, Ardhi, warum heißt es eigentlich „weiblich“? Das Substantiv ist doch „Frau“. Ardhi: „Weiblich“ kommt von „Weib“. Das ist das alte Wort für „Frau“. Anna: Ach stimmt. Ardhi: Es gibt „die Frau“ und „weiblich“. Und es gibt „das Weib“ und dazu das Adjek tiv „weibisch“ – das hat aber heute eine negative Bedeutung. Anna: „Weibisch“ ist: Wenn ein Mann etwas tut, was (ironisch) „richtige Männer“ nor malerweise nicht tun. Ardhi: Das Wort „weiblich“ ist dagegen neutral oder positiv. Anna: Was ist für Sie „weiblich“? Was assoziieren Sie mit „Frau“? Aufgabe Anna: „Weiblich“ … äh … intuitiv und sensibel. Ardhi: Intuitiv und sensibel – (zweifelnd) Ah ja. Und was ist für Sie „männlich“, liebe Hörerinnen und Hörer? Aufgabe Ardhi: „Männlich“: ähm … aktiv und … selbstbewusst. Anna: Aktiv und selbstbewusst – (zweifelnd) Ah ja. Und nun das Interview mit Conny. Ardhi: Aber wir wollten doch zuerst Bernd hören! Anna: Ich finde es aber besser, wenn Conny zuerst kommt. Also bitte. Ardhi: Aber ... Anna: Also: Conny geht in die Arbeit und Bernd ist bei den Kindern zu Hause. Davon erzählt Conny jetzt. Conny: Und manchmal sagen mir Frauen: „Ja, aber kann dein Mann das denn? Kocht er denn den Kindern was Vernünftiges zu essen? Und zieht er die auch warm genug an?“ Dann merk’ ich, wie viele Frauen das ihren Männern gar nicht zutrauen, vielleicht. Denn daran denk’ ich nie. Ardhi: Na toll! Wir haben nichts erklärt. Unsere Hörer haben wahrscheinlich nichts verstanden. Anna: Sie haben bestimmt fast alles verstanden. Stimmt’s? Ardhi: Aber sie haben vielleicht nicht verstanden, was das heißt: „jemandem etwas zutrauen“. Anna: So? Du meinst sie haben das nicht verstanden? Du traust ihnen ja nicht viel zu! Ardhi: Doch ich traue ihnen viel zu – ich weiß, dass sie gut in Deutsch sind. Wenn sie Conny jetzt noch mal hören, werden sie bestimmt verstehen, was das heißt: „jemandem etwas zutrauen“. Conny: Und manchmal sagen mir Frauen: „Ja, aber kann dein Mann das denn? Kocht er denn den Kindern was Vernünftiges zu essen? Und zieht er die auch warm genug an?“ Dann merk’ ich, wie viele Frauen das ihren Männern gar nicht zutrauen, vielleicht. Denn daran denk’ ich nie. Ardhi: Viele Frauen glauben also nicht, dass ein Mann gut für die Kinder sorgen kann. Sie trauen es einem Mann nicht zu. Schade! Anna: Hören wir jetzt, was Bernd dazu meint. Ardhi: Ähm, wollten wir nicht vorher über die Umfrage sprechen? Anna: Ich finde es aber jetzt besser, wenn wir gleich Bernd hören. Ardhi: Dann mag ich nicht mehr! Anna: Sei doch nicht albern! Ardhi: (seufzt) Ach … Frauen sind intuitiv und sensibel. Anna: (seufzt) Und Männer sind aktiv und selbstbewusst. Anna + Ardhi: Ach ja! Anna: Na gut, dann eben zuerst die Umfrage … Ardhi: Ja. 75 Prozent der Männer finden es gut, wenn ein Mann zu Hause bleibt, bei den Kindern. Aber nur 2 Prozent aller Männer machen es auch. Anna: Warum bleiben so wenige Männer zu Hause, bei den Kindern? Ardhi: Bernd wird gleich zwei Gründe sagen, zwei Faktoren. Anna: Hören Sie nun Bernd. Bernd: Es ist einmal ein materieller Punkt. Frauen verdienen weniger. Frauen sind in der Regel in den schlechteren Positionen, haben nicht die Kar- rieremöglichkeiten, die Männer haben. Äh, das ist ein ganz wichtiger und wesentlicher Faktor. Der andere ist das Rollenbild, das Männer von sich haben. Ein Mann, der Wäsche wäscht, der Essen kocht, der