Neues Unterrichtsfach 'Informatik und Medienbildung' in BW: Sind Lehrer ausreichend vorbereitet?
Update: 2025-09-15
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GEW: Lehrkräfte brauchen Fortbildungen
Es fehle an den erforderlichen Fortbildungen für die Lehrkräfte, sagt Monika Stein von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Dabei gehe es um "den Umgang und vor allem um die Vermittlung von Medienkompetenz." Die notwendigen Kenntnisse und klare Handlungsanweisungen für den Unterricht müssten die Lehrer schnell bekommen. Denn das Ziel sei ein guter und fundierter Unterricht.
Es ist sehr sportlich, mit dem Fach 'Informatik und Medienbildung' an den Start zu gehen.Quelle: Monika Stein, GEW-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg
Der Bildungsplan für 'Informatik und Medienbildung' wird gerade erst erarbeitet und soll laut baden-württembergischem Kultusministerium im Schuljahr 2027/28 in Kraft treten. Bis dahin solle sich das Fach an den Inhalten zur Medienbildung orientieren, die die Schulen bisher in anderen Fächern vermittelt haben. Wie die Schulen diese Vorgabe umsetzen würden, sei noch unklar, ergänzt die GEW-Landesvorsitzende. Das Kultusministerium sei deshalb gefordert, die Lehrkräfte beim Unterrichten des neuen Fachs zu unterstützen.
'Informatik und Medienbildung': Schüler nicht eingebunden
Von dem neuen Unterrichtsfach 'Informatik und Medienbildung' erhofft sich Monika Stein, dass Schüler den kritischen Umgang mit Inhalten auf Social Media lernen. Dafür sei die bisher an den Schulen stattfindende Projektarbeit nicht ausreichend. Sie hätte sich jedoch die Mitwirkung der Schüler bei der Erarbeitung der Inhalte gewünscht, beispielsweise über die Beteiligung des Landesschülerbeirats in Baden-Württemberg. Denn Erwachsene wüssten teilweise nicht, welche Inhalte Jugendliche auf Social Media konsumieren würden.
GEW gegen pauschales Handyverbot für Jugendliche
Kritisch sieht die baden-württembergische GEW-Landesvorsitzende ein pauschales Verbot der Handynutzung für Jugendliche. Als Konsequenz könnten sie Erwachsene weniger um Rat, Hilfe und Unterstützung bitten. Das sei aber notwendig, wenn Jugendliche im Netz Inhalten begegnen würden, vor denen sie Angst haben. "An dieser Stelle sind wir gut beraten, nicht mit pauschalen Verboten zu arbeiten."
Social Media als Bestandteil im Schulunterricht notwendig
Im Vordergrund muss nach Ansicht der GEW der kritische Umgang mit Social Media stehen. Dazu gehöre ein Verständnis dafür zu bekommen, wie die Algorithmen funktionierten - also warum bestimmte Inhalte immer wieder angezeigt würden, ergänzt Monika Stein. Diese Kompetenzen müssten die Schüler erhalten. "Und wenn wir es nicht in der Schule machen, erreichen wir nicht alle." Denn nicht alle Eltern hätten die Zeit und die Kompetenz, ihre Kinder ausreichend über Social Media zu informieren und aufzuklären: "Von daher ist es notwendig, dass es tatsächlich in der Schule stattfindet."
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