Der Nachtvogel, Teil A

Der Nachtvogel, Teil A

Update: 2019-10-044
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Description

Anna: Hallo, hier sind wir wieder mit:
Ardhi: Hallo.
Anna: Ähm, hier ist wieder:
Ardhi: „Grüße aus Deutschland“.
Anna: Teil A der Folge „Der Nachtvogel“.
Anna: Ja, Ardhi, was ist denn mit dir los? Du hast ja eine ganz dicke Backe !
Ardhi: Ach, ich hab’ Zahnschmerzen .
Anna: Oh je, Zahnschmerzen. Und warum gehst du nicht zum Zahnarzt?
Ardhi: Zum Zahnarzt? Ähm, weil es ... weil ich ... keine Zeit habe! Wir müssen doch jetzt die Sendung machen und ...
Anna: Aber Ardhi, dann gehst du eben gleich nach der Sendung zum Zahnarzt. Ardhi: Aber dann muss ich einkaufen und dann muss ich noch ...
Anna: Ardhi!?
Ardhi: Ja?
Anna: Hast du etwa Angst vor dem Zahnarzt?
Ardhi: Angst? Was ist das?
Anna: Die Angst, die Ängste. Man kann auch sagen: die Furcht. Und jemand, der oft
Angst hat, ist ängstlich. Man kann auch sagen, er ist …
Ardhi: Ja, ja, aber ich habe keine Angst. Es ist nur ... Äh, was machst du da am Com puter?
Anna: Schau mal, hier im Internet. Ich habe das Wort „Angst“ eingegeben. Über
300.000 Einträge! Und hier, eine Homepage: www.ich-habe-angst.de
Ardhi: Mhm, ganz interessant. Aber können wir jetzt mit der Sendung anfangen? Anna: Wovor Menschen alles Angst haben ... Angst vor Spinnen, Angst vor Mäusen
...
Ardhi: Zeig mal ... Angst vor dem Chef … na ja … Angst vor der Dunkelheit … he, Angst vor Frauen ... na so was!
Anna: Wovor kann man noch alles Angst haben? Fällt Ihnen noch etwas ein? Wovor haben Menschen Angst? Sie haben Angst vor …

Aufgabe

Anna: Das Mädchen, das wir gleich hören werden, hat zum Beispiel Angst vor Schul aufgaben.

Marion: Lucy, wenn du Angst hast, wovor hast du dann Angst?
Lucy: Vor Schulaufgaben, zum Beispiel.
Marion: Wenn du nicht gelernt hast, oder?
Lucy:
Ja, auch wenn ich gelernt hab’. Egal. Ich hab’ immer Angst vor Schulaufgaben.

Anna: Lucy hat also Angst, dass sie die Prüfungen nicht schafft.
Ardhi: Och, die Arme.
Anna: Ja, sei froh, dass du nicht weißt, was Angst ist. Ardhi: (murmelt etwas Unverständliches)
Anna: Jetzt erzählt Leo von seiner Angst.

Marion: Leo, hast du manchmal Angst?
Leo: Ja, nicht oft, aber schon.
Marion: Und wovor hast du dann Angst?
Leo:

Also, wenn ich alleine zu Hause bin und draußen alles dunkel ist, und es klopft jemand an der Türe von außen oder klingelt … Und dann hab ich halt Angst, dass der jetzt einfach einbricht in die Wohnung und so … Und … ja, eigentlich nur davor.

Ardhi: An der Tür klopfen ...
Und an der Tür klingeln ...
Anna: Wovor hat Leo Angst, wenn jemand an der Tür klopft oder klingelt?

Leo:
… Und dann hab ich halt Angst, dass der jetzt einfach einbricht in die Wohnung und so …

Anna: „In eine Wohnung einbrechen“ – das heißt: jemand öffnet ein Fenster oder ei ne Tür von einer fremden Wohnung mit Gewalt, weil er etwas wegnehmen, also stehlen will.
Ardhi: Leo hat also Angst, dass jemand …

Aufgabe

Ardhi: Leo hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht.
Anna: Es gibt eine Geschichte von einem Jungen, der auch Angst hatte, wenn er abends allein zu Hause war. Die Geschichte heißt: „Der Nachtvogel“ und ist von Ursula Wölfel.
Ardhi: Kenn’ ich nicht.
Anna: Macht nichts. Du wirst gleich den ersten Teil dieser Geschichte hören.