einkauft, der Kindern den Popo sauber macht, das stimmt nicht immer überein mit dem Bild, das Männer von sich haben. Es ist also eine Anti- Macho-Welt ... und viele erfahren das auch als weibisch, als ... ja, un- männlich. Ich denke, dass das so die Hauptfaktoren sind. Anna: Der eine Grund ist: Die Frau verdient oft weniger Geld als der Mann. Ardhi: Der andere Grund ist: Die Männer denken, dass sie nicht mehr männlich wir ken, wenn sie die Hausarbeit machen. Das Rollenbild von einem Mann ist an ders. Anna: Können Sie die beiden Gründe noch mal mit eigenen Worten sagen? Aufgabe Anna: Man kann es zum Beispiel so sagen: Ardhi: Erster Punkt: Frauen verdienen weniger. Zweiter Punkt: Viele Männer finden es unmännlich, zu Hause zu bleiben. Anna: Oder: Ardhi: Erstens: Materieller Grund. Zweitens: Rollenbild eines Mannes. Anna: Bernds Satz war ungefähr so: Ardhi: Ein Mann, der sich um die Kinder kümmert – „das stimmt nicht überein mit dem Bild, das viele Männer von sich haben.“ Anna: Anders gesagt: Ardhi: Das passt nicht zu dem Bild, das viele Männer von sich haben. Anna: Was kann denn das für ein Bild sein? Äh … Macho? Einsamer Cowboy? Oder ... was gibt es denn noch für Helden ? Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Die Wiederholung. Sie trauen es ihren Männern nicht zu. Ardhi: Sie trauen es ihren Männern nicht zu. Anna: Was ist für Sie „weiblich“? Ardhi: Was ist für Sie „weiblich“? Anna: Ein materieller Grund. Ardhi: Ein materieller Grund. Anna: Das stimmt nicht mit dem Bild überein. Ardhi: Das stimmt nicht mit dem Bild überein. Anna + Ardhi: Tschüs! Ardhi: Äh … Ladies first. Anna: Nein, nein, du zuerst. Ardhi: Nein du, du bist doch ... Anna: Na, mach schon, du zuerst. Ardhi: Nein ... Anna: Also, okay. Anna + Ardhi: Tschüs!
Anna: Hallo. Hier ist: Ardhi: „Grüße aus Deutschland.“ Sie hören die Folge: „Ardhi und der Kindergarten“. (für sich) Was? Wer nur immer diese Titel aussucht … Anna: Wir sind auch heute wieder zu Gast bei Conny und Bernd, einem Ehepaar, das die Rollen in der Familie getauscht hat. Und das bedeutet: Ardhi: Die Frau, Conny, arbeitet und verdient das Geld. Anna: Und der Mann, Bernd, ist zu Hause. Er kümmert sich um die drei kleinen Kin der und um den Haushalt. Ardhi: Früher war Conny zu Hause und hat sich um Amanda gekümmert. Das ist die älteste Tochter. Aber dann wollte Conny wieder arbeiten. Anna: Conny erzählt nun, was sie besonders gut an ihrer neuen Situation findet. Was ist das Wichtigste an dem, was Conny sagt? Conny: Ich geh’ morgens aus dem Haus und kann dann den ganzen Tag an die Arbeit denken. Ich muss nicht daran denken: Hm ... vielleicht hat die Amanda Husten, vielleicht soll ich doch den Arzt anrufen? Oder: Ah, jetzt muss sie aber schlafen und dann muss ich gleichzeitig noch das und das machen und die Wäsche aufhängen … Ich kann den ganzen Tag nur an die Arbeit denken. Und abends komm’ ich zurück. Das ist ganz schön. Ich muss mich nicht auf zwei und drei Sachen konzentrieren, sondern nur auf eine. Anna: Denken Sie bitte kurz nach: Wie haben Sie gemerkt, was „das Wichtigste“ ist? Aufgabe Anna: Vielleicht haben Sie gemerkt, dass Conny das Gleiche mehrmals sagt. Oder Sie haben gemerkt, dass Conny bestimmte Wörter stark betont, also etwas lauter und kräftiger spricht. Ardhi: Hören Sie bitte Conny noch mal und achten Sie wieder auf das Wichtigste. Conny: