DiscoverERF Plus - Bibel heuteBileam soll Israel verfluchen, aber er muss es segnen (2)
Bileam soll Israel verfluchen, aber er muss es segnen (2)

Bileam soll Israel verfluchen, aber er muss es segnen (2)

Update: 2025-09-18
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In Zeiten der Verunsicherung wie jetzt mit dem Krieg in Europa und im Nahen Osten wird oft der Ruf nach einem Menschen laut, der von Gottes Geist gelenkt prophetischen Durchblick hat und das rechte Wort zur richtigen Zeit sprechen kann. Wie gut, wenn Gott uns in Gemeinden, Kirchen und Staat Menschen gibt, die geführt von Gottes Geist in Weisheit reden, Wegweisung geben und Licht in manches Dunkle bringen können. Doch es bleibt die Gefahr, dass wir zu viel von einzelnen Menschen erwarten und ungeprüft übernehmen, was sie sagen.



In der eben gehörten Geschichte ist der stolze und berühmte Seher oder Prophet Bileam blind. Er nimmt weniger wahr als seine Eselin. Er hat es nötig, dass Gott ihm die Augen öffnet. Das ist die heitere Ironie der meisterhaft erzählten Geschichte von Bileam.



Gott gefällt es nicht, dass sich Bileam mit den Fürsten des Königs Balak auf den Weg macht. Der König hatte ihn rufen lassen: Er soll Israel verfluchen, damit Balak das Volk besiegen und vertreiben kann. Balak versprach Bileam reichen Lohn dafür. Doch Gott hat gesagt: „Verfluche das Volk nicht; denn es ist gesegnet.“ Bileam macht sich trotzt dem auf den Weg.  Aber der Herr, der Gott Israels, ist zornig darüber. Und der Engel des Herrn tritt Bileam in den Weg. Er versperrt ihm den Weg. Die sensible Eselin sieht den Engel mit dem Schwert in seiner Hand auf dem Weg stehen und weicht ihm aus. Der berühmte Seher Bileam, dem zugetraut wird, dass er den Durchblick hat, dass er Verborgenes in Gegenwart und Zukunft sehen kann - dieser Seher ist blind für die Wirklichkeit des Engels. Da muss erst Gott der Eselin das Maul auftun. Erst dann versteht Bileam, was das geschlagene Tier seufzt und spricht. Und seine Augen müssen erst geöffnet werden. Erst jetzt nimmt er den Engel, den Boten Gottes wahr, durch den Gott selbst redet und handelt.



So ist es bei uns Menschen. Manchmal haben wir klaren Durchblick, auch in geistlichen Dingen. Und im nächsten Moment sind wir wieder blind für das Eigentliche.



Das erinnert mich an ein Geschehen mehr als ein Jahrtausend später, zwischen Jesus und seinem engsten Gefolgsmann Petrus: Jesus fragt seine Jünger: „Für wen haltet ihr mich?“ Simon Petrus antwortet für alle Jünger und bekennt: „Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Petrus sagt damit: „Du bist es, auf den alle schon lange gewartet haben, der alle Verheißungen Gottes erfüllt. Du bist der, der den Willen Gottes tut. Du bringst uns mit Gott in Beziehung.“  Und Jesus antwortet Petrus: „Glücklich zu preisen bist du, Simon Petrus; denn diese Erkenntnis hast du nicht aus dir selbst. Sondern mein Vater im Himmel hat sie dir geschenkt.“



Wenig später kündigt Jesus sein Leiden an und sagt seinen Jüngern, dass er getötet wird und am dritten Tag auferstehen wird. Da nimmt Petrus Jesus beiseite, fährt ihn an und sagt: „Gott bewahre dich davor, Herr! Das widerfahre dir nur nicht!“ Und Jesus spricht zu Petrus: “Geh weg von mir Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.“



So liegt es oft dicht beieinander: Einer redet in Weisheit, gelenkt vom Heiligen Geist und im nächsten Augenblick ist derselbe Mensch blind für den Weg Gottes und urteilt nur nach menschlichen Maßstäben und Erfahrungen. In der Jahreslosung für dieses Jahr wird uns darum geraten: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1.Thessalonicher 5,21)



Der berühmte Seher Bileam hat es nötig, dass Gott ihm die Augen öffnet, damit er den Engel sieht. Und der Engel fragt Bileam: „Warum hast du deine Eselin geschlagen? Ich selbst habe dir den Weg versperrt. Dein Weg ist verkehrt!“ Vielleicht kennen Sie solche Erfahrungen aus Ihrem Leben, von denen Sie im Nachhinein sagen: Da hat Gott mir den Weg versperrt. Und das war gut so. Der Weg wäre nicht gut gewesen für mich. Gott hatte einen besseren Weg für mich bereit.



Wenn uns ein Weg versperrt ist, sollten wir innehalten und Gott fragen: „Willst du mir dadurch etwas sagen? Herr, trittst du mir in den Weg? Soll ich etwas anders machen? Oder ist der versperrte Weg nur eine Schwierigkeit, die ich mit deiner Hilfe überwinden soll?“  Könnte es sein, dass die Krankheit, über die ich mich ärgere, mir von Gott gesandt ist, damit ich aus dem Hamsterrad mal aussteige, zur Ruhe komme und Gott in der Stille mit mir reden kann?



Manchmal ist nicht das Tier der Esel, sondern ich selbst bin es, wenn ich nicht merke, dass ich in die falsche Richtung unterwegs bin. Oder wenn ich mit Gewalt mit dem Kopf durch die Wand will. Gut, wenn mir dann ein Engel in den Weg tritt.



Gott selbst zeigt Bileam seine Grenzen auf. Er kann nicht über Fluch und Segen verfügen. Sie liegen allein in Gottes Hand. Bileam kann Israel gar nicht fluchen. Wo Gott ein Segenswort gesprochen hat, hat die leidenschaftlichste Verfluchung ihre Grenze. So sagt Bileam später zu Balak, dem König der Moabiter: „Gott hat gesegnet und ich kann´s nicht wenden." Und so bezeugt es die Bileam - Geschichte: Gott steht zu seiner Erwählung und Verheißung. Er allein hat die Macht und nicht heidnische Mächte und Götter. Er stellt sich schützend vor sein Volk, verhindert den Fluch und lässt Israel stattdessen segnen.



► Mehr Infos zum 4. Buch Mose:





 


Autor: Brunhilde Börner





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