Wenn Segen billig wird
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1. Geistliche Ermüdung und Gottes leidenschaftliche Liebe
Wieviel Ermüdung und Verflachung im persönlichen Glaubensleben und im Leben der Gemeinde gibt es heute! Vielen geht es nur noch um das eigene Wohlergehen.
Maleachi erlebt, wie Gott selbst sich zu Wort meldet. Er ist bewegt von leidenschaftlicher Liebe. Aber sein Volk ist blind für diese Liebe Gottes. Ihm fehlt jegliche Ehrfurcht. Deshalb speist es Gott mit minderwertigen Opfern ab. Es sind Priester, die maßgeblich dazu beitragen, dass die Gottesdienste zu einer oberflächlichen Veranstaltung verkommen sind.
Die geistlichen Führer sollten das Volk auf die Begegnung mit dem heiligen Gott vorbereiten, doch nun wirft Gott ihnen mangelnde Hingabe und Missbrauch ihrer Macht vor. Sie verschleudern seinen Segen. Gott stellt klar, dass er allein die Quelle des Segens ist. Die Priester hatten diesen Zusammenhang jedoch aufgelöst und segneten jeden – völlig unabhängig davon, wie er sich Gott gegenüber verhielt. Die Sünde des Volkes wurde nicht nur vertuscht, sondern mit vermeintlichem Segen übertüncht. [Unklar: „übertüncht“ als bewusste Täuschung gemeint?]
2. Gottes Warnung und der Ruf zur Umkehr
Gott warnt. Noch greift er nicht hart durch, sondern gibt den geistlichen Führern eine Bewährungsfrist. Diese kann der Mensch zur Umkehr nutzen oder nutzlos verstreichen lassen. Allerdings rettet nur eine radikale Umkehr vor dem drohenden Gericht. Sie beginnt mit aufmerksamem Hören auf Gott – und aus dem Hören muss ein Gehorchen werden.
Gott wartet darauf, dass der Mensch ihm gibt, was ihm zusteht: die Ehre seines Namens und eine heilige Scheu vor seiner Gegenwart im Gottesdienst [Unklar: „Gottesdienst“ – kein Link angegeben]. Wird Gott Ehrfurcht verweigert, verwandelt sich Segen in Fluch.
3. Hartes Gericht über die untreuen Priester
Gott kündigt den respektlosen Führern seines Volkes die Vollstreckung eines furchtbaren Gerichts an. Drei krasse Bilder gebraucht er dazu: Zuerst bricht er die zum Segnen erhobenen Hände. Dann schleudert er ihnen Mist ins Gesicht und lässt sie damit ihre mangelnde Ehrfurcht am eigenen Leib spüren. Schließlich entsorgt er sie wie die Müllabfuhr Abfall.
Gott erinnert an seinen Bund mit Levi, dem Stamm in Israel, der für den Dienst im Tempel ausgesondert war. Seine Aufgabe war es, dem Volk Gottes Frieden zu vermitteln. Nur wenn die Priester Gott ernsthaft fürchteten und seinem Willen gehorchten, sollten Leben und Frieden Wirklichkeit werden.
4. Verantwortung heutiger geistlicher Leiter und der Gemeinde
Auch heute trägt jeder, dem Gott den Auftrag der Wortverkündigung gibt, große Verantwortung. Gott erwartet Aufrichtigkeit, Respekt vor seinem Wort und eine Lebensführung, die seinem Willen entspricht. Er verheißt Friede – Schalom – ein Leben aus der Fülle seiner Kraft.
Noch einmal betont Maleachi im Auftrag Gottes die zentrale Aufgabe eines Priesters: seine Lippen sollen die Erkenntnis bewahren, und man soll aus seinem Mund das Gesetz erfragen; denn er ist ein Bote des Herrn der Heerscharen. Es geht dabei nie nur um Wissen über Gott, sondern um eine lebendige Beziehung zu ihm.
Die Gemeinde braucht biblische Wegweisung und eine vollmächtige Anwendung des Wortes Gottes. Gottes Boten sollen frei sein von Menschenfurcht und unerschrocken für die Wahrheit einstehen.
Wir merken: Geistliche Leiter tragen bis heute hohe Verantwortung. Aber auch die Gemeinde hat Verantwortung dafür, dass sie Gottes Wort hört – und nicht nur menschliche Meinungen. Wie Theologe Walter Lüthi schrieb: „Wenn ohne Vollmacht oder gar völlig verkehrt verkündigt wird, dann ist das die Schuld der Gemeinde.“
Unsere Aufgabe ist es, für diejenigen zu beten, die Wortverkündigung, Seelsorge und Mitarbeiterbegleitung übernehmen, sie zu unterstützen und selbst aufmerksam zu hören und zu tun, was Gott sagt. Dann segnet uns Gott mit Heil und Leben.
Autor: Hartmut Stropahl
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