Ich geh’ morgens aus dem Haus und kann dann den ganzen Tag an die Arbeit denken. Ich muss nicht daran denken: Hm ... vielleicht hat die Amanda Husten, vielleicht soll ich doch den Arzt anrufen? Oder: Ah, jetzt muss sie aber schlafen und dann muss ich gleichzeitig noch das und das machen und die Wäsche aufhängen … Ich kann den ganzen Tag nur an die Arbeit denken. Und abends komm’ ich zurück. Das ist ganz schön. Ich muss mich nicht auf zwei und drei Sachen konzentrieren, sondern nur auf eine. Anna: Na, das Wichtigste gehört? Aufgabe Ardhi: Conny kann den ganzen Tag an die Arbeit denken. Sie muss nicht an die Kin der und den Haushalt denken. Anna: Das heißt: Sie kann sich auf eine Sache konzentrieren. Ardhi: Sie kann „an die Arbeit denken“. Oder: Sie kann „sich auf die Arbeit konzent rieren“. Ardhi: Conny findet jedenfalls diese Lösung gut. Anna: „Die Lösung“, „etwas lösen“: Zum Beispiel: eine Mathematikaufgabe lösen. Ardhi: Oder: „ein Problem lösen“. Anna: Das Problem war: Conny wollte wieder arbeiten, aber: wohin mit den Kindern? Die Lösung war: Bernd bleibt zu Hause. Ardhi: Bernd ist auch zufrieden mit dieser Lösung. Er findet sie auch gut. Anna: Warum findet Bernd diese Lösung gut? Marion: Und wie ist das für dich, Bernd, bist du auch zufrieden mit dieser Lö- sung? Bernd: Also, ich bin zufrieden mit dieser Lösung. Ich fühl’ mich auch sehr glücklich, so viel Zeit für die Kinder zu haben, auch viel mehr Zeit für mich zu haben ... Anna: Warum ist Bernd zufrieden mit dieser Lösung? Aufgabe Ardhi: Weil er jetzt mehr Zeit hat, für sich und für seine Kinder. Marion: Und wie ist das für dich, Bernd, bist du auch zufrieden mit dieser Lösung? Bernd: Also, ich bin zufrieden mit dieser Lösung. Ich fühl’ mich auch sehr glücklich, so viel Zeit für die Kinder zu haben, auch viel mehr Zeit für mich zu haben ... Anna: Amanda, die Älteste, geht schon in den Kindergarten. Bernd hat sie gefragt, ob sie es schön findet, dass er sie in den Kindergarten bringt. Amanda: Ja, ich … ich find's schön, dass … dich in Kindergarten bring mich ... Anna: Amanda ist klein. Sie macht noch Fehler. Wie würde man das richtig sagen? Ardhi: Ja, ich finde es schön, dass du … Aufgabe Ardhi: Ja, ich finde es schön, dass du mich in den Kindergarten bringst. Anna: Das hast du aber schön gesagt, kleiner Ardhi! Ardhi: Ha ha, sehr witzig! Anna: Ardhilein, magst du jetzt vielleicht ein paar Ausdrücke wiederholen? Ardhi: Nein! Anna: (für sich) Ein schwieriges Kind. Gut, dann eben nicht. Ardhi: Doch!!! Anna: Na also, geht doch. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Conny kann den ganzen Tag an die Arbeit denken. Ardhi: Conny kann den ganzen Tag an die Arbeit denken. Anna: Sie muss sich nicht auf zwei, drei Sachen konzentrieren. Ardhi: Sie muss sich nicht auf zwei, drei Sachen konzentrieren. Anna: Bernd ist zufrieden mit dieser Lösung. Ardhi: Bernd ist zufrieden mit dieser Lösung. Anna: Jetzt singt Amanda für Sie noch ein bekanntes Lied. Amanda: Alle meine Entchen schwimmen auf dem See, schwimmen auf dem See, Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh’. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Tschüs. Ardhi: Kommst du mit in den Kindergarten? Anna: Nö, ich will nicht! Ardhi: Ach, komm doch mit! Anna: Will aber nich! Will aber nich! So ein Kindergarten!!! Ardhi: Und das soll eine seriöse Sendung sein!
