Eine gottlose Gesellschaft
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Geht es Ihnen auch so, dass Sie schon gar keine Nachrichten mehr hören möchten? Mir kommt es vor, als ob die Welt aus den Fugen geraten ist. Als ob nichts mehr an seinem richtigen Platz steht. Ich denke an die Messerangriffe in Bussen und auf Marktplätzen. Da werden wildfremde Leute rücksichtslos und ohne Erbarmen angegriffen und getötet. Ich denke an die vielen Kriegsschauplätze in der Welt. Da werden Kriege geführt, bei denen jeder sich seine Gerechtigkeit selbst baut. Wenn er meint, dass er Recht hat, darf er sich dann dieses Recht holen? Auch mit Gewalt?
Aber es ist ja nicht erst heute so. Wenn ich in die Bibel schaue, finde ich einen Vers. der schon vor mehr als 2.500 Jahren geschrieben wurde. Der Prophet Jesaja hat ihn den Menschen mit großer Wut entgegen geschleudert:
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen!
Habgier, Lügen, Überheblichkeit, Bestechlichkeit, Alkoholsucht: all das gab es schon in der Gesellschaft damals. Und es kommt mir vor, als haben die Menschen nichts dazugelernt.
Ich habe darüber nachgedacht, was für mich so schlimm daran ist, wenn Böses gut und Gutes böse genannt wird. Schlimm ist für mich, dass ein Wertegefüge auseinanderbricht.
Welche Werte haben wir als Gesellschaft gemeinsam? Was ist uns ganz selbstverständlich wichtig? Woran wollen wir uns halten? Und woran soll sich - bitte schön - auch der andere halten? Das ist ja das Verrückte: Werte haben wir sehr wohl in unseren Herzen. Alle und jeder! Der Messerstecher findet es überhaupt nicht in Ordnung, wenn er selbst mit einem Messer attackiert wird. Das Land, das andere mit Raketen angreift, ist empört, wenn eine Rakete zurückgeschossen wird. Also ist es nicht der Wert an sich, der in Frage gestellt wird.
Sicher und in Frieden möchte jeder leben. Was sich ändert, das ist die Sichtweise, und das sind die Folgen, die daraus gezogen werden. Ich finde, der andere hat falsch gehandelt. Und daher nehme ich mir das Recht, das wieder so grade zu biegen, wie es meinem Rechtsempfinden passt. Notfalls mit Gewalt.
Wo liegt der Fehler? Der Fehler liegt darin, dass ich dann nur auf mich allein schaue, auf meine Bedürfnisse, auf mein Rechtsempfinden. Wenn wir ein Miteinander wollen, in dem jeder seinen gleichberechtigten Platz hat, egal ob er arm ist oder reich, gesund oder krank, stark oder schwach, dann brauchen wir ein Wertefundament, das alle anerkennen.
Der Staat Deutschland hat diese Werte in den Gesetzen festgelegt.
Als Christ lebe ich in einem Wertesystem, das noch viel weiter geht. Denn Habgier, Lüge, Überheblichkeit - das ist nach unserem Strafgesetzbuch nicht strafbar.
Aber das Wertesystem der Bibel, das Gott uns mitgibt, das deckt auf, wie verletzend auch solch ein Verhalten ist.
Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen!
Wenn ich etwas gut oder böse finde, dann spricht Gott mir zu: Prüf das noch einmal! Ist es wirklich gut? Ist es wirklich böse? Wie geht es dem anderen damit? Findet ihr eine gemeinsame Lösung, so dass sich keiner benachteiligt fühlt?
So lebt eine Gesellschaft, die mit Gott lebt.
Und ausgerechnet der Politiker Gregor Gysi, ein bekennender Atheist, ein Nicht-Glaubender, sagte: Ich glaube nicht an Gott, aber ich fürchte eine gottlose Gesellschaft.
Autor: Dorothee Döbler
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