Da hilft nur Blasmusik

Da hilft nur Blasmusik

Update: 2019-10-041
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Ardhi: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer!
Anna: Sie hören:
Ardhi: „Grüße aus Deutschland“.
Anna: Mit der Folge:
Ardhi: „Da hilft die Blasmusik.“
Anna: Einmal im Jahr, Ende September, feiert man in München 14 Tage lang ein großes Fest, das Oktoberfest. Das Besondere an diesem Volksfest sind nicht nur die vielen Karussells, sondern vor allem die „Bierzelte“. Das sind sehr große Zelte, so groß wie Häuser. Die Bierzelte gehören den Münchner Brauereien. In einer Brauerei macht man … natürlich Bier.
Ardhi: Auf dem Oktoberfest gibt es zirka 10 Bierzelte mit Platz für je 6000 - 8000 Menschen. Das hört sich dann so an.

(Gesang im Bierzelt)
Die Hände zum Himmel und lasst uns fröhlich sein. Wir klatschen zusammen und
keiner ist allein.

Ardhi: In der Mitte eines Bierzeltes ist eine Bühne. Dort spielt eine Blaskapelle ...
Anna: .. und spielt Blasmusik.
Ardhi: Die Leute sitzen an Tischen auf langen Holzbänken. Das heißt, viele stehen eigentlich auf den Bänken und tanzen zur Musik. Oder sie schunkeln. Anna: „Schunkeln“ – das bedeutet: Man hängt sich im Sitzen bei seinem Nachbarn ein und wiegt sich im Takt der Musik nach rechts und nach links.
Ardhi: So kommt man ganz leicht in Kontakt mit fremden Menschen.
Anna: Natürlich schunkelt man nicht nur, sondern isst auch etwas, meistens Brathuhn und dazu eine Breze.
Ardhi: Die Breze: das ist ein salziges Gebäck.
Anna: Wenn Sie so etwas bestellen wollen, müssen Sie der Kellnerin ins Ohr schreien:
Ardhi: „Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte!“
Anna: Dazu trinkt man Bier aus Ein-Liter-Gläsern. Man sagt dazu:
Ardhi: „Eine Maß Bier“. Sie fragen sich jetzt sicher: Wie kann jemand einen Liter Bier trinken oder noch mehr?
Anna: Das frage ich mich auch. Manche Leute trinken sogar vier Maß Bier oder mehr!
Ardhi: Na, da hilft die Blasmusik.
Anna: (lacht)
Ardhi: Man singt gemeinsam mit der Blaskapelle einen Trinkspruch und dann – trinkt man.
Anna: Bei einem Trinkspruch trinkt man auf das Wohl und die Gesundheit von allen, jedenfalls so ungefähr.
Ardhi: Zum Beispiel bei einer Hochzeit: Prost! Auf das Brautpaar! Auf dem Oktoberfest trinkt man auf etwas ganz Wichtiges in Bayern: auf die Gemütlichkeit. Anna: „Gemütlich“ bedeutet: angenehm, bequem.

Ardhi: Eine gemütliche Wohnung zum Beispiel ist warm, freundlich, mit bequemen Möbeln. Man fühlt sich dort wohl.
Anna: „Gemütlich“ bedeutet auch: „langsam“ …
Ardhi: (langsam und ruhig) … ruhig, ohne Stress. Man kann zum Beispiel gemütlich
spazieren gehen, gemütlich Kaffee trinken … Anna: (ruhig) … gemütlich arbeiten …
Ardhi: Wenn es der Chef nicht sieht …
Anna: Jedenfalls: Man trinkt „auf die Gemütlichkeit“ und das klingt dann so:

(Gesang im Bierzelt)
Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Ein Prosit, ein Prosit der Gemütlichkeit! Oans, zwoa, drei, gsuffa!