Rollentausch

Rollentausch

2019-10-0409:18

Anna: Hallo, herzlich willkommen! Ardhi: Herzlich willkommen bei: „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören: „Rollentausch“. Liebe Hörerinnen und Hörer, Sie fragen sich jetzt si cher, was dieser Titel bedeutet. Ardhi: Der Rollentausch - die Rollen tauschen. Anna: Rollen gibt es im Theater, zum Beispiel: Er spielt die Rolle des Hamlet. Ardhi: „Rolle“ ist aber auch ein Wort aus der Soziologie, der Wissenschaft vom sozialen Leben. Anna: In der Soziologie sagt man, dass jeder Mensch verschiedene Rollen im Leben hat. Ardhi: Eine Frau hat zum Beispiel in einer Familie die Rolle der Mutter, der Hausfrau und der Freundin des Mannes. Anna: Und ihr Mann hat zum Beispiel diese Rollen: Er ist Vater, Partner der Frau und er verdient das Geld. Wir wollen Ihnen heute ein Ehepaar vorstellen: Conny und ihren Mann Bernd. Ardhi: Conny und Bernd sind seit sechs Jahren verheiratet und haben drei kleine Kinder. Eigentlich eine ganz normale Familie. Anna: Aber etwas ist anders bei ihnen: Ardhi: Conny und Bernd haben die Rollen in der Familie getauscht. Conny, die Frau, geht in die Arbeit und verdient das Geld. Und Bernd, der Mann, ist zu Hause. Anna: Er ist zu Hause und macht dort alle Arbeiten. Zum Beispiel: die Kinder waschen und anziehen, Essen machen, Geschirr spülen, putzen ... Ardhi: Kurz gesagt: Er kümmert sich um die Kinder und um den Haushalt. „Sich küm mern um jemanden oder etwas.“ Anna: So etwas ist auch heute noch ungewöhnlich. Was würden Sie Conny und Bernd gerne dazu fragen? Aufgabe Ardhi: Hören wir nun Conny und Bernd selbst. Anna: Warum haben sie die Rollen getauscht? Marion: Conny, du gehst in die Arbeit und verdienst das Geld und du, Bernd, küm- merst dich um die Kinder und um den Haushalt. Warum habt ihr die Rollen getauscht? Conny: Weil ich unbedingt wieder arbeiten wollte. Bernd: Ja, der Hauptgrund war, Conny wollte arbeiten und ich finde, dass sie auch die Möglichkeit haben muss, arbeiten zu können. Ich habe die ganze Zeit gearbeitet, während Conny unser erstes Kind, die Amanda, zu Hause betreut hat. Und jetzt muss sie eine Chance haben, finde ich. Anna: Warum haben Conny und Bernd die Rollen getauscht? Aufgabe Ardhi: Weil Conny wieder arbeiten wollte. Anna: Conny wollte „unbedingt“ wieder arbeiten. Ardhi: Das bedeutet: Es war ihr sehr wichtig, wieder zu arbeiten. Anna: Sie wollte unbedingt wieder arbeiten. Liebe Hörerinnen und Hörer, wie reagieren Sie eigentlich auf den Rollentausch von Conny und Bernd? Finden Sie es normal oder sind Sie erstaunt? Finden Sie es schlecht oder finden Sie es toll? Ardhi: Wie reagieren Sie? Aufgabe Ardhi: Ich finde es toll. Also, ich bin fast ein bisschen neidisch auf Bernd. Anna: Neid? Warum? Ardhi: Ich würde auch gerne zu Hause bei den Kindern bleiben. Aber Frauen wollen meistens, dass der Mann das Geld verdient. Anna: Das glaube ich gar nicht, dass die meisten Frauen so denken. Aber, Ardhi, ich bin wirklich erstaunt ... ja, ich bin überrascht. Ardhi: Du bist