Mein Besitz

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Update: 2025-12-21
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Heute möchte ich Ihnen gern einen Abschnitt aus dem 2. Kapitel des Propheten Habakuk vorlesen. Die Worte sprechen ziemlich deutlich für sich:



Hab. 2,1-9:



Jetzt will ich meinen Platz auf dem Turm an der Stadtmauer einnehmen. Dort halte ich wie ein Wachposten Ausschau und warte gespannt darauf, was der Herr mir auf meine Klage antworten wird. 



Der HERR sprach zu mir: »Was ich dir in dieser Vision sage, das schreibe in deutlicher Schrift auf Tafeln nieder! Jeder, der vorübergeht, soll es lesen können. Denn was ich dir jetzt offenbare, wird nicht sofort eintreffen, sondern erst zur festgesetzten Zeit. Aber es wird sich ganz bestimmt erfüllen, darauf kannst du dich verlassen. Warte geduldig, selbst wenn es noch eine Weile dauert! Dies ist, was du schreiben sollst: 



„Nur der wird leben, der Gottes Willen tut und ihm vertraut. Wer aber hochmütig und unaufrichtig ist, verfehlt sein Ziel. Wer sich auf seine Reichtümer verlässt, betrügt sich selbst. »Wehe dir! Du hast fremden Besitz an dich gerissen. Wie lange soll das noch so weitergehen? Du bereicherst dich, indem du Pfand von anderen forderst. Doch mit einem Mal werden sie alles mit Zinsen von dir zurückfordern. Du wirst vor ihnen zittern – so wird der Räuber selbst zur Beute! Wie du ganze Völker ausgeraubt hast, so rauben sie dich dann aus. Sie zahlen dir heim, dass du so viele Menschen umgebracht und all ihre Städte und Länder verwüstet hast. Wehe dir! Denn ständig willst du deinen Besitz vergrößern, und dabei ist dir jedes Mittel recht. Du tust alles, um dich sicher zu fühlen, über jede Gefahr erhaben wie ein Adler hoch oben in seinem Nest. Doch letzten Endes stürzt du dich und deine Familie damit nur ins Unglück.“



Hat sich seit diesen Worten des Propheten Habakuk am allgemeinen Befund in unserer heutigen Welt irgendetwas geändert? Wir sind nicht Israel. Aber diese Worte stehen, so meine ich, für uns alle gleichermaßen. Sind wir nicht oft sehr gut darin, mit Fingern auf andere zu zeigen. Doch wenn ich mit dem Zeigefinger auf andere zeige, dann zeigen meist drei Finger auf mich selbst.



Habgier, Besitzstreben, die Gier nach materiellem Besitz, all das ist ein Ausdruck unserer Herzensausrichtung. Gott will, dass wir unser Herz nach seinem Reich ausrichten.



Im Matthäusevangelium, Kapitel 6, Vers 33 sagt Jesus (nach der Lutherübersetzung): „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“



Ich möchte immer mehr nach der Devise leben: „… dass mir werde klein das Kleine und das Große groß erscheine“.



Das Reich Gottes ist allemal mehr wert und viel wichtiger als aller materielle Besitz in dieser vergänglichen Welt.



Es ist zudem eine Frage der Gerechtigkeit, wenn ein kleiner Teil eines Volkes oder auch der Welt immer mehr Reichtümer anhäuft und es gleichzeitig viele Menschen gibt, die nicht einmal das Nötigste zum Leben haben. Deshalb zeigt unser Umgang mit Reichtum und Geld auch heute unsere Herzensausrichtung und unser Verhältnis zu Gott. Deshalb wünsche ich mir, dass Gott nicht eines Tages zu mir das sagt, was er zu dem reichen Kornbauern in der Jesusgeschichte sagt: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern. Und wem wird dann gehören, was du an Reichtümern angehäuft hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott (Lukas 12)“.



Große, aber vergängliche Reichtümer in dieser Welt zu haben, ist schön. Aber reich zu sein bei Gott ist allemal besser.


Autor: Pastor Johannes Holmer





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