DiscoverAlles Geschichte - Der History-PodcastPIRATEN - Francis Drake, Freibeuter und Abenteurer
PIRATEN - Francis Drake, Freibeuter und Abenteurer

PIRATEN - Francis Drake, Freibeuter und Abenteurer

Update: 2025-09-05
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Pirat im Dienst der Königin - Francis Drake, geboren 1543, begann als Sklavenhändler. Dann plünderte er spanische Schiffe und Küstenstädte, umsegelte dabei die Welt und schlug sogar noch die mächtigste spanische Flotte aller Zeiten, die legendäre Armada, in die Flucht. Francis Drake wurde Englands Nationalheld, eine Art Robin Hood der Ozeane. Von Brigitte Kohn (BR 2009)

Credits
Autorin: Brigitte Kohn
Regie: Martin Trauner  
Es sprachen: Franziska Ball, Martin Umbach, Johannes Hitzelberger, Ulrich Frank, Katja Amberger
Redaktion: Hildegard Hartmann

Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks 2009

Besonderer Linktipp der Redaktion:

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Und hier noch ein paar besondere Tipps für Geschichts-Interessierte:


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Wir freuen uns über Feedback und Anregungen zur Sendung per Mail an radiowissen@br.de.

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Hier ein Auszug der Folge zum Nachlesen:


ZITATOR FRANCIS DRAKE:
„Seht, so enden Verräter!“


ERZÄHLERIN:
Drake hat das Szepter nun fest in der Hand, die Reise wird ein voller Erfolg. Im September 1580 läuft Drakes Flotte unter der Führung seines Flagschiffs, der legendären Golden Hind, nach drei Jahren in den heimischen Hafen von Plymouth ein. England jubelt, Drakes Ruhm verbreitet sich in ganz Europa. Er hat eine ungeheure Leistung als Seemann vollbracht, die verhassten Spanier an den pazifischen Küsten ausgeplündert, wichtige Handelsbeziehungen hergestellt und herausgefunden, dass es südlich der Magellanstraße keinen Südkontinent gibt, dass vielmehr der Atlantische und der Pazifische Ozean dort ineinander übergehen. Und er hat unermessliche Reichtümer an Bord, die sofort in den Schatzkammern der Königin eingelagert werden. Der spanische Gesandte schäumt vor Wut und beantragt eine Audienz.


ZITATOR GESANDTER:
„Im Namen seiner Majestät des Königs von Spanien erhebe ich schärfsten Protest und fordere die sofortige Rückgabe des spanischen Eigentums!“


ZITATORIN KÖNIGIN ELISABETH:
„Senor de Mendoza, was fällt Euch ein, Euch in meine Staatsgeschäfte zu mischen? Ich erwarte eine schriftliche Entschuldigung Eures Gebieters wegen dieser Verletzung der Etikette!“


ERZÄHLERIN:
Am 4. April 1581 gibt Drake ein großartiges Festessen für Elisabeth an Bord der Golden Hind. Eine riesige, kaum zu bändigende Menschenmenge säumt das Ufer. Als die Königin das Schiff betritt, rutscht ihr ein rotes Strumpfband herunter. Ohne große Umstände streckt sie ihr schlankes Bein aus und befestigt es wieder an der richtigen Stelle. Absicht oder nicht, wer weiß das schon? Elisabeth ist eine Meisterin der Selbstinszenierung. Die Seemänner johlen vor Begeisterung.  Drake wird zum Ritter geschlagen. Danach kauft er sich ein großes Landgut und betätigt sich als Unternehmer und Politiker.


