Neues Herz statt alter Muster
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Einstieg und Perspektivwechsel
Wenn ich diesen Text lese, dann holt er mich heraus aus einer vorweihnachtlichen Stimmung, in der ich mich gerade befinde. Ich bereite Gottesdienste vor. Ich besuche Weihnachtsmärkte und freue mich auf den Heiligen Abend. Und dann so ein Text. Gut, ich konzentriere mich. Raus aus dem Lukasevangelium, Kapitel 2, Maria und Joseph, den Hirten und Engeln, und hinein in das elende Tun des Volkes Israel ein paar Jahrhunderte vor Jesu Geburt.
Im Wesentlichen gibt es zwei Dinge, die Gott im Buch Maleachi anklagt: Zum einen haben die Israeliten Gott gegenüber ungehorsam gehandelt. Sein Wort an sein Volk war klar und eindeutig: Der HERR, euer Gott, wird euch in das Land bringen, das ihr in Besitz nehmen sollt. Dort wird er mächtige Völker vertreiben und euch ihr Land geben: die Hetiter, Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter – sieben Völker, die größer und stärker sind als ihr. „Der HERR, euer Gott, wird sie euch ausliefern. Ihr sollt sein Urteil an ihnen vollstrecken und sie töten. Verbündet euch nicht mit ihnen und schont sie nicht! Geht keine Ehen mit ihnen ein! Verheiratet eure Töchter nicht mit ihren Söhnen und nehmt ihre Töchter nicht als Frauen für eure Söhne! Sonst werden sie eure Kinder dazu verführen, dem Herrn den Rücken zu kehren und anderen Göttern zu dienen. Darüber würde der HERR in Zorn geraten und euch bald vernichten.“ So kann ich es im 5. Buch Mose, Kapitel 7, nachlesen (5. Mose 7,1–4).
Mischehen, Glaubensfragen und Erfahrungen heute
Sie sollten keine Frauen aus anderen Völkern nehmen. Das hatte den einfachen Grund, dass diese Frauen andere Götter mitbrachten. Der Israelit, der eine Frau aus einem anderen Volk heiratete, hatte irgendwann ein Problem: Welchem Gott dienen wir jetzt? Zu welchem Gottesdienst gehen wir? Damals war es auch die Frage: Welchem Gott opfern wir? Von welchem Gott erwarten wir etwas? Und wie erziehen wir eigentlich unsere Kinder? Gott verbietet die Liebe nicht, aber er hat den Überblick und weiß, was für den Menschen gut ist und wohin er steuert, wenn er Entscheidungen trifft. In der Tat müssen wir das heute noch bedenken. Wie oft habe ich gehört, wenn jemand aus unserer Gemeinde jemanden kennenlernte, der kein Christ war: „Ich werde so lange beten, bis er/sie Christ ist.“ – „Er/sie wird schon irgendwann dahinterkommen, dass es gut ist, an Jesus zu glauben.“
Es wäre falsch zu sagen, dass dies nie der Fall war. Durchaus habe ich das erlebt – Gott sei Dank. Ein Christ und ein Nichtchrist kamen zusammen, und tatsächlich bekehrte sich der Nichtchrist irgendwann. Aber dass dies immer so wäre, kann ich leider nicht behaupten. Wie oft erlebe ich Menschen, die sich für eine Ehe mit einem Nichtchristen entschieden und später erfuhren, wie komplizierter alles wird – vor allem die Frage: Wie erziehen wir unsere Kinder? Viel Herzeleid ist entstanden, weil den Gefühlen mehr gehorcht wurde als dem Wort Gottes.
Untreue, Hartherzigkeit und die Mahnung Gottes
Und dann ist im Buch Maleachi noch die andere Sünde Israels angesprochen: Untreue und Ehescheidung. Sicher waren nicht alle Männer untreu, aber offensichtlich so viele, dass es Maleachi auffiel. Man hielt die eigene Frau nicht mehr aus. Sie hatte sich im Laufe der Jahre verändert. Etwas Neues musste her. Für die Männer war das damals einfacher als für die Frauen. Die kamen nicht so leicht aus der Ehe heraus. Der Mann musste lediglich einen Scheidebrief schreiben, und weg war die, die ihm im Weg stand. Jesus, der Sohn Gottes, sagt später, dass der Scheidebrief eigentlich keine gute Lösung war, sondern eingeführt wurde, weil das Herz mancher Männer so hart war. Es war nicht weich, nicht liebend, nicht zugewandt, nicht aufopfernd, nicht gütig, nicht barmherzig, nicht selbstlos, nicht … Während ich das schreibe, denke ich an einige Passagen der Bibel, die ich mir immer wieder sagen muss und um deren Inhalt ich immer wieder bete. Diese Bibelverse stehen im Galaterbrief, Kapitel 5,22–23. Mit einem Gebet kombiniert lautet es so:
Lass Frucht des Geistes in mir wachsen, hilf mir, sie zu leben. Hilf mir, allen Menschen und besonders meiner Ehefrau damit zu begegnen. Lass in mir wachsen: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, Nachsicht und Selbstbeherrschung.
Weihnachten, Sünde und das neue Herz
So, nun kann ich wieder in die heile Zeit der Weihnacht abtauchen. In der alles schön, gemütlich, nett und … Moment, war das wirklich so? Vielleicht hat dieser Text doch mehr mit Weihnachten zu tun, als ich zuvor dachte. Sagt nicht der Engel in einem Traum zu Joseph: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden.“ (Matthäus 1,21)
Plötzlich sehe ich den Zusammenhang. Jesus kommt nicht in eine heile Welt mit schneebedeckten Wanderwegen und glücklich aussehenden Hirten. Er kommt hinein in das Elend unserer Sünde. Er kommt, um die Schuld auf sich zu nehmen und uns Befreiung zu schenken. Er kommt, damit wir eine Verwandlung unseres Herzens erleben. Wie hart waren die Herzen der Männer gegenüber ihren Frauen – und ganz sicher war es umgekehrt genauso. Und heute ist es oft nicht anders. Da hinein kommt Weihnachten. Dort hinein kommt der Sohn Gottes, Jesus Christus. Er bietet uns an, was Jahrhunderte vor seinem Kommen prophezeit wurde:
„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.“ (Hesekiel 36,26–27)
Jesus kommt in unsere Welt. Jesus kommt in Ihre kleine Welt. Er kommt in Ihre zerbrochenen Beziehungen, Ihre Ehe, Ihre Treulosigkeit, Ihre Hartherzigkeit. Er kommt nicht, um Sie auszuschimpfen, sondern um neu mit Ihnen zu beginnen. Halten Sie ihm doch Ihr Herz hin und bitten Sie ihn, es zu füllen, mit seinen Gaben.
Sie haben Fragen zum christlichen Glauben, Personen der Bibel und dazu, was das heute mit Ihrem Leben zu tun hat? – Fragen Sie doch einmal Nikodemus.AI:
Autor: Benjamin Gies
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