erstaunt? Warum? Anna: Ich dachte immer, alle Männer wollen arbeiten und Karriere machen. Aber das stimmt gar nicht. Ardhi: Na ja, es gibt eben auch andere Männer. Anna: Hören wir jetzt, wie andere Leute reagieren, wenn sie von dem Rollentausch hö ren Marion: Es ist ja ungewöhnlich, was ihr da macht. Wie reagieren denn die anderen Leute in eurer Umgebung darauf? Was sagen die so dazu? Conny: Ganz unterschiedlich. Da war Erstaunen und Ungläubigkeit und dann auch so was wie Neid da. Neid bei den Männern, dass sie gesagt haben: Ei- gentlich toll, zu Hause zu bleiben und nicht zu arbeiten. Und Neid auch bei den Frauen, die gesagt haben: Toll, du musst nicht auf deine Karriere ver zichten. Anna: Na, reagieren die Leute ähnlich wie Sie? Oder ganz anders? Ardhi: Die Reaktion der Leute war: Erstaunen – „das Erstaunen“. Anna: Kennen Sie das Adjektiv dazu? Aufgabe Ardhi: „Erstaunt.“ Die Leute sind erstaunt, dass Conny und Bernd die Rollen getauscht haben. Das kommt nicht so oft vor. Dann war da noch: „der Neid“ Anna: Kennen Sie das Adjektiv? Aufgabe Ardhi: „Neidisch.“ Die Frauen sind neidisch auf Conny, denn sie würden auch gerne ar beiten. Anna: Und noch eine Reaktion hat Conny genannt: Ardhi: „Die Ungläubigkeit.“ Anna: Wie könnte dazu das Adjektiv sein: Ardhi: „Die Ungläubigkeit“? Aufgabe Ardhi: „Ungläubig.“ Anna: Sie kennen sicher das Verb, das darin steckt: Ardhi: „Glauben.“ Die Leute können nicht glauben, dass Bernd zu Hause ist. Anna: Sie reagieren ungläubig. Ardhi: Hören wir die Reaktionen der Leute noch mal. Anna: Achten Sie diesmal besonders auf Folgendes: Ardhi: Was sagen die Frauen zu Conny? Conny: Da war Erstaunen und Ungläubigkeit und dann auch so was wie Neid da. Neid bei den Männern, dass sie gesagt haben: Eigentlich toll, zu Hause zu bleiben, nicht zu arbeiten. Und Neid auch bei den Frauen, die gesagt ha- ben: Toll, du musst nicht auf deine Karriere verzichten. Anna: Die Frauen sagen zu Conny: „Toll, du musst nicht auf deine Karriere verzichten.“ Ardhi: „Auf etwas verzichten“ bedeutet: Etwas nicht machen, was man gerne machen würde. Anna: Aber Conny muss nicht auf ihre Karriere verzichten. Sie kann Karriere machen. Also: sie kann in ihrer Arbeit viel Erfolg haben. Wiederholung mit Nachsprechpausen Ardhi: Die Wiederholung. Anna: Conny wollte unbedingt wieder arbeiten. Ardhi: Conny wollte unbedingt wieder arbeiten. Anna: Bernd kümmert sich um die Kinder. Ardhi: Bernd kümmert sich um die Kinder. Anna: Conny muss nicht auf ihre Karriere verzichten. Ardhi: Conny muss nicht auf ihre Karriere verzichten. Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal. Ardhi: Tschüs. Anna: Du, Ardhi, du würdest also auf deine Karriere verzichten? Ardhi: Ja. Ich würde wirklich lieber zu Hause bleiben. Anna: Also, ich würde lieber arbeiten. Ardhi: Ja, dann wären wir ja das ideale Paar! Allerdings ... ich hätte dann kein eigenes Geld ... Anna: Tja, wenn du mich ganz lieb bittest, bekommst du Geld von mir - vielleicht ... Ardhi: Na also, nein, dann lieber nicht!