O-TON PROFESSOR KLEIN:
„Er war ja mehrere Male Parlamentsmitglied und war auch in vielen Ausschüssen. Aber interessant ist, dass die Redebeiträge von Drake nie in den Protokollen auftauchen. Er war nicht der Starparlamentarier. Ich glaube, dass er ein ganz guter Regionalpolitiker gewesen ist. In Devon hat er eine ganze Menge gemacht für die Sicherung der Küsten.“


ERZÄHLERIN.
Das ist auch nötig, denn die Spanier rüsten zum Krieg. Elisabeth hat 1587 die schottische Königin Maria Stuart hinrichten lassen, das verschärft die Spannungen. Seit Philipp II. von Spanien Portugal annektiert hat, ist seine Macht noch gewachsen, nun soll auch England dran glauben. 1588 schickt Philipp die legendäre Armada, die größte Flotte der damaligen Zeit, gegen das Inselreich aus. Die gewaltigen Schiffe wirken wie schwimmende Kasernen. Jeder hält sie für unbesiegbar, aber das ist ein Irrtum. Die Spanier werden vernichtend geschlagen. Drake, inzwischen zum Vizeadmiral ernannt, hat die englische Flotte erfolgreich modernisiert. Er nimmt auch selbst an der Schlacht teil, und allein sein Name lässt die Spanier erzittern.


O-TON PROFESSOR KLEIN:
„Die Führungsstruktur bei den Spaniern war ganz hierarchisch. Der Oberbefehlshaber hat sozusagen den Unterbefehlshabern genaue Direktiven gegeben und die Spanier sind ja auch immer in so einer Halbmondformation gesegelt, und die Engländer waren flexibler.“


ERZÄHLERIN:
Wie ein Rudel Hyänen, das einen Elefanten jagt, schießen die modernen englischen Schiffe auf die Armada zu. Auf den Enterkampf, für den die Armada konstruiert ist, lassen sich die Engländer gar nicht erst ein. Fünf Stunden lang tobt eine brutale Seeschlacht. Wenn sich die angeschossenen spanischen Schiffe kenternd zur Seite neigen, ergießt sich kübelweise Blut ins Meer und färbt das Wasser rot. Sturm kommt auf und treibt die fliehenden Schiffe gegen die umtosten Felsklippen. Das Ende der Armada ist ein Desaster.


MUSIK


ERZÄHLERIN:
Dass der Zugriff Spaniens auf England dauerhaft abgewehrt werden konnte, daran haben die Leistungen Francis Drakes großen Anteil. Doch mit der spanischen Seemacht ist es noch lange nicht vorbei. Als Drake versucht, ihr in weiteren Expeditionen den Todesstoß zu versetzen scheitert er. Die Spanier haben dazugelernt. Sie fürchten Drake, den sie El Dragon, den Drachen nennen, wie der Teufel das Weihwasser, und sie rechnen jetzt überall mit ihm. Für den Matrosen Heinrich Hasebeck sind Drakes Attacken während seiner letzten Fahrt 1595 nach Südamerika nur ein sinnloses Gemetzel.


ZITATOR MATROSE HASEBECK:
„Da krachte es schon. Die Spanier hatten uns sehr wohl bemerkt, hatten uns nahe genug herankommen lassen und dann präzise das Feuer eröffnet. Augenblicklich herrschte Krieg. Fast von allen Seiten wurde auf uns gefeuert. Schon ein Schuss der ersten Salve traf in unseren Bug, riss dort ein Loch hinein und einen Mann entzwei. Ich sah, wie jemand die Leiche des zerfetzten Mannes über Bord wuchtete, und ich sah, wie ein Seemann versuchte, einen Schwall Blut von sich abzuwischen. Vorwärts, ihr Hunde, brüllte Drake.“


ERZÄHLERIN:
Nichts wünschen die Spanier mehr als Drakes Tod. Doch Drake stirbt nicht im Kampf, er stirbt an der Ruhr, die unter den erschöpften Männern schnell um sich greift. Im Fieberwahn kurz vor seinem Tod im Januar 1596 stößt er wilde Flüche aus und verlangt nach seiner Rüstung. Am nächsten Tag wird seine Leiche in einen Bleisarg gebettet und unter dem Donner der Kanonen der See übergeben.
Und Hasebeck? Der steht nicht dabei. Er ist von Bord geflohen, zusammen mit seiner Geliebten, einer schwarzen Frau namens Maria, die er in Rio de la Hacha kennen gelernt hat. Sein Tagebuch lässt er an Bord zurück, er braucht es jetzt nicht mehr. Irgendwo im heutigen Kolumbien verliert sich seine Spur.


 







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Brigitte Kohn