Zugang zu Gott
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Es ist schon Jahre her, als ich einmal im Kreise evangelischer Theologen eine Andacht halten sollte. An dem Tag war der neutestamentliche Vers zur Herrnhuter Losung der Vers 6 aus dem Johannesevangelium im Kapitel 14. Dort sagt Jesus von sich selbst: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben – ohne mich kann niemand zum Vater im Himmel kommen.“ Sinngemäß könnte ich auch sagen: „Ohne mich – Jesus - bekommt niemand das ewige Leben“ oder „…kommt niemand in den Himmel“.
Es entspann sich danach eine Diskussion, in der die meisten der Meinung waren, das sei doch komplett intolerant, wenn man das heute noch einfach so stehen ließe. Es gäbe doch so viele Möglichkeiten, sich Gott zu nähern. Dieses Wort schließe Menschen aus und nicht ein, es sei exklusiv und nicht inklusiv usw.
Ich habe dann dieses Wort verteidigt, es sei doch ein Angebot, es sei eine Möglichkeit, wenn auch die einzige, um zu Gott zu kommen, die jeder, wirklich jeder nutzen könne.
Ich wandte ein, das sei doch Gottes Wort und damit klar und verbindlich.
Ich zitierte dann noch andere Sätze, wie zum Beispiel den Vers 36 aus dem dritten Kapitel des Johannesevangeliums, wo Johannes sagt: „Wer an Jesus glaubt, hat das ewige Leben; wer aber nicht an ihn glaubt, wird dieses Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt über ihm“. (Joh.3,36)
Es nützte alles nichts - man war der Meinung, das könne man heute nicht mehr so sagen, das sei unfreundlich denen gegenüber, die einen anderen Zugang zu Gott hätten.
An diese Begebenheit musste ich denken, als ich die Verse 4 und 5 aus dem Titusbrief im 3. Kapitel las. Dort steht (ich zitiere jetzt nach der Übersetzung Neues Leben: „Doch dann zeigte Gott (unser Retter) uns seine Freundlichkeit und Liebe. Er rettete uns, nicht wegen unserer guten Taten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit.“
Hier wird uns gesagt, dass es die Freundlichkeit und Liebe Gottes zu uns Menschen ist, die uns in den Himmel, die uns ewiges Leben bringt. Das ist ein Angebot, das man annehmen – und natürlich auch ausschlagen – kann. Und es ist doch logisch, dass der, der es ausschlägt, dieses Geschenk Gottes nicht bekommt. Johannes sagt im Kap. 3 seines Evangeliums sogar in aller Klarheit: „Der Zorn Gottes bleibt dann über dem, der es ausschlägt“.
Natürlich hat das Folgen, wenn ich es ausschlage. Überall akzeptieren wir das im ganz normalen Leben. Nur bei Gott darf das nicht sein.
Und dabei bietet Gott in seiner Freundlichkeit und Menschenliebe ausnahmslos uns allen ein gigantisches Geschenk an. Sein Sohn Jesus starb dafür, dass wir Frieden mit Gott bekommen können! Gott riss sich das Liebste und Beste, was er hatte, vom Herzen, um uns mit sich zu versöhnen.
Das ist die unglaubliche Botschaft dieser Advents – und Weihnachtstage: Gott kommt zu uns und zeigt uns sein liebevolles Gesicht. Ich muss und kann mir das ewige Leben nicht verdienen! Aber ich kann einfach Ja sagen zu dieser Liebe Gottes in Jesus Christus. Und kann einfach leben mit der Gewissheit: Die Ewigkeit bei Gott ist dann mein Zuhause!
Ich möchte neu dankbar werden für dieses Geschenk – und es einfach immer wieder neu annehmen. Dann wird Weihnachten in meinem Herzen. So wünsche ich Ihnen und mir ein gesegnetes Fest!
Autor: Pastor Johannes Holmer
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