Vom Fasten zum Fest

Vom Fasten zum Fest

Update: 2025-12-12
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1. Advent – Erinnerung und Erwartung



Morgen feiern wir den dritten Advent. Doch was feiern wir eigentlich? Viele wissen vielleicht noch: Die Adventszeit ist die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Im Advent sehen Christen zurück auf die Ankunft des Herrn Jesus, wie sie uns in der Bibel als „Weihnachtsgeschichte“ überliefert ist. Als Christen sehen wir aber auch voraus auf die Ankunft des Herrn als Herrscher dieser Welt und Vollender des Reiches Gottes. Sind das heute noch Gründe zum Feiern? Wo löst die Botschaft vom Kommen Jesu noch Freude aus?



So erging es wohl auch dem Volk Israel. Die Zeit der Gefangenschaft in Babylon ist vorbei. Zwanzig Jahre sind sie wieder in ihrer Heimat. Sie feiern die Feste, doch Freude kann nicht aufkommen. Der Wiederaufbau der verwüsteten Stadt Jerusalem und des völlig zerstörten Tempels war mit viel Mühe und Entbehrungen verbunden. So wurde das Volk mutlos, und die Arbeiten am Tempel kamen zum Erliegen. In dieser Situation trat Sacharja auf, ein Prophet, der mit Rückkehrern aus Babylon gekommen war. Seine von Gott gegebene Botschaft stiftet Trost und Hoffnung. „Fürchtet euch nicht!“, darf er seinem Volk sagen. Im Vers 13 heißt es sogar: „Fürchtet euch nur nicht und stärkt eure Hände!“ Das bedeutet: „Seid nicht mutlos! Macht weiter! Baut weiter in Jerusalem und an seinem Tempel! Es gibt Hoffnung und Zukunft! Gott hat Großes vor!“

 



2. Gottes Zusagen an sein Volk



Gott, der Herr Zebaoth, selbst spricht durch seinen Boten zu seinem Volk. Dieses Volk hat seinen Ursprung in Abraham. Diesem Mann versprach Gott: „Deine Nachkommen werden einmal ein großes Volk sein, und durch sie werden alle Völker gesegnet werden.“ Das waren Versprechen gegen jeden äußeren Anschein, aber Abraham glaubte dem Herrn.



Jahrhunderte später waren Abrahams Nachkommen tatsächlich ein großes Volk geworden. Sie glaubten an Abrahams Gott. Aber Israels Glaube war ständig angefochten und umkämpft. So kam es immer wieder zum Götzendienst in Israel. Gott strafte sein Volk dafür. Andere Völker, die größer und mächtiger waren, plagten Gottes Volk.

Diese Aussage erschreckt mich. Wo hat unser Volk Gott verlassen, und was sind die Folgen?



Aber Gott steht zu seinen Zusagen, die er schon Abraham gegeben hatte. Und so schickte Gott Propheten, die an seine Verheißungen erinnerten. Einer von ihnen war Sacharja, der dem Volk sagen soll: „Ich gedenke wohlzutun dem Hause Juda. Fürchtet euch nur nicht!“ Zu dieser Ermutigung muss der Prophet aber ein „Aber“ anfügen.








3. Der Ruf zur Umkehr und das menschliche Versagen



Zu Taten muss er aufrufen: „Redet die Wahrheit, richtet gerecht, schafft Friede, meidet böse Gedanken und schwört nicht falsche Eide. Das alles hasst der Herr.“ Die Ermahnungen fassen die Zehn Gebote kurz zusammen. Hier geht es nicht nur um einzelne sittliche Taten, sondern darum, dass eine Sinnesänderung – Buße – geschieht. Das ganze Leben soll von diesen Worten Gottes bestimmt werden.



Dass Gottes Gebote gut sind, wird mit Sicherheit auch heute nicht bestritten. Wenn sie eingehalten würden, wären Polizei, Sicherungsmaßnahmen und Gerichte überflüssig. Aber so ist es eben nicht. Worte des Apostels Paulus fallen mir ein. Im Brief an die Gemeinde in Rom schreibt er: „Wollen habe ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will.“ Weiter fragt er sich: „Wer wird mich aus dieser Gefangenschaft erlösen?“ Doch diese Gewissheit hat er: „Dank sei Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn.“

 



 


4. Gottes neues Handeln in Christus



Damit bin ich wieder beim Wort des Propheten, der sagen darf: „Ich, der Gott eurer Väter, gedenke wohlzutun dem Hause Juda.“ Für uns Christen hat sich diese Zusage mit dem Kommen Jesu erfüllt. Er, der Sohn Gottes, kam in die Welt. In einem alten Adventslied singe ich: „Es kommt der Herr der Herrlichkeit, ein König aller Königreich, ein Heiland aller Welt zugleich, der Heil und Leben mit sich bringt.“



Ja, mit diesem Jesus ist Neues geworden. So spricht Johannes in seinem Evangelium: „Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Die Gebote Gottes sind damit nicht aufgehoben, doch ich kann sie ganz anders sehen.



So schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes im Neuen Testament: „Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da will ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen. … Ich will meine Gesetze in ihren Sinn geben, und in ihr Herz will ich sie schreiben.“



Möglich ist dies, indem Jesus nach dem Willen Gottes in diese Welt kam und seinem Vater in allem gehorsam war. Ja, er hat die Strafe, die ich verdient habe, auf sich genommen. Dort am Kreuz ist er gestorben. Aber er ist auch der Auferstandene. Wenn ich in meinem Leben ihm vertraue, dann gilt: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Korinther 5,17)






5. Neue Freude, neues Leben, neue Perspektive



Das Fasten soll dem Hause Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Festzeiten werden. Diese gewaltige Botschaft galt dem seufzenden, innerlich zerrissenen Volk. Was sollte durch dieses Wort geschehen? Der Blick der Trauernden sollte einmal hinweg gelenkt werden – vom Gegenwärtigen hin zum Kommenden. Daher werden die einstigen Fasttage zu Gedenktagen der Freude gemacht. Denn nicht dem Tode, dem Leben gehört die Zukunft.



Wie viel mehr gilt das durch Jesus! Nicht das Gericht, sondern die durch ihn erworbene Gerechtigkeit gilt mir. Ist das nicht wirklich Grund zur Freude? „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude.“ Das will ich ganz bewusst singen.



Kommt es aus dem Herzen, dann wird es ansteckend sein. Dem Volk Israel wird gesagt: Es werden noch Völker kommen und Bürger vieler Städte, und die Bürger der einen Stadt werden zur anderen gehen und sagen: Lasst uns gehen, den HERRN anzuflehen und zu suchen den HERRN Zebaoth; wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.



Diese Verheißung hat sich erfüllt. Ja, Gott lässt uns immer wieder staunen. Bis zum heutigen Tag lässt er Wunder geschehen. Dass so viele Menschen zum Herrn Zebaoth gefunden haben, ist ein großes Wunder. Von daher will ich nicht auf die leerer werdenden Kirchen sehen, sondern mich daran freuen, dass Gottes Sache – wenn auch anders – weitergeht.



Heute sind wir es, die Auskunft geben können, wenn Fremde uns am Gewand zupfen und nach dem einen wahren Gott fragen. Wir können dann antworten: Es ist der Herr Zebaoth, der Gott Abrahams und Israels, der Vater unseres Herrn Jesus Christus. Wer zu ihm ruft, dem wird er antworten, und wer zu ihm kommt, den wird er nicht hinausstoßen.

 



Sie haben Fragen zum christlichen Glauben oder zur Bibel? – Fragen Sie doch Nikodemus.AI





 


Autor: Edgar Schwarz





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