Studentenleben - Zimmer

Studentenleben - Zimmer

2019-10-0409:481

Anna: Guten Tag, liebe Hörerinnen und Hörer. Ardhi: Guten Tag. Herzlich willkommen zu „Grüße aus Deutschland“. Anna: Sie hören die Folge: Studentenleben: die Zimmersuche. Anna: Heute sprechen wir über ein Problem, das viele Studenten an deutschen Uni versitäten kennen: die Suche nach einem Zimmer oder einer Wohnung. Ardhi: (räuspert sich) Wenn man neu in eine Stadt kommt zum Studieren, braucht man natürlich als erstes mal ein Zimmer. Aber wie findet man das? Also, das findet man … äh … Das ist ja blöd, wenn ich selbst die Fragen stelle und dann beantworte. Du, Anna, könntest du bitte wieder so tun, als wüsstest du nichts ? Anna: Alter Macho! Na ja, für dich tu ich doch alles. Also: Wie findet man denn ein Zimmer? Ardhi: Nun - hören wir mal einen Studenten aus Vietnam, der gerade ein Zimmer sucht. Er studiert in einer anderen Stadt, möchte aber in München ein Prakti kum machen. Anna: Ein Praktikum machen – das heißt: eine Zeitlang in einem Betrieb mitarbeiten, meistens ohne Bezahlung, ohne Geld zu bekommen. Oft ist ein Praktikum Teil des Studiums. Der Student stand gerade vor dem Infoboard der Universität München. Ardhi: In jeder Universität gibt es Infoboards mit wichtigen Informationen. Dort hän gen zum Beispiel auch Zimmerangebote. Anna: „Zimmerangebote“ – Leute bieten Zimmer an. Ardhi: Ein Zimmer kann man aber auch finden, indem man sich beim Studentenwerk erkundigt, also indem man beim Studentenwerk nachfragt. (leise) He, Anna! Anna: Aua! Ardhi: Was ist das Studentenwerk? Anna: Was ist denn das Studentenwerk? Ardhi: Ja, das ist eine Organisation, die Studenten hilft. Das Studentenwerk hat zum Beispiel Wohnheime für Studenten. Anna: Man erkundigt sich also beim Studentenwerk nach einem Zimmer? Ardhi: Ja. Aber was ist das Problem bei den Wohnheimen? Anna: Liebe Hörerinnen und Hörer, hören Sie den Studenten aus Vietnam. Und du Ardhi, kauf dir einen Fragecomputer! Erwin: Wie findet man hier ein Zimmer, wenn man neu anfängt? Student: Wenn man neu anfängt … äh, gibt es sehr viele Möglichkeiten … äh … Wenn man sofort ein Zimmer haben möchte, dann macht man es so wie ich jetzt momentan … Erwin: Ja. Sie suchen gerade? Student: Ich suche momentan ein Zimmer, weil ich hier in München ein Praktikum mache, suche ich kurzfristig … kurzfristig ein Zimmer. Ähm … aber wenn man… man könnte sich auch beim Studentenwerk … erkundigen3, die haben ziemlich … sehr viele Wohnangebote. Allerdings sind die Zimmerzahlen in München momentan sehr begrenzt und deswegen wird man wahrscheinlich nicht sofort ein Zimmer bekommen. Ardhi: Liebe Hörerinnen und Hörer, was ist das Problem bei den Wohnangeboten des Studentenwerks? Aufgabe Ardhi: „Die Zahl der Zimmer ist begrenzt.“ Es gibt also nicht für jeden sofort ein Zim mer, einfach, weil es nicht genügend gibt. Anna: (ironisch) Na toll! Die armen Studenten! Und … wie ist es eigentlich in so ei nem Studentenwohnheim? Ardhi: Weiß ich nicht, keine Ahnung. Anna: Ich soll doch fragen! Ardhi: Ach so … ja ja … ähm … hören wir dazu Christoph. Was könnte das bedeu ten: „multikulti“? Christoph: Also es ist multikulti hoch drei, es ist bunt gemischt … Und hier zieht einer aus und da zieht die nächste ein und ... Also, ich hab’ das eigentlich nur immer als großen Schmelztiegel in Erinnerung. Also, ich hatte 'ne Freundin, die da gewohnt hat, und es waren … hier waren Perser und da waren Ukrainer und da sind Chinesen eingezogen und da sind die Franzosen ausgezogen und