Anna: Ooans zwooa drei ksuffa -
Ardhi: – das heißt: „eins, zwei, drei – austrinken“. Und dann trinken alle. Und das alle fünf Minuten.
Anna: (ironisch) Alle fünf Minuten - sehr gemütlich.
Ardhi: Na ja, und das machen dann ungefähr jedes Jahr 6 Millionen Menschen. So viele besuchen nämlich jährlich das Oktoberfest.
Anna: Kein Wunder, dass ältere Bayern das Oktoberfest nicht mehr so schön finden. Wie zum Beispiel dieser Herr:

Bayer: Es ist bei Weitem nicht mehr so wie früher, nicht mehr gemütlich, nicht
mehr so angenehm.

Ardhi: Wie war es früher auf dem Oktoberfest?

Aufgabe

Anna: Früher war es gemütlich und angenehm. Aber warum geht er dann noch aufs Oktoberfest?
Ardhi: Es ist eben Tradition.

Bayer: Tradition ist wichtig, find’ ich. Feste Verhaltensweisen weiterzugeben an

die nächste Generation. Sonst wird das alles so öd und leer, unser Dasein.

Ardhi: Für diesen Mann ist Tradition wichtig. Denn: „Sonst wird alles so öd und leer, unser Dasein“.
Anna: „Öd und leer“: so beschreibt man zum Beispiel eine Landschaft, in der es nichts Schönes gibt, keinen Baum, keine Pflanzen, kein Wasser …
Ardhi: Der Mann meint also: Wenn es keine Tradition mehr gibt, wird das Leben so langweilig wie eine leere Landschaft. Öd und leer .
Anna: Ich glaube aber, viele jüngere Besucher kommen nicht wegen der Tradition. Was macht zum Beispiel diese junge Frau auf dem Oktoberfest?



Junge Frau: Ja, einfach nur feiern, einfach nur genießen, neue Leute kennen
lernen, internationale Leute kennen lernen, einfach nur Spaß gemeinsam haben, was man so, ohne Oktoberfest auf der …
Einkaufsstraße nicht hat – da gehen die Leute einfach stur an einem vorbei …

Anna: Was macht die junge Frau auf dem Oktoberfest?

Aufgabe

Anna: Feiern, Spaß haben, Leute kennen lernen.
Ardhi: Ja, sie meint, normalerweise, auf der Straße, ist es anders: „Da gehen die Leute stur an einem vorbei“ - man schaut den anderen nicht an. Man nimmt keinen Kontakt auf.
Anna: „Stur sein“ bedeutet auch: eigenwillig sein, keine Kompromisse machen.
Ardhi: Man sagt: „ein sturer Mensch“. Sicher kennen Sie auch so jemanden.
Anna: (leise) Klar, hier direkt neben mir.
Ardhi: (räuspert sich) Das hab ich jetzt nicht gehört.
Anna: Na dann: Ein Prosit der Gemütlichkeit!
Ardhi: Auf die … Wiederholung!

Wiederholung mit Nachsprechpausen

Anna: Eine Maß Bier, bitte.

Ardhi: Zwei Maß Bier, bitte.

Anna: Was? Zwei? Na ja, mit der Blasmusik … Ardhi: Du kriegst doch auch eine Maß.
Anna: Sehr nett. Äh:
Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte.

Ardhi: Ein halbes Huhn und eine Breze, bitte.

Anna: Es ist nicht mehr gemütlich.

Ardhi : Es ist nicht mehr gemütlich.

Anna: Die Leute gehen stur vorbei.

Ardhi: Die Leute gehen stur vorbei.

Anna: Und jetzt sag doch bitte mal auf Bayerisch – wegen der Tradition: Also tschüs, Leute!
Ardhi: Oiso Servus, Leit.

Anna: Wie? Oisosevusleit?
Ardhi: Des miass ma no üben.
Anna: Wie bitte?
Ardhi: Das müssen wir noch üben. Anna: Ah gäh.
Ardhi: Ho,ho,ho, nicht schlecht.
Anna: Freili4.

2 bayerisch für: Also tschüs, Leute!
3 bayerisch für: Das finde ich nicht!
4 bayerisch für: Ja, natürlich,
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