Der Nachtvogel
Ein Junge hatte immer große Angst, wenn er nachts allein in der Wohnung sein musste. Seine Eltern gingen oft am Abend fort.

Anna: Ach, das kenne ich. Als ich ein Kind war, habe ich dann Geräusche gehört und gedacht, dass jemand in der Wohnung ist.
Ardhi: Es war, als ob jemand in der Wohnung wäre?
Anna: Ja, genau: Es war, als ob jemand in der Wohnung wäre.
Ardhi: Ja, das kenne ich auch.
Anna: Aber du hattest natürlich keine Angst.
Ardhi: Äh … nein.
Anna: Schön für dich. Der Junge dagegen hatte große Angst.




Dann konnte der Junge vor Angst nicht einschlafen. Er hörte etwas rauschen, und
das war, als ob jemand im Zimmer atmete. Er hörte ein Rascheln und ein Knacken, und das war, als ob sich etwas unter seinem Bett bewegte. Aber viel schlimmer war der Nachtvogel.

Anna: „Der Nachtvogel“ – das ist ein Fantasiename. Der Junge hat den Vogel so ge nannt.
Ardhi: Und was ist das für ein Vogel?
Anna: Versuchen Sie bitte, sich jetzt beim Hören den Vogel vorzustellen. Ardhi: Wie sieht der Vogel aus? Wie groß ist er? Welche Farbe hat er?

Aber viel schlimmer war der Nachtvogel. Der Junge sah ihn immer ganz still draußen
auf der Fensterbank sitzen, und wenn unten ein Auto vorüberfuhr, schlug der Vogel mit den Flügeln und der Junge sah den riesigen Schatten von den Flügeln an der Zimmerdecke.

Anna: Uah, für mich ist der Vogel sehr groß und dunkel.
Ardhi: Na ja, so groß kann er ja nicht sein, wenn er Platz auf der Fensterbank hat.
„Die Fensterbank“ - das ist ein Metall- oder Holzbrett vor dem Fenster.
Anna: Ja, aber seine Flügel sind sehr groß, sie sind riesig.
Ardhi: Nein, nicht die Flügel, sondern der Schatten der Flügel ist riesig. Auch ein ganz kleiner Vogel hat einen großen Schatten, wenn das Licht von unten kommt.
Anna: Trotzdem, für mich ist der Vogel groß und gefährlich, wenn er so mit den Flü geln schlägt, wenn er die Flügel bewegt … uah. Und … und weil’s so schön gruselig war, hören wir die Stelle noch mal:

Aber viel schlimmer war der Nachtvogel. Der Junge sah ihn immer ganz still draußen auf der Fensterbank sitzen, und wenn unten ein Auto vorüberfuhr, schlug der Vogel
mit den Flügeln und der Junge sah den riesigen Schatten von den Flügeln an der Zimmerdecke.

Anna: Aber du verstehst das ja nicht. Du hast ja vor nichts Angst.
Ardhi: Nicht einmal vor der Wiederholung!
Anna: Wenn Sie wollen, können Sie die Sätze nachsprechen.

Wiederholung mit Nachsprechpausen

Anna: Wovor hast du Angst?

Ardhi: Wovor hast du Angst?

Anna: Ardhi hat Angst vor dem Zahnarzt.

Ardhi: (räuspert sich) Ich habe keine Angst vor dem Zahnarzt.

Anna: Er hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht.

Ardhi: Er hat Angst, dass jemand in die Wohnung einbricht.

Anna: Nächstes Mal hören Sie, wie die Geschichte mit dem Nachtvogel weitergeht. Ardhi: Wir danken an dieser Stelle sehr herzlich dem Verlag Beltz & Gelberg, dass wir diese spannende Geschichte hier in der Sendung verwenden dürfen.
Anna: Tschüs. Ardhi: Tschüs.

Anna: Na, wie geht’s mit dem Zahn?
Ardhi: Och, ich glaub’, schon etwas besser ...
Anna: Du willst also nicht zum Zahnarzt gehen?
Ardhi: Ich hab’ dir doch schon gesagt, dass ich keine Zeit habe und dass ich nachher noch ...
Anna: … Angst habe.
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