da sind die Spanier dann gekommen und ... also es war eine ganz tolle Sache, weil man eben auch viel Kontakt mit … ähm … Leuten von ganz woanders her hat. Ardhi: Was meint Christoph, wenn er sagt: Es ist dort „multikulti“? Aufgabe Anna: Er meint, dass es international ist. Ardhi: Man bekommt Kontakt zu Menschen aus aller Welt. Anna: Und wenn man noch keinen Platz im Wohnheim hat? Wo sucht man dann? Ardhi: Man muss sich privat ein Zimmer suchen. Anna: Ist das nicht schwierig? Ardhi: Christoph hat sehr schnell ein Zimmer gefunden und zwar so: Christoph: Ähm … ich hab’ festgestellt , es gibt im Internet eigentlich die besten Angebote. Ardhi: Und hier hat Christoph nachgeschaut: www.studenten-wg.de. Studenten aus dem Ausland können sich bei den Studentenwerken auch nach dem Service paket erkundigen. Anna: Soll ich jetzt wieder die Frage stellen? - Was ist denn das Servicepaket? Ardhi: Also: Im Servicepaket bekommt man ein bis zwei Semester lang ein Zimmer in einem Wohnheim, kulturelle Angebote, Essen in der Mensa , zum Teil auch Sport- und Sprachkurse und auch andere Hilfen. Anna: Und was kostet das? Ardhi: Im Moment so zwischen 150 und 350 Euro im Monat. Anna: Nicht schlecht! Ardhi: Ja, wenn du überlegst … oft kostet allein das Zimmer schon 300 Euro. Und so hat man alles zusammen. Anna: Und wo findet man die Studentenwerke? Ardhi: Man kann sich bei der Universität erkundigen. Oder … Anna: ... man schaut ins Internet. Ardhi: Genau. Unter: www.studentenwerke.de Anna: Wobei kann das Studentenwerk denn noch helfen? Ardhi: Zum Beispiel einen Job zu finden. Anna: Aha. Ardhi: Eine wichtige Organisation für Studenten ist auch noch der AstA. Anna: Das ist die Vertretung der Studenten. Der AStA setzt sich für die Interessen der Studenten ein und hilft ihnen. Ardhi: Ausländische Stundenten können sich hier nach allem erkundigen: Visum, Fi nanzen, aber auch Tipps für Kultur, Kontakte und so weiter. Am besten sucht man unter dem Stichwort „ASTA“ im … Anna: … Internet. Ardhi: (eifrig) Und hier noch eine wichtige ... Anna: (trocken) Internetadresse? Ardhi: Speziell für ausländische Studenten gibt es noch Informationen unter: www.internationale-studierende.de Anna: Aber jetzt reicht´s mit den Adressen. Ardhi: Und hier noch ein Tipp einer Informatik-Studentin, wenn man mal nicht weiter weiß: Studentin: Ansonsten: einfach fragen, fragen. Wenn man sich viel an der Universität aufhält, dann lernt man auch die Leute kennen und so kriegt man die ganzen Informationen am besten mit. Anna: Wie spricht man die anderen Studenten an? Mit „du“ oder „Sie“? Ardhi: Was meinen Sie, liebe Hörerinnen und Hörer? Aufgabe Ardhi: Normalerweise spricht man andere Studenten mit „du“ an. Anna: Und Professoren spricht man am besten so an: „Frau“ oder „Herr Professor“ und dazu den Namen. Ardhi: Noch Fragen? Anna: Nein, nein, nein, die Zahl meiner Fragen ist begrenzt. Ardhi: Na dann - die Wiederholung. Wiederholung mit Nachsprechpausen Anna: Man kann sich beim Studentenwerk erkundigen. Ardhi: Man kann sich beim Studentenwerk erkundigen. Anna: Die Zahl der Zimmer ist begrenzt. Ardhi: Die Zahl der Zimmer ist begrenzt. Anna: Die besten Angebote gibt es im Internet. Ardhi: Die besten Angebote gibt es im Internet. Bis zum nächsten Mal! Anna: Tschüs! Ardhi: Du, Anna? Anna: Hm? Ardhi: Was hat dir denn in deinem Studium eigentlich am besten gefallen? Anna: Hm … die Studenten. Ardhi: So, so. Na gut, dass ich da nicht dabei war. Anna: (